Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 31. Januar 2024
(18.00) Bauern blockieren Autobahn
Erneute Bauernproteste haben heute zu Behinderungen für Autofahrer geführt. Ab dem frühen Morgen begannen Thüringer Landwirte alle Autobahn-Zufahrten im Land mit Treckern zuzustellen. Dies betraf auch die Auffahrten der A4 in Weimar-Legefeld, Mellingen und Nohra. Rettungsgassen wurden freigelassen. Die Blockaden sorgten für ein erhöhtes Verkehrsaufkommen auf der B 7. Protestiert wird laut Bauernverband gegen die Agrarpolitik der Bundesregierung. Dazu wurde auch ein dreitägiges Protest-Camp vor dem Thüringer Landtag angekündigt. Hintergrund der erneuen Proteste ist die für Freitag angesetzte Bundestags-Entscheidung zur Subventionskürzung beim Agrardiesel. (wk)
(08.45) Kirsten verteidigt Regeln zur Straßenmusik
Weimars Bürgermeister und Ordnungsdezernent Ralf Kirsten hat die neuen Regeln für Straßenmusik gegen Kritik aus dem Stadtrat verteidigt. Die Schillerstraße als Spielort zu streichen, sei vor allem wegen Beschwerden von Anwohnern und Gewerbetreibenden geschehen, es habe dort sogar Unterschriften-Sammlungen gegeben, erklärte Kirsten gestern im Rathaus. Als Ersatz für die Schillerstraße seien vier neue Auftrittsorte in der Stadt hinzugekommen. Die nunmehr notwendige Berechtigungskarte solle unter anderem verhindern, dass Eltern ihre musizierenden Kinder zum Betteln vorschicken, so Kirsten weiter. Er räumte ein, dass die Stadtverwaltung versäumt habe, die geänderten Regeln zu erklären.
Das Schillerstraßen-Verbot stößt vor allem bei Stadträten von SPD, Grüne und Linke auf Unverständnis. Die Altstadt-Magistrale sei nicht nur ein besonders schöner Spielort sowie Experimentierfeld für junge Musiker gewesen, das Verbot stehe auch dem Wunsch nach Innenstadtbelebung direkt entgegen, heißt es zusammenfassend. Überdies sei mit einer vorab zu beantragende Berechtigungskarte kein spontaner Auftritt mehr möglich. (wk)
(08.45) Landgericht verschiebt Haus-der-Frau-von-Stein-Termin
Das streitige Verfahren um den Rückkauf des Hauses der Frau von Stein ist vom angekündigten 9. Februar auf den 26. April verschoben worden. Damit habe das Landgericht Erfurt der Bitte der Beklagten-Vertretung entsprochen, hieß es gestern im Rathaus. Die Gegenseite versuche extrem, auf Zeit zu gehen, so Oberbürgermeister Peter Kleine. Die Stadt sei nach wie vor verhandlungsbereit und offen für einen Kompromiss. - Den Streit hatte die Stadt erneut vor Gericht gebracht, nachdem das gütliche Verfahren wegen monatelanger Hinhalte-Taktik der Eigentümerin gescheitert war. Dabei handelt es sich um die "Museum-Haus-der-Frau-von-Stein-GmbH" mit Investor Joan Bofill als Generalbevollmächtigten. (wk)
(08.45) Klassik-Stiftung erwirbt einzigartige Fotografien
Die Klassik-Stiftung hat nach eigenen Angaben einzigartige Fotografien der vergessenen Bauhaus-Künstlerin Hilde Horn erworben. Die insgesamt 268 Werke stammen demnach aus dem Nachlass des als bedeutend geltenden Typografen und Grafikdesigners Jan Tschichold. Angekauft werden konnten sie laut Mitteilung Dank einer großzügigen Förderung der Alfried-Krupp-von-Bohlen-und-Halbach-Stiftung. Die 1897 in Köln geborene Hilde Horn hatte 1924/25 am Weimarer Bauhaus studiert. Dort habe sie der Leiter des Vorkurses, László Moholy-Nagy in die experimentelle Fotografie eingeführt, so die Klassik-Stiftung. Dernach sind die Arbeiten großenteils dem "Neuen Sehen "zuzuordnen und ergänzen hervorragend die vorhandenen Bestände an Bauhausfotografie. (wk)
(09.45) Studenten präsentieren Zukunfts-Projekte für Niedergrunstedt
Bauhaus-Uni-Studenten haben gestern in Niedergrunstedt Entwürfe zum Um- und Weiterbau von nicht mehr landwirtschaftlich genutzten Höfen vorgestellt. Gezeigt nach eigenen Angaben wurden die Ergebnisse von Architekturstudenten, die sich in diesem Wintersemester, wie es hieß, "in das nahe, aber unbekannte Umland begeben" haben. So seien 13 Zukunftsideen am Beispiel eines Vierseithof in dem Weimarer Ortsteil entstanden. Ausgangspunkt war eine Aufgabenstellung der Juniorprofessur für Konstruktives Entwerfen und Erproben. Als Hintergrund galt, daß eine Dorfgemeinschaft überaltere, nicht mehr landwirtschaftlich produziere und Zement und Sand endlich seien. Die Bau-Szenarien sind im Hofatelier Niedergrunstedt zu sehen. (wk)