Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 09. Februar 2012
Stadt gedenkt Opfer des Bombenangriffs von 1945
Die Stadt hat am Vormittag der Opfer des Bombenangriffs vom 9. Februar 1945 gedacht. Oberbürgermeister Stefan Wolf ließ am Erinnerungsort für die Toten, den vier schwarzen Stelen auf dem Hauptfriedhof, ein Blumengebinde niederlegen. Am Hufelandkindergarten in der Richard-Strauss-Straße hat die Weimarer SPD eine Gedenkveranstaltung ausgerichtet, zu der auch die Bürger eingeladen waren. In Vertretung des Oberbürgermeisters nahm daran die Beigeordnete Janna de Rudder teil. Die Gedenkrede hielt der SPD-Kreisvorsitzende Sven Steinbrück. -
Im damaligen Kindergarten der NS-Volkswohlfahrt starben heute vor 67 Jahren durch eine Bombe 80 von 90 Kindern. Insgesamt kamen durch den Bombenangriff auf Weimar 462 Menschen um, Anwohner und Zwangsarbeiter. Über 300 Gebäude wurden zerstört, über 200 stark beschädigt.
(wk)
Kraass bittet um dringende Gespräche mit der Erfurter Bahn
Oberweimars Ortsteilbürgermeister Karl-Heinz Kraass hat jetzt die Stadtverwaltung aufgefordert, dringend Gespräche mit der Gesellschaft "Erfurter Bahn" aufzunehmen. Man dürfe sich nicht wieder, wie bei den ICE-Halten, vor vollendete Tatsachen stellen lassen. Diesmal müsse rechtzeitig auf die Fahrplangestaltung und den Zugeinsatz des neuen Beförderungsbetriebes Einfluß genommen werden, so Kraass. Es gehe darum, günstige Verbindungen für Kulturtouristen nach Weimar und zum ICE-Knoten nach Erfurt zu ermöglichen. Außerdem müsse sichergestellt werden, daß Züge eingesetzt werden, die auch Fahrräder mitnehmen können. -
Hintergrund der dringenden Bitte des Ortsbürgermeisters ist der Wechsel der Betreibergesellschaft für das Dieselnetz Ostthüringen. Das wird ab dem 16. Juno dieses Jahres nicht mehr von der Deutschen Bahn AG, sondern von der "Erfurter Bahn" betrieben. Von dem Wechsel ist neben der Ilmtalbahn auch die Verbindung Weimar-Gera betroffen.
(wk)
Ettersbergsiedlung will eigene Biorkläranlage
Die Anwohner der Ettersbergsiedlung wehren sich gegen den geplanten Anschluß an das zentrale Abwasserystem Weimars. Laut heutiger Presse ist jetzt dem Oberbürgermeister ein Protestschreiben zugegangen. Die Siedler befürchten Kosten bis zu 20.000 Euro pro Einfamilienhaus. Grund sei die bei Neuanlagen gesetzlich geforderte Trennung von Schmutz- und Regenwasser, heißt es. Dies ziehe umfangreiche bauliche Maßnahmen auch auf dem eigenem Grundstück nach sich, die die Beteiligungskosten für die Anwohner in die Höhe trieben. Sie schlagen deshalb vor, statt an das Klärwerk Tiefurt angeschlossen zu werden, eine Biorkläranlage vor Ort zu bauen. -
Die Ettersbergsiedlung war 1937/38 mit einer eigenen Klärgrube gebaut worden. Weil die 75 Jahre alten Leitungen dorthin seit Jahren undicht und immer wieder verstopft sind, soll in den nächsten zwei Jahren eine Abwasserleitung nach Tiefurt gelegt werden. Dabei sind die Anschlüsse bis zum Grundstück für die Anwohner kostenfrei.
(wk)
Uni-Studenten zeigen Kunst zum Thema "Melancholie"
Studenten der Weimarer Bauhaus-Universität eröffnen heute ihre neue Austellung in der Universitätsgalerie des Neuen Museums. In der "marke.6." genannten Galerie werden bis zum 8. April Malereien und Installationen sowie Filme und Plastiken zum Thema "Melancholie" gezeigt. In Anlehnung an das Bauhaus-Motto "Form folgt Funktion" wurde der Ausstellungs-Untertitel "Form folgt Gefühl" gewählt. Im "Raum der Melancholie" könnten Besucher Sehnsucht, Einsamkeit, Trauer, Trostlosigkeit und Todesahnung nachvollziehen, heißt es in der Einladung.
