Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 29. Juni 2015
Bündnis gegen Rechts lädt zur Podiumsdiskussion "Viehauktionshalle"
Wie es mit dem Gelände nach dem Brand der Viehauktionshalle weitergehen könnte, soll in einer Stunde im Foyer des Deutschen Nationaltheaters öffentlich diskutiert werden. Eingeladen zu 19 Uhr sind Oberbürgermeister Stefan Wolf, Vize-Direktor der Buchenwald-Gedenkstätte Rikola-Gunnar Lüttgenau, Elke Harjes-Ecker von der Thüringer Staatskanzlei, Konsumchefin Sigrid Hebestreit und die Geschäftsführerin der Internationalen Bauausstellung Thüringen Marta Doehler-Behzadi. Unter der Frage "Ende Gelände?" geht es vor allem darum, an der Stelle der durch Brandstiftung zerstörten Halle einen würdigen Gedenkort zu errichten. Das einladende Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus möchte verhindern, dass die Debatte darüber durch einen schnellen Abriss der Reste beendet werden könnte. Die Konsum-Genossenschaft als Eigentümerin des Areals hatte schnelles Handeln angemahnt. Sie würde einen an der Stelle zu errichtenden Gedenkort unterstützen, Träger müsse aber das Land oder die Stadt sein, hieß es. -
In der Viehauktionshalle mußten sich in der NS-Zeit die Thüringer Juden vor ihrem Transport in die Vernichtungslager sammeln. (wk)
Stadt beginnt zweite Bauphase für Umfeld Bauhaus-Museum
Bei den Straßenverlegungungen für Weimars größtes Bauprojekt der kommenden Jahre hat heute die zweite Bauphase begonnen. Bis zum 7. August soll jetzt die Thälmann-Straße bis an die Carl-August-Allee geführt werden. Dafür ist seit dem Morgen die Thälmann-Straße zwischen Kreuzung Rathenauplatz und Friedrich-Naumann-Straße voll gesperrt. Die Linienbusse 2 und 7 fahren zwischen Hauptbahnhof und Goetheplatz über die Carl-August-Allee. -
Die bisherigen Sperrungen bleiben bestehen. Die laut Plan eigentlich morgen zu Ende gehende erste Bauphase wird verlängert. Die Arbeiten zum Bau der neuen Fahrbahn zur unteren Ernst-Thälmann-Straße sowie die neue Zufahrt zur Tiefgarage sind nicht fertig. Sie sollen nun ebenfalls am 7. August beendet sein. Ab da ist die dritte Bauphase angesagt, der Umbau der Kreuzung Liebknecht-Friedensstraße mit einseitiger Straßensperrung. Ab Ende Oktober sei alles bereit für den ersten Spatenstich zum neuen Bauhaus-Museum, heißt es von der Stadt.
(wk)
Klassik-Stiftung verhandelt über zukünftige Finanzierung
Wie es weitergeht mit der Finanzierung der Klassik-Stiftung, soll jetzt mit den Zuwendungsgebern von Stadt, Land und Bund verhandelt werden. Wie aus dem Stiftungsrat mitgeteilt wurde, seien Gespräche zur mittelfristigen Finanzplanung der Stiftung für die Jahre 2017 bis 2021 aufgenommen worden. Ob es dabei nur um die prozentuale Weiterführung der bisherigen Anteile oder eine grundsätzliche finanzielle Besserstellung durch den Bund geht, ist noch offen. Derzeit wird die Klassik-Stiftung jährlich mit je 10,6 Millionen Euro vom Bund und dem Freistaat Thüringen gefördert. Die Stadt Weimar gibt rund 2 Millionen Euro dazu. Das aktuelle Finanzierungsabkommen läuft Ende 2016 aus. -
Die Weimarer Klassik grundsätzlich besser zu stellen, wird von verschieden Seiten seit Jahren gefordert. Wie Erfurt-Weimars SPD-Bundestagabgeordneter Carsten Schneider hatte zuletzt auch Thüringens Kulturminister Benjamin-Immanuel Hoff von der Linke das "starke Ungleichgewicht zur Finanzierung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz" in Berlin herausgestellt. Die bekomme vom Bund jährlich 200 Millionen Euro Zuschuß, die zweitgrößte Kulturstiftung Deutschlands in Weimar dagegen lediglich etwas über 10 Millionen. (wk)
