Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 28. März 2013
Arbeitsagentur wartet auf Frühjahrsbelebung
Der Arbeitsmarkt hat sich wie überall im März auch in Weimar kaum bewegt. Die Zahl der Arbeitslosen ist nur geringfügig gesunken. Wie die Arbeitsagentur mitteilt, waren in Weimar zur Mitte des Monats genau 2.808 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 30 weniger als im Februar und 264 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sank damit von 9,3 auf 9,2 Prozent. Dies entspricht auch dem Durchschnitt für ganz Thüringen. Etwas besser ist die Lage im Weimarer Land. Da sank die Quote von 8,2 auf 7,9 Prozent. -
Grund für den nur geringen Rückgang der Arbeitslosigkeit sei die anhaltende Kälte, heißt es von der Arbeitsagentur. Betroffen seien vor allem Männer, weil derzeit eine Arbeitsaufnahme in den Außenberufen kaum möglich sein.
(wk)
Kommunaler Zweckverband schließt Eon-Übernahme ab
Das größte kommunale Energieunternehmen in Deutschland ist perfekt. Der in Weimar gegründete Kommunale Energiezweckverband hat jetzt die Übernahme des Strom- und Gasversorgers Eon Thüringer Energie AG abgeschlossen. Nicht nur alle notwendigen Kreditverträge seien unterzeichnet, auch das Geld für den Kauf sei bereits geflossen, heißt es übereinstimmend von Zweckverband und Eon. Damit sind jetzt 90 Prozent des Energieversorgers in der Hand von Thüringer Städten und Gemeinden. Nun soll noch der Stadtwerkeverbund "Thüga-AG" mit ins Boot kommen. Weil der Verkauf eigentlich bis Ende letzten Jahres abgeschlossen sein sollte, sind hohe Verzugszinsen angefallen. Die 6,3 Millionen Euro sollen nicht mit zusätzlichen Krediten, sondern aus dem Unternehmensgewinn des abgelaufenen Jahres bezahlt werden, heißt es. Mit dem Verkauf seien auch fast 100 Millionen Euro aus dem Eon-Ertrag an die Kommunen geflossen.
(wk)
Bauhaus-Uni zeigt architektonisches Gesamtwerk van de Veldes
Der Ausstellungsreigen zur Van-de-Velde-Ehrung wird heute von der Bauhaus-Universität fortgesetzt. Dort eröffnet am Nachmittag eine Schau zum architektonischen Gesamtwerk des belgischen "Alleskünstlers". Gezeigt werden Dokumente aller 184 architektonischen Entwürfe und Bauten. Hauptattraktion sind 3-D-Visualisierungen von fast 30 seiner Gebäude, die entweder nicht mehr vorhanden, nie verwirklicht oder nicht zugänglich sind. An der Ausstellung "Architekt Henry van de Velde" wirkten nach Uni-Angaben 61 Studenten aus 13 Ländern mit. Die Schau ist im Hauptgebäude der Bauhaus-Uni offiziell ab morgen und bis zum 12. Mai zu sehen. -
Auch das am 4. April an der Uni beginnende 12. Internationale Bauhaus-Kolloquium will sich Van de Velde widmen. Thema sei die "Idee des Gesamtkunstwerks", heißt es. Dabei sind für die Öffentlichkeit am kommenden Freitag und Samstag zwei Vorträge geplant.
(wk)
Anna-Amalia-Bibliothek würdigt 100 Jahre "Cranach-Presse"
Die Anna-Amalia-Bibliothek eröffnet heute ihre Jahresausstellung zum Thema Buchkunst. Im Renaissancesaal sind "Drucke der Weimarer Cranach-Presse" zu sehen. Anlaß ist das 100-jährige Jubiläum des von Harry Graf Kessler gegründeten Unternehmens. Der Kulturmäzen, Schriftsteller und Diplomat hatte die Druckerei für Buchkunst im Juli 1913 in seiner Wohnung in der Cranachstrastraße aufgemacht. Die danach benannte "Cranach-Presse" habe innerhalb kürzester Zeit Typographie und Buchkunst in Europa mitbestimmt, heißt es von der Klassik-Stiftung. Kessler habe mit profilierten Künstlern wie Eric Gill, Aristide Maillol und Henry van de Velde zusammengearbeitet. Auch Marcus Brehmer, Edward Gordon Craig und George Grosz seien als Illustratoren tätig gewesen. Zu den Attraktionen der Anna-Amalia-Ausstellung zählten Shakespeares "Hamlet" und eine Vorzugsausgabe von Friedrich Nietzsches Zarathustra.
(wk)
Gericht verurteilt Neonazis zu Geldstrafen und gemeinnütziger Arbeit
Wegen Beihilfe zur Körperverletzung sind gestern zwei bekannte Neonazis aus dem Weimarer Land zu Geldstrafen und gemeinnütziger Arbeit verurteilt worden. Das Weimarer Amtsgericht sah als erwiesen an, daß die beiden tatenlos bei der Prügelattacke ihres Kumpanen zuschauten. Der Nazi-Schläger hatte im August vergangenen Jahres in Bad Berka einen 16-jährigen Schüler zusammengeschlagen, weil der zuvor rechtsextreme Plakate und Aufkleber entfernt hatte. Gegen den Haupttäter soll gesondert verhandelt werden. Nach Angaben des Weimarer Bündnisses gegen Rechts ist einer der gestern Verurteilten Hauptorganisator von rechtsextremen Kundgebungen im Landkreis.
(wk)
DRK hat nach neuem Präsidenten auch neuen Geschäftsführer
Nach dem Rückzug des DRK-Präsidenten Wolf-Ludger Schlotzhauer hat nun auch der Geschäftsführer des Weimarer Deutschen Roten Kreuzes Oliver Lutz sein Amt aufgegeben. Neben dem Interims-Präsidenten Rolf Heller hat den Geschäftsführerposten und den Vorstandsvorsitz jetzt vorübergehend Peter Schreiber übernommen. Der DRK-Chef von Jena hatte bereits nach der sogenannten "Göbel-Affäre" vor über 10-Jahren kurzfristig die Geschäftsleitung inne. Laut heutiger Pressemeldung gibt es Mitarbeiter-Befürchtungen, hinter der Führungskrise steckten Fusionspläne mit dem Jenaer DRK. Dafür spräche die Herkunft des neuen Chefs. Dem habe der amtierende Präsident Heller aber ausdrücklich widersprochen. Es habe in den vergangenen Jahren nie einen Ansatz zu solch einem Schritt gegeben, zitiert die Zeitung.
(wk)