(wk)
Aufbaubank lehnt Kauf-Kredit für Rechtsextremisten ab
Der Crawinkel-Gaststättenkauf durch Neonazis kommt möglicherweise doch nicht zustande. Laut MDR hat die Thüringer Aufbaubank die Auszahlung eines zinsgünstigen Förder-Kredits verweigert. Das für den Immobilienkauf bereits zugesagte Darlehen sei gestoppt worden, als man von dem rechtsextremistischen Hintergrund der Antragsteller erfuhr. -
Unterdessen ist gestern bekannt geworden, daß es einen weiteren Immobilien-Zuschlag an Neonazis gab. Nach Informationen der Linksfraktion im Thüringer Landtag geht es um das Gebäude "Am Bahnhof" in Marlishausen im Ilmkreis. Es soll vom Bundesvorsitzenden der rechtsextremen "Schlesischen Jugend" erworben worden sein.
(wk)
Erfurt präsentiert jüdische Grabsteine aus dem 13. Jahrhundert
In Erfurt ist nach Alter Synagoge, Goldschatz und Mikwe ein weiterer jüdischer Mittelalter-Fund bei Abrissarbeiten gemacht worden. Gestern wurden in der Innenstadt gefundene Grabsteine präsentiert. Von den 20 Steinen stammt der älteste aus dem Jahr 1259. Damit besitze Erfurt 58 jüdische Grabsteine oder Fragmente aus einer Zeit, aus der es nur äußerst selten jüdische Funde gibt, hieß es. -
Erfurt will sich mit seinen Zeugnissen einer mittelalterlichen jüdische Gemeinde als Unesco-Weltkulturerbe bewerben.
(wk)
Soziokultur schreibt eneut "Kultur-Riese" aus
Die Landesarbeitsgemeinschaft Soziokultur hat zum fünften Mal den Thüringer "Kultur-Riesen" ausgeschrieben. Der alternative Kulturförderpreis ist mit 1.111 Euro und 11 Cent dotiert. Bewerben können sich Kultureinrichtungen in freier Trägerschaft, Kulturinitiativen oder Einzelpersonen, die ihren Sitz in Thüringen haben. Eine Mitgliedschaft in der Landesarbeitsgemeinschaft ist nicht Bedingung. Bewerbungsschluss ist der 1. Juni dieses Jahres. Verliehen wird der "Riese" im Rahmen des "Meine-Kultur-Festivals" im August.
(wk)
Landesmusikrat sieht "Jugend musiziert" in Gefahr
Der Landesmusikrat Thüringen sieht den diesjährigen Landeswettbewerb "Jugend musiziert" in Gefahr. Grund sei die von der Landeregierung vorgesehene 20-prozentige Bewirtschaftungssperre für die Breitenkultur. Wenn es dabei bleibe, sehe er sich nicht in der Lage, den wichtigsten deutschen Wettbewerb für den musikalischen Nachwuchs auf Landesebene durchzuführen, hieß es gestern vom Musikrat. Dann könnten erstmals nach der Wiedervereinigung hochbegabte Thüringer Nachwuchsmusiker nicht am Bundeswettbewerb "Jugend musiziert" teilnehmen. Dies sei auch deshalb "katastrophal", weil sich mehr als 200 Teilnehmer in den bisherigen drei Regionalwettbewerben für den Landeswettbewerb qualifiziert haben. -
Der größte Teil der jungen Musiker kommt dabei wieder vom Weimarer Musikgymnasium Belvedere.
(wk)
Carius erinnert an Zukunftspreis
Thüringens Landesentwicklungsminister Christian Carius hat gestern noch einmal in Erfurt an dem im Herbst ausgelobten Zukunftspreis erinnert. Dabei geht es um Ideen und Konzepte, die aktiv auf den so genannten "demografischen Wandel" reagieren. Als Beispiele nannte Carius Projekte wie Großelterndienste, kreative Konzepte für Dorfläden und altersgerechtes Wohnen auf dem Lande. Zur Beteiligung an dem Wettbewerb aufgerufen sind Bürger, Verbände, Vereine und Initiativen. Die Bewerbungsfrist endet am 31. März. -
Der Preis wird in diesem Jahr erstmals vergeben und ist mit insgesamt 22.500 Euro dotiert. Er wird künftig alle zwei Jahre verliehen.
(wk)
Polizei sucht Zeugen einer Böllerattacke
Die Weimarer Polizei sucht Zeugen einer Böllerattacke vom Montag auf eine Reitergruppe bei Hopfgarten. Eine Frau und ein Kind einer Hortgruppe aus Apolda sind verletzt worden, weil plötzlich aus einem Gebüsch Silvesterböller flogen. Eines der Pferde scheute und warf seine Reiterin, ein achtjäriges Mädchen, ab. Eine Erzieherin versuchte das Tier zu beruhigen, als erneut Böller flogen. Das Pferd warf die Frau um - sie geriet unter die Hufe des Tieres. Die 44-Jährige erlitt eine Gehirnerschütterung und Prellungen am ganzen Körper. Sie und auch das Mädchen mussten ärztlich versorgt werden. Bei den Tätern soll es sich um zwei Jugendliche handeln.
(wk)