Historiker fordern differenzierten Umgang mit Speziallagern
Die sowjetischen Speziallager in Ostdeutschland waren keine rein stalinistischen Herrschaftsinstrumente. Zu dem Ergebnis kam die dreitägige internationale Wissenschaftskonferenz zur Geschichte der Speziallager, die am Wochenende in Weimar zu Ende gegangen ist. Auch in den Internierungslagern der westlichen Besatzungszonen seien die Verhaftungen aufgrund von Absprachen der Alliierten zur Entnazifizierung Deutschlands vorgenommen worden, hieß es. Der Leiter der Gedenkstätte Sachsenhausen Günther Morsch sagte laut Pressebericht, die Fakten der Entnazifizierungslager im Osten würden von der Politik ignoriert und die Insassen pauschal zu Opfern erklärt. Es sei falsch, die Lager mit den Konzentrationslagern der Nazis gleichzusetzen. Buchenwald-Gedenkstätten-Direktor Volkhard Knigge erinnerte an die Entstehung der Nachkriegslager als Folge des verbrecherischen Krieges. Auch Bundespräsident Joachim Gauck habe bei seinem Besuch in Buchenwald überzeugt werden können, daß eine Gleichsetzung der Opfer vor und nach '45 unangemessen sei.
(wk)
Tierheim erhält Geld von der "Alternative 54"
Das Tierheim Berkaer Straße hat heute Geld aus dem Fonds der Landtags-"Alternative 54" erhalten. 350 Euro überbrachte am Nachmittag Weimars Linke-Landtagsabgeordneter Steffen Dittes. Die Summe geht in den Spendenfonds für das geplante neue Katzenhaus. -
Den Verein "Alternative 54" haben 1995 Abgeordnete der damaligen PDS aus Protest gegen die automatische Diätenerhöhung im Landtag gegründet. Die Mitglieder spenden seitdem einen Teil ihrer Bezüge, um damit die verschiedensten Projekte und Initiativen zu unterstützen.
(wk)
Fast 50-tausend Menschen sehen "Cranach in Weimar"
An die 50-tausend Menschen haben die große Cranach-Ausstellung der Klassik-Stiftung gesehen. Die Schau zum Thüringer Cranach-Jahr war wegen des großen Interesses um zwei Wochen verlängert worden. Ursprünglich sollte die im April im Schillermuseum eröffnete Jahresausstellung am 14. Juni geschlossen werden. Die positive Resonanz mache deutlich, dass Cranach seinen Reiz bis heute nicht verloren habe, hieß es zum gestrigen Ausstellungsschluß von der Stiftung. -
Unter dem Titel "Cranach in Weimar" waren mehr als 150 Werke von Cranach dem Älteren und dem Jüngeren sowie zahlreicher Zeitgenossen zu sehen. Darunter wertvolle Leihgaben unter anderem aus Madrid und Florenz. Im Zentrum standen erstmals in einer Ausstellung die Weimarer Cranach-Bestände. Ein Großteil davon ist ab Freitag, dem 10. Juli, wieder in der Schloßgalerie zu sehen.
(wk)
Über 1000 Weimarer besuchen "Wochenende der Architektur"
Mit "hohem Besucherinteresse" ging laut Veranstalter gestern auch das "Wochenende der Architektur" zu Ende. Allein in Weimar nahmen über 1.300 Besucher die Gelegenheit war, Gebäude und Orte zu besichtigen, die normalerweise der Allgemeinheit nicht zugänglich sind. So etwa das neue Wohnhaus der Famile Uebbing in Taubach, oder die Gartenanlage "Ben" am Georg-Muche-Platz. Auch der Umbau des Mehrzweckgebäudes an der Friedensstrasse 42 weckte das Interesse der Besucher. -
Insgesamt waren am vergangenen Wochenende in 32 Städten und Gemeinden Thüringens 73 Bauwerke der Öffentlichkeit zugänglich. Weimar war mit 10 Gebäuden und Anlagen vertreten, die in jüngster Zeit restauriert oder neu gebaut wurden. Dazu gehörten die Orangerie Belvedere, der Herderplatz, das Berufsbildungszentrum Lützendorfer Straße und das sogenannte "Digitallabor" der Bauhaus-Uni.
