Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 25. Juni 2015
Buchenwald-Gedenkstätte beginnt Konferenz zu Speziallager
Die internationale Wissenschaftskonferenz zur Geschichte der sowjetischen Speziallager beginnt zur Stunde. Im Festsaal des Goethe-Nationalmuseums treffen sich rund 40 Mitarbeiter von Universitäten, Gedenkstätten und Archiven sowie Akteure der schulischen und außerschulischen Bildung. Sie kommen aus Deutschland, Russland und Australien. Unter den Experten ist auch der Direktor des Staatsarchivs der Russischen Föderation Sergej Mironenko. Er hatte durch Bereitstellung von Originaldokumenten zur Dauerausstellung zum Speziallager auf dem Ettersberg beigetragen. -
Auf der dreitägigen Tagung soll die Geschichte der sowjetischen Speziallager in Deutschland im Zusammenhang mit den stalinistischen Repressionen und der Nachgeschichte des Nationalsozialismus erörtert werden. Dabei geht es laut Ankündigung um Kontroversen und Konflikte der Forschung sowie um Fragen, die sich aus neuen Erkenntnissen ergeben. -
Die Konferenz ist Teil der Veranstaltungen die am vergangenen Wochenende aus Anlass der Errichtung des sowjetischen Speziallagers in Buchenwald vor 70 Jahren sowie ihrer Auflösung vor 65 Jahren begannen. Die Tagungsergebnisse sollen veröffentlicht werden. (wk)
EJBW beendet Fachkräftetagung zur interkulturellen Jugendarbeit
In der Europäischen Jugendbildungs- und -begegnungsstätte ist heute ein internationaler Kongreß von Erziehern und Sozialarbeitern zu Ende gegangen. Der dritte internationale Informationsaustausch hatte bereits am vergangenen Freitag begonnen. Die Fachkräfte kamen aus Finnland, den Niederlanden, Frankreich, Bulgarien, Irland und Spanien. Die 25 Pädagogen trafen sich mit ihren Weimarer Kollegen der "Stiftung Haar“. Sie verbindet die Arbeit mit sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen, insbesondere im Bereich der Heimerziehung. Vorgestellt wurden die Arbeitsschwerpunkte in den jeweiligen Einrichtungen. Dabei wurde unter anderem auch das Jugendhilfesystem ihrer Herkunftsländer beschrieben. Neben dem Erfahrungsaustausch ging es auch um die Planung künftiger internationaler Projekte für benachteiligte Jugendliche.
(jp/wk)
Klassik-Stiftung setzt für Freiflächengestaltung Arbeitsgruppe ein
Wie der Platz vor dem neuen Bauhaus-Museum aussehen könnte, soll jetzt eine Arbeitsgruppe weiterentwickeln. Dies habe der Stiftungsrat in seiner gestrigen Sitzung einvernehmlich entschieden, heißt es von der Klassik-Stiftung. Die Arbeitsgruppe soll demnach aus Vertretern der Stadt, der Stiftung und dem Planungsbüro Vogt bestehen. Der renommierte Landschaftsarchitekt war von der Stadt mit dem Entwurf der Freiflächengestaltung beauftragt worden. Dessen Vorstellungen fanden laut früheren Rathausmitteilungen aber nicht die Zustimmung des Projektbeirates. Der als freistehender Kubus konzipierte Museumsbau dürfe an seiner Ostseite nicht von Bäumen verdeckt werden, hieß es. Das Vorfeld müsse für das Bauhaus-Museum einen wirkungsvollen Auftritt ermöglichen, heißt es jetzt auch vom Stiftungsrat. Gleichzeitig soll der Platz für Veranstaltungen nutzbar und ein Ort der Begegnung sein. Das Areal zwischen Bauhaus- und Stadtmuseum sowie zwischen Neuem Museum und Gauforum-Ausstellung soll perspektivisch ein Quartier der Moderne werden, so der Gestaltungsauftrag an die Arbeitsgruppe. Sie soll ihr Ergebnis noch vor den Sommerferien vorstellen. -
Um das Thema Freianlagen soll es heute auch beim sogenannten Bauhaus-Stammtisch der TLZ gehen. Ebenso soll vor Ort auch über die künftige Verkehrsführung diskutiert werden. (wk)
Klinikpersonal geht auf die Straße
Rund 150 Mitarbeiter der Weimarer Hufelandklinik sind gestern Mittag zu einer Protestaktion auf die Straße gegangen. Auch Mitarbeiter der Zentralklinik Bad Berka, des Helios-Krankenhauses Blankenhain und des Robert-Koch-Krankenhauses Apolda legten um 13 Uhr für 10 Minuten die Arbeit nieder. Damit beteiligten sich die Klinken der Stadt und dem Landkreis an der, laut Verdi, größten Protestaktion im deutschen Gesundheitswesen. 162-tausend Krankenhausmitarbeiter sollten in ganz Deutschland zur selben Uhrzeit auf der Straße stehen. So viele, wie zusammengenommen in deutschen Kliniken an Personal fehlen würde. Personalmangel sei an Weimars Klinikum aber kein Problem, sagte Geschäftsführer-Assistentin Sabrina Pusch RadioLOTTE Weimar. Man sei in der Lage, mit dem vorhandenen Personal eine gute Versorgung zu gewährleisten. Das Problem hier seien die steigenden Kosten. Man fürchte, das Personal künftig nicht mehr angemessen bezahlen zu können.
