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Weimar-Nachrichten vom 10. Juni 2015
Stadtratbesucher erwarten kontroverse Debatte
Kontrovers könnte es wieder zur Stunde im Stadtrat zugehen. In der soeben begonnenen Sitzung wird ein Eilantrag von SPD und Linke erwartet, die den städtischen Förderantrag für ein "Haus der Demokratie" stützen soll. Das Projekt zum 100. Jahrestag der Weimarer Verfassung soll nun doch ohne öffentliche Standortdiskussion ins ehemalige Kulissenhaus am Theaterplatz. Wie der heutigen Presse zu entnehmen war, hat die Stadt, entgegen dem Ratsbeschluß vom 29. April, den angesagten Förderantrag im Mai eingereicht. Die dazu erforderliche Stadtrat-Bestätigung, die im April nicht zustande kam, werde nachgereicht, zitierte die Presse Stadtsprecher Ralf Finke. - Hintergrund ist die Möglichkeit, den Umbau nach dem Auszug des Bauhausmuseums aus dem "Bundesförderprgramm für nationale Projekte des Städtebaus" finanzieren zu lassen. Rund vier Milionen Euro wären möglich, die Stadt käme mit 10 Prozent Eigenanteil davon, so die Begründung. Dazu müßte der Förderantrag aber gleich gestellt werden, weil der Bund Geld für diesen Zweck nur in diesem Jahr bereitstellt. Der Koalitionsmehrheit von CDU, Grüne und weimarwerk-Fraktion geht das zu schnell. Sie brachte im April einen Änderungsantrag ein, nach dem für das Vorhaben erst eine Konzeption erarbeitet werden soll. Erst daraus könne es eine Standortempfehlung geben. Gerade bei einem "Haus der Demokratie" sollten alle Vorgänge demokratisch ablaufen, hieß es. (wk)
Staatskapelle erhält Probenraum an der Redoute
Die prekäre Probenraum-Situation der Weimarer Staatskapelle könnte bald beendet sein. Wie schon im Januar vom DNT als Möglichkeit angekündigt, soll jetzt ein Anbau an die Redoute Ettersburger Straße das Problem lösen. Den dazu nötigen Stadtratbeschluß will der Oberbürgermeister heute über einen Eilantrag erreichen. Das Land Thüringen wolle unter anderem die Planungskosten übernehmen, sagte Stefan Wolf gestern im Rathaus. Da müssten sofort Förderanträge gestellt werden. -
Nach einem geeigneten Raum für die Konzertproben der Staatskapelle wird seit Jahren gesucht. Noch immer üben die Musiker in der ehemaligen Turnhalle des Landesverwaltungsamtes. Der Nutzungsvertrag wurde bereits vor 10 Jahren gekündigt, weil unter anderem die Sanitäranlagen verschlissen und das Dach undicht sind.
(wk)
Schultheatertage präsentieren 12 Gruppen aus Weimar und dem Landkreis
Noch bis Freitag können sich im Stellwerk-Jugendtheater und auf der e-werk-Spielstätte des DNT Theater spielende Schüler vor großem Publikum präsentieren. Unter dem Motto "Klang–Körper" führen die 21. Schultheatertage 12 Theatergruppen aus Weimar und dem Weimarer Land zusammen. Sie kommen aus Gymnasien, Realschulen, Förderzentren und Grundschulen. Eröffnet wurde gestern mit gerappten Klassikern mit Rapper "Doppel-U". Weiter gings mit einer Schüler-Eigenproduktion und der szenischen Collage von Zehntklässlern des Goethe-Gymnasiums. Heute stellten sich 8.Klässler des Gymnasiums mit einer Roman-Adaption der Jury. Die Theaterwoche endet am Freitag mit einer festlichen Preisverleihung. Veranstaltet werden die Weimarer Schultheatertage vom "Jungen Theater im stellwerk" zusammen mit dem "Jungen DNT".
(wk)
Reparatur am Weimarhallenteich wird später fertig
Der Weimarhallenteich kann frühestens ab Freitag wieder befüllt werden. Wie aus dem Rathaus mitgeteilt, haben sich die Reparaturarbeiten am Auslauf verzögert. Sie wurden durch immer wieder nachlaufendes Wasser erschwert, weil der Zulauf nicht vollständig verschließbar war. Dies sei jetzt gelungen, hieß es, die Reparatur könnte heute beginnen. Dann werde das Becken auch von eingeworfenem Müll befreit. -
Das Wasser des Weimarhallenteiches wurde vor zwei Wochen abgelassen. Die Fische waren zuvor umgesezt worden.
(wk)
Ayman Qasarwa bleibt Vorsitzender des Ausländerbeirates
Der Palästinenser mit deutscher Staatsbürgerschaft Ayman Qasarwa bleibt auch für die nächsten fünf Jahre Vorsitzender des Weimarer Ausländerbeirates. Das hat jetzt der neu gewählte Beirat auf seiner konstituierenden Sitzung beschlossen. Als neue Stellvertreter Qasarwas sind der staatenlose Akop Torosjan und die Russin Elena Kirilenko gewählt worden. Als Schriftführer und zuständig für Öffentlichkeitsarbeit ist Kai Yin. Der Chinese gehört neben Qasarwa und dem italienisch-argentinischen Tangolehrer Carlos Tapia zu den wiedergewählten Beiratsmitgliedern. Vier Mitglieder des siebenköpfigen Gremiums sind mit der Beiratswahl vom Mai neu hinzugekommen. Dazu gehören neben Torosjan und Kirilenko, der bereits eingebürgerte Sitki Celiktas und der Syrer Raji Alkhazndar. Sie wurden von 480 der Wahlberechtigten Ausländer Weimars gewählt und sollen die Interessen der rund 3200 ausländischen Mitbürger vertreten.
(wk)
"Lokaler Aktionsplan" fördert neun Demokratieprojekte
Insgesamt neun Demokratieprojekte hat jetzt der Begleitausschuss für den sogenannten "Lokalen Aktionsplan Weimar" zur Förderung erkoren. Die beiden größten Summen gehen dabei mit jeweils 17.000 Euro an den Verein "Kindervereinigung" und den Förderkreis JUL. Ihre Projekte "Unsere Spuren" für Weimar-West und "Schön interkulturell in Schöndorf" zielten auf eine bessere Integration von Flüchtlingen und Migranten ab, heißt es zur Begründung. So fänden im Mehrgenerationenhaus Weimar-West interkulturelle Abende statt, bei denen jeweils eine andere Kultur vorgestellt wird. Wer solche Länderabende, bei denen gekocht, erzählt und musiziert werde, mitorganisieren möchte, sei jederzeit willkommen. -
Insgesamt werden für die Weimarer Demokratieprojekte 49-einhalb-tausend Euro ausgereicht. 5.000 Euro stehen für die Einrichtung eines Jugend-Demokratie-Forums bereit, das von Jugendlichen selbst organisiert und geleitet werden soll.
(wk)