(am)
1.800 Menschen protestieren erfolgreich gegen rechtsextremen Aufmarsch
Rund 1.800 Menschen, darunter viele Bürger aus Weimar, haben am Samstag erfolgreich in Jena demonstriert. Die Proteste richteten sich gegen eine Kundgebung der sogenannten "Europäischen Aktion Thüringen", zu der nach Polizeiangaben etwa 110 Teilnehmer kamen. Erwartet worden waren 500 Vertreter aus der rechtsextremen Szene. Das massive Gegenaufgebot war erfolgreich. Sitzblockaden an Straßenkreuzungen verhinderten den rechtsextremen Aufmarsch. Die von der Polizei abgesicherte Marschroute durch die Innenstadt mußte stark verkürzt, die fremdenfeindliche Kundgebung vorzeitig beendet werden. Zu den Gegenaktionen unter dem Motto "Läuft nicht" hatten Bündnisse gegen Rechts, Initiativen sowie Landes- und Kommunalpolitiker aufgerufen, dabei auch Jenas und Weimars Oberbürgermeister, ebenso die Rektorenkonferenz der Jenaer Uni. -
Laut Polizei verliefen die Aktionen weitgehend friedlich. Mitgeteilt wurde eine vorläufige Festnahme nach einem Steinwurf, ein Beamter sei durch eine geworfene Flasche verletzt worden. Gegen 48 Teilnehmer aus dem rechten Lager seien Platzverweise erteilt worden.
(wk)
Rund 70 Gäste dinieren "en blanc" in der "Notenbank"
Das weiße Sommerabend-Essen mußte am Samstag erstmals vom Freien nach Innen verlegt werden. Wegen starken Regens zogen die rund 70 Gäste vom geplanten Picknick-Ort Frauenplan in die ehemalige Notenbank in der Steubenstraße um. Die Tafel sollte eigentlich unter dem grünen Dach der Arkaden aufgebaut werden. Das stilvolle Abendesssen nach französischem Vorbild hatte vor fünf Jahren seine Uraufführung in Weimar.-
Bei dem "Diner en blanc" unter freiem Himmel wird an weißem Tischtuch getafelt, ebenso haben sich alle Teilnehmer weiß zu kleiden. Die Speisen, aber auch Stühle und Tische sind mitzubringen.
(wk)
Feuerwehrverband lädt Jugendfeuerwehr ins Zeltlager
Zum zweiten Mal war in diesem Jahr zu einem Stadtzeltlager der Jugendfeuerwehr eingeladen worden. Am Wochenende kamen 44 Jungen und 16 Mädchen im Alter von 6 bis 16 Jahren zusammen, um auf der Wiesenfläche östlich des Gefahrenschutzzentrums Kromsdorfer Straße zu zelten und spielerisch ihr Wissen und Können rund um das Thema Feuerwehr zu testen. Vertreten waren die Jugendfeuerwehren aus Schöndorf, Taubach, Ehringsdorf, Weimar-Mitte und aus Legefeld. -
Mit den Jugendwehren fördern die Freiwilligen Feuerwehren den Nachwuchs. In Weimar sind dort derzeit rund 70 Mädchen und Jungen organisiert.
(am)
Meldung vom Sport
Weimars Triathleten vom Hochschul-Sportverein haben bei den Landesmeisterschaften der Jugend und Junioren alle sechs Meistertitel geholt. Insgesamt erkämpften sich die jungen Sportler am Stausee Hohenfelden 14 Medaillen. Dabei holten die Jungen der B-Jugend Gold, Silber und Bronze. Auch die Staffelwertung im Erfurt-Triathlon wurde von Weimarer Nachwuchssportlern gewonnen.
(wk)