Radio LOTTE Weimar

Weimar-Nachrichten vom 01. Juni 2015

Kinderbüro und Träger der Jugendhilfe laden zum Kindertag
Für den heutigen Kindertag ist wieder ein großes Spielefest auf der Schillerstraße angesagt. Von Theaterplatz bis Frauenplan kann am Nachmittag an rund 30 Stationen gespielt, gebastelt, geklettert oder gehüpft werden. Einladende sind das Aktionsbündnis der freien Träger der Jugendhilfe und das Kinderbüro der Stadt. Neben Mitmach-Theater wird auch ein "tolles Bühnenprogramm" versprochen mit Tänzen vom "Kisum-Treff", dem Jugend-Blasorchester, der jungen Band "5strops" und den "Little Jelly Bears" vom "Cheer und Fitness-Club". Unter dem Motto "Kinder willkommen" sollen diesmal besonders die Kinder und Jugendlichen begrüßt werden, die als Flüchtlinge in der Stadt leben. An einem Extra-Stand können Kinder für andere Kinder kleine Geschenke basteln und diese dann überreichen. - Die "Spieloase Schillerstraße" wird von über 20 Akteuren gestaltet, darunter Kindergärten, der Stadtsportbund, das Deutsche Nationaltheater, die Klassik-Stiftung, die Polizei oder die Weimarer Lebensrettungsgesellschaft. (wk)

Bahnbündnis fordert vollständige Elektrifizierung von "Mitte-Deutschland"
Weimars Bahnbündnis "Nächster Halt Weimar!" hat sich jetzt mit einem dringenden Appell an die Verkehrspolitiker von Bund und Ländern gewandt. In einem heute abgesendeten Schreiben wird die vollständige Elektrifizierung der Mitte-Deutschland-Verbindung von Düsseldorf bis nach Chemnitz gefordert. Das Vorhaben müsse in den vordringlichen Bedarf des neuen Bundesverkehrswegeplans eingestellt werden, heißt es. - Hintergrund der Aktion ist die jetzt anstehende Beschlussfassung des Planes für die Jahre 2015 bis 2030. Mit dem neuen Plan würde das Versprechen gebrochen, nach Inbetriebnahme des ICE-Knotens Erfurt auch auf der Ost-West-Achse Intercityzüge rollen zu lassen. Frühestens ab 2032 könnten moderne Doppelstock-Züge bis nach Chemnitz fahren, und das auch nur, wenn die Strecke vorher komplett zweigleisig ausgebaut und elektrifiziert worden sei. Dies werde aber kaum möglich, weil in dem Plan das Vorhaben nicht als "vordringlich" eingestuft sei. So bleibe lediglich der zweigleisige Ausbau zwischen Weimar und Stadtroda, allerdings ohne Elektrifizierung. - Der Brief ist an Verkehrs-Bundesminister Alexander Dobrindt, Thüringens Infrastrukturministerin Birgit Keller sowie an die Abgeordneten in den Verkehrsausschüssen des Bundes, des Landes Thüringen und des Freistaats Sachsen adressiert. (wk)

Klassik-Stiftung und Freundeskreis ehren Goethes Freundin
Die Klassik-Stiftung und der Freundeskreis des Goethe-Nationalmuseums haben heute Nachmittag eine Ausstellung zu Ehren von Christiane Vulpius eröffnet. Nach der musikalisch umrahmten Veranstaltung wird zur Stunde Geburtstag gefeiert. Goethes einstige Geliebte und spätere Frau wurde heute vor 250 Jahren geboren. Bereits am Vormittag wurde aus dem Anlaß am Grab auf dem Jakobsfriedhof ein Kranz niedergelegt. Die kleine Kabinettausstellung im Kirms-Krackow-Haus ist ab Donnerstag auch für das Publikum geöffnet. Sie versuche, der 29 Jahre dauernde Liebesbeziehung zwischen dem Dichter und Christiane nachzuspüren, hieß es zur Eröffnung. Im Mittelpunkt steht der Briefwechsel zwischen den beiden. Außerdem werden Zeichnungen, andere Zeitdokumente und Skulpturen gezeigt. Goethe und Vulpius waren sich 1788 erstmals begegnetet und heirateten 1806. (wk)

Winzer Prinz zur Lippe verkauft Weimarer Weinberge
Die Weine aus dem Weinhaus zu Weimar werden ab heute nicht mehr von Georg Prinz zur Lippe gekeltert und vertrieben. Der Meißner Winzer hat seine Weinberge am kleinen Ettersberg an die Agrargenossenschaft Gleina aus dem Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt verkauft. Mit den knapp 50 Hektar Rebflächen zwischen Schöndorf, Kromsdorf und Denstedt ist das Unternehmen der Winzervereinigung Freyburg ab heute der größte Weinbaubetrieb Ostdeutschlands. Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden, so der Prinz. Die festen Mitarbeiter des "Weinhaues zu Weimar" würden übernommen. Es sei nach siebenjährigem Bemühen bedauerlicherweise nicht gelungen, die Ursprungsidee von einem authentischen, regional verankerten Weingut zu realisieren, sagte der Winzer zur Verkaufsbegründung. In Weimarnähe ein Weingut mit Kellerei zu schaffen, sei sowohl am Widerstand in Kromsdorf als auch an der ablehnenden Haltung in Liebstedt gescheitert. Es sei nicht sinnnvoll, den Wein weiterhin zum Keltern 200 Kilometer nach Sachsen zu transportieren. Von der Gleinaer Agrargenossenschaft hieß es, für den neuen Eigner sei der Transport kein Hindernis. Bis zur Kelterei in Freyburg seien es nur rund 40 Kilometer. (wk)