(wk)
Stadt will Kohlestaubaktion nicht strafrechtlich verfolgen
Die Kohlestaubaktion auf dem Theaterplatz soll nicht straftrechtlich und auch nicht als Ordnungswidrigkeit verfolgt werden. Auch für die Stadt habe die Aktion einen Aufmerksamkeitswert für die Flüchtlingsproblematik, hieß es gestern im Rathaus. Allerdings würden die Kosten für die Reinigung eingefordert. Die Summe sei aber nicht vierstellig. Es sei nicht mehr zu bezahlen als bei einem Bußgeldverfahren. -
Zum Weltflüchtlingstag, am Samstagmorgen, hatten etwa 15 bis 20 Personen sieben Säcke mit zerkleinerter Holzkohle um das Dichterdenkmal verteilt. Die Linke hatte das Geschehen als politische Kunstaktion verteidigt. Von der Polizei hieß es,gegen die Verdächtigen werde wegen "gemeinschädlicher Sachbeschädigung" ermittelt.
(wk)
Nancy Hünger erhält Literaturstipendium
Die in Weimar geborene Autorin Nancy Hünger erhält heute das diesjährige Harald-Gerlach-Literaturstipendium. Die mit 12.000 Euro dotierte Förderung des Freistaates gehe an Hünger, weil sie ihre Leser immer wieder auffordere, den unbequemen Wahrheiten auf den Grund zu gehen, hieß es in der Ankündigung. -
Nancy Hünger hat Freie Kunst an der Bauhaus-Universität Weimar studiert, ist beim Schriftsteller-Verband in Jena tätig und lebt als freie Autorin in Erfurt. Die 34-Jährige hat bereits 2008 ein Stipendium des Thüringer Kultusministerium erhalten. Gefördert wurde sie unter anderen auch schon von der Kulturstiftung Thüringen, der Hermann-Lenz-Stiftung, als Stadtschreiberin von Jena oder durch den Kunstförderverein Düren.
(wk)
Tatverdächtige nach Überfall in Jena ermittelt
In Jena sind jetzt drei mutmaßliche Schläger der dort überfallenen indischen Studenten ermittelt worden. Laut Staatsanwaltschaft handelt es sich bei den Verdächtigen um drei Männer im Alter von 18 bis 20 Jahren. Gegen den jüngsten sei Haftbefehl erlassen. Die drei aus der rechtsextremen Szene Bekannten seien bereits mehrfach polizeilich in Erscheinung getreten, hieß es gestern, unter anderem wegen Körperverletzung, Bedrohung, Brandstiftung sowie Eigentumsdelikten. -
Der Überfall vergangene Woche auf die indische Studenten soll nach deren Aussagen von "Hitler-Gruß" und "Ausländer raus"-Rufen begleitet gewesen sein. Eines der Opfer wurde so hart angegriffen, dass sein Unterkiefer brach. Dennoch hatte die Polizei zunächst einen fremdenfeindlichen Hintergrund ausgeschlossen. Gestern hieß es, "zum gegenwärtigen Stand der Ermittlungen könne eine politisch motivierte Straftat nicht ausgeschlossen werden".
(am/wk)
Meldung vom Sport
Bei der 15. Deutschen Betonkanu-Regatta in Brandenburg waren auch die Teilnehmer der Weimarer Bauhaus-Uni wieder erfolgreich. Wie jetzt mitgeteilt wird, haben drei von vier gestarteten Teams das Finale erreicht und am Ende vierte und fünfte Plätze belegt. In der Wertung für die beste Gestaltung bekam ein Boot der Baustoffkunde-Studenten den 3. Preis.
(wk)