Amtsgericht Erfurt verhandelt Überfall auf Kunsthaus Michaelisstraße
Nachricht vom 19.August 2014
Vor dem Amtsgericht in Erfurt wird seit heute der Nazi-Überfall auf das Erfurter Kunsthaus von vor zwei Jahren verhandelt. Sechs Männern und einer Frau wird gemeinschaftliche gefährliche Körperverletzung, Volksverhetzung und das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen vorgeworfen. Sie sollen laut Anklage bei einer Ausstellungseröffnung im Juli 2012 Besucher und Betreiber des Kunsthauses Michaelisstraße körperlich misshandelt und schwer verletzt haben. Dabei sei unter anderem dem Kurator das Nasenbein gebrochen, auf dem Kopf der Galeristin eine volle Bierflasche zerschlagen und einer Besucherin im Beisein ihres Kindes der Kopf auf einen Autokühler geschlagen worden. - Der Überfall hatte damals zu einer Protestnote des Weimarer Bündnis gegen Rechts geführt. Die Polizei hatte lediglich eine "tätliche Auseinandersetzung" mitgeteilt. Die von unbeschreiblicher Brutalität geprägten Übergriffe würden bagatellisiert und deren rechtsextremistischer Hintergrund verschwiegen, hieß es vom Weimarer Bündnis. (wk)
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