Bürgerradios gehen auf Sendung
Die ersten beiden Thüringer Bürgerradios sind heute morgen auf Sendung gegangen. Radio F.R.E.I in Erfurt und RadioLOTTE Weimar haben ab heute eine eigene 24-Stunden-Frequenz. Sie gilt für vier Jahre. Gesendet wird das Vollprogramm über die schon bisher genutzten Frequenzen 106,6 Megahertz in der Luft und 107,9 im Kabel. Bisher war Weimars Stadtradio quasi "Untermieter" beim Offenen Kanal "Funkwerk". Der hat gestern seinen Sendebtrieb eingestellt. Dessen Radiomacher können aber im Redaktionsteam oder in gesonderten freien Sendeflächen sowohl bei Radio F.R.E.I. als auch bei RadioLOTTE weiter eigenverantwortlich Hörfunk gestalten. Die Bürgerradios halten mindestens 14 Stunden pro Woche für jedermann zugangsoffene Sendezeiten vor. (wk)

Fassadenprojektionen kommen aus Brasilien, Italien und Berlin
Die Fassadenprojektionen beim diesjährigen "Genius Loci" werden in diesem Jahr von Künstlern aus Brasilien, Italien und Berlin bestritten. Das Duo „VJ ZARIA“ aus Brasilien wird ihr 30-Sekunden-Video an die Fassade des Hauses für Soziokultur in der Gerberstraße projezieren. Der Berliner Künstler Phil Max Schöll bespielt das Studentenwohnheim Jakobsplan und Luca Pulvirenti aus Italien zeigt eine Großprojektion an Atrium und Seitenflügel des Landesverwaltungsamtes. Die Fassadenprojektionen versuchen Geschichten des Hauses zu erzählen, den "Genius loci" zu beschwören. Die Sieger des internationalen Wettbewerbs erhalten jeweils 15-tausend Euro für ihre 3-D-Spektakel. Sie sind am Wochenende beim backup-Festival im Lichthauskino gekürt worden. Die Jury und das Publikum wählten aus 54 eingereichten Projekten aus 18 verschiedenen Ländern. - Das vierte Genius-Loci-Festival geht vom 7. bis zum 9. August. (wk)

38 junge Weimarer holen Bundespreise bei "Jugend musiziert"
Erneut waren Weimarer Musik-Schüler beim Bundes-Wettbewerb "Jugend musiziert" erfolgreich. 21 junge Musiker haben Erste, 14 Jugendliche zweite und 3 junge Talente dritte Preise geholt. Der junge Weimarer Maxim Pirogov errang mit seiner Querflöte sogar von allen die Höchstpunktzahl. Insgesamt spielten rund 2.000 Jugendliche zwischen 12 und 27 Jahren aus ganz Deutschland in 8 Kategorien hochbesetzten Jurys vor. Aus Thüringen hatten sich 88 junge Musiker qualifiziert. - Einen ganz besonderen Preis holte vom Musikgymnasium Belvedere Theresa Angles. Allerdings nicht bei "Jugend musiziert" sondern beim 50. Bundeswettbewerb von "Jugend forscht". Dort gewann die 19-Jährige den zweiten Preis im Fachgebiet Biologie. Die Landessiegerin forschte zum Hörvermögen bei Musikern. Sie fand unter anderem heraus, daß Streicher besser hören können als Bläser. Auch Schüler aus Jena und Erfurt waren erfolgreich. Die Sieger des Bundeswettbewerbs wurden am Samstag in Ludwigshafen von Bundespräsident Joachim Gauck geehrt. (wk)

Marica Bodrožic erhält in Weimar Adenauer-Literaturpreis
Die deutsch-kroatische Schriftstellerin Marica Bodrožic hat gestern in Weimar den Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung erhalten. Mit ihren Büchern zur Nachkriegsgeschichte auf dem Balkan habe sie einen kulturellen Beitrag zur Neuordnung Europas nach 1989 geleistet, sagte Stiftungsvorsitzender Hans-Gert Pöttering bei der Preisverleihung. Sie erzähle ohne "nationale Hysterie" von den Folgen der Bürgerkriege, die Jugoslawien in den 1990er-Jahren überzogen. Die 41-jährige und damit bisher jüngste Preisträgerin nahm die mit 15.000 Euro dotierte Auszeichnung im Musikgymnasium Belvedere entgegen. - Der Adenauer-Literaturpreis wird seit 1993 in Weimar vergeben, laut Statut an Autoren, die sich "für Freiheit und Demokratie" einