Buchenwald-Gedenkstätte erinnert an "Speziallager Nr. 2"
Nachricht vom 19.Juni 2015
Mit einem umfangreichen Programm erinnert die Gedenkstätte Buchenwald am Wochenende an die Errichtung des sowjetischen Speziallagers vor 70 Jahren. Zum Auftakt geben der Ministerpräsident des Freistaats und die Gedenkstätten-Stiftung heute einen Empfang für ehemalige Internierte des Lagers. Etwa 20 von ihnen können dazu mit ihren Angehörigen noch einmal nach Weimar kommen, hieß es bei einer gestrigen Informationsveranstaltung. Ab kommenden Donnerstag ist zu einer dreitägigen internationalen Wissenschaftskonferenz zur Geschichte der Speziallager geladen. Unter den Experten sind auch Historiker aus Russland. Vorgestellt wurde gestern auch das jetzt im Internet veröffentlichte Totenbuch des Sowjet-Lagers. Insgesamt 7.056 Opfer seien mit ihren Namen verzeichnet, hieß es. - Das Speziallager auf dem Ettersberg war eines von 10 Lagern, die die russischen Besatzer im Sommer 1945 zur Entnazifizierung in Deutschland eingerichtet hatten. Im sogenannten "Speziallager Nummer 2" in Buchenwald waren fünf Jahre lang mehr als 28.000 Menschen inhaftiert. Darunter lokale Nazi-Größen, NS-Mitläufer, aber auch willkürlich Verhaftete. Mehr als 7.000 von ihnen kamen ums Leben. (wk)
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