Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 10. Februar 2012
Stadt verbietet angemeldeten Neonazi-Aufmarsch
Die für heute angemeldete Neonazi-Kundgebung ist am Morgen von der Stadt verboten worden. Man könne die Ordnung und Sicherheit nicht gewähren, so Stadtpressesprecher Ralf Finke zur Begründung bei RadioLOTTE Weimar. Man habe die Anmelder darauf hingewiesen, daß das Gebiet zwischen Hauptbahnhof und Goetheplatz ab der Mittagszeit bis in die Abendstunden großflächig gesperrt werden müßte. Damit wäre der gesamte Verkehr, also auch der Busverkehr, umzuleiten. Dies könne die Stadt wegen der damit verbundenen Probleme mit dem Berufs- und Wochenendverkehr zum Ferienende nicht hinnehmen. Alternativrouten, die die Polizei dem Veranstalter vorgeschlagen hatte, habe der Anmelder abgelehnt. Dem Veranstalter stehe es nun frei, den Rechtsweg gegen die Verbotsverfügung einzuschlagen.
(wk)
Bürgerbündnis ruft zur Gegendemonstration auf
Das Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus hat wegen des geplanten Neonazi-Aufmarsches zur Gegendemonstration aufgerufen. Auch mitten in der Vorbereitung der Proteste von Dresden dürfe den Rechten die Stadt Weimar nicht unwidersprochen überlassen werden, heißt es. Wie in Dresden wollten die Nazis nun auch in Weimar die Bombardierung der Stadt für sich ideologisieren und vereinnahmen. Alle Weimarer seien aufgerufen, heute ab 15.45 Uhr am Hauptbahnhof gegen den rechten Aufmarsch Gesicht zu zeigen. -
Der Aufruf des Bürgerbündnisses wird von der Partei "Die Linke" unterstützt. Der Vorstand hat seine Mitglieder und "alle Demokraten" aufgerufen, sich gegen den Versuch politisch verirrter Nationalisten zu wehren, Weimar zu ihrem Aufmarschgebiet zu machen.
(wk)
Mario Finkbeiner will Oberbürgermeister von Weimar werden
Wie zur OB-Wahl 2006 hat auch diesmal ein partei- und vereinsunabhängiger Bewerber seinen Hut in den Ring geworfen. Neben den Kandidaten von CDU, "weimarwerk" und Grüne will nun auch der 45-jährige Weimarer Mario Finkbeiner am 22. April den amtierenden Oberbürgermeister Stefan Wolf von der SPD herausfordern. Der Immobilienwirtschaftler Finkbeiner ist nach eigenen Angaben in Weimar geboren, ausgebildeter Nachrichtentechniker und war nach dem DDR-Zusammenbruch Mitglied in der Weimarer Kommission zur Auflösung der Staatssicherheit. Im weiteren war er kommunalpolitisch als Mitbegründer der Weimarer SPD, der "statt-Partei" und des Radfahrvereins "Die Löwen" tätig. Finkbeiner ist geschieden und hat einen Sohn, der in Weimar lebt. -
Wenn der Einzelbewerber mit auf der OB-Kandidatenliste stehen will, muß er sich bis zum 9. März bei der Stadt offiziell anmelden und eine Liste mit mindestens 210 Unterstützer-Unterschriften vorlegen.
(wk)
Förderer des Menschenrechtspreises Hans Stockleben ist tot
Der großzügige Förderer des Weimarer Menschenrechtspreises Hans Stockleben ist tot. Wie die Stadtverwaltung in einem Nachruf mitteilt, verstarb er am 30. Januar im Alter von 86 Jahren. Der in Northeim bei Göttingen geborene Stockleben hat mit seiner Frau Ursula seit 1996 Jahr für Jahr anonym das Preisgeld für den Menschenrechtpreis gestiftet. Schließlich gründeten die Stocklebens 2004 einen 25.000 Euro-Fonds für das Preisgeld und gaben sich zu erkennen. Selbst über den Tod hinaus blieb Stockleben dem Menschenrechtspreis der Stadt Weimar verbunden, heißt es im Nachruf der Stadt. Im Sinne des Verstorbenen habe seine Witwe statt Blumen, um Spenden für den Preis gebeten.
(wk)
"Ostlicht" zeigt Koproduktion zur Berlinale 2012
Bei den gestern in Berlin eröffneten Internationalen Filmfestspielen ist auch eine Mitproduktion der Weimarer Filmfirma "ostlicht" dabei. In der Berlinale-Reihe "Panorama" wird das Drama "Die Frau, die den Tränen trotzt" gezeigt. In der mazedonisch-deutsch-slowenisch-belgischen Koproduktion kämpfen zwei Frauen unter sehr unterschiedlichen Lebensbedingungen um ihr Recht auf Selbstbestimmung. Der Film wurde in Mazedonien sowie in Erfurt, Weimar und Mühlhausen gedreht. -
Überdies gibt es bei der Berlinale noch drei weitere in Thüringen produzierte oder gedrehte Streifen zu sehen. Das sind der Spielfilm "Tom Sawyer" - nominiert für den Deutschen Filmpreis - und die Dokumentarfilme "Die Lage" und "Schwul in der DDR". Am Rande der Filmfestspiele wird die Dokumentation "Vierzehn" der Erfurter Kinderfilm-GmbH gezeigt.
(wk)
Grüne Hausnummer ausgeschrieben
Die Stadt hat jetzt wieder zum Wettbewerb um die "Grüne Hausnummer" aufgerufen. Die können Hauseigentümer erhalten, die besonders ökologisch gebaut oder saniert haben oder sich besonders umweltschonend verhalten. Sie haben zum Beispiel vorwiegend Holz eingesetzt, optimal gedämmt oder eine moderne Heizung eingebaut. Ihre Maßnahmen müßten zeigen, wie man Nachhaltigkeit am und im eigenen Haus verwirklichen könne, heißt es in der Auschreibung. Anträge werden bis zum 31. Mai entgegengenommen. Bewerbung und Zertifizierung ist kostenfrei.
(wk)
Umgestürzte Lastwagen blockieren Autobahn 4
Die Autobahn Frankfurt Dresden war bei Jena bis in die Nacht in beiden Richtungen gesperrt. Grund waren zwei umgekippte Laster. Wie die Polizei mitteilte, kam bei glatter Fahrbahn zunächst ein mit Paketen beladener Laster ins Rutschen, der in Richtung Frankfurt untewegs war. Er kippte auf die Seite und verstreute seine Ladung über die Fahrbahn. Nur wenige Minuten später ereilte einen Kleinlaster in der Gegenrichtung das gleiche Schicksal. Beide Fahrer überstanden die Unfälle unverletzt.
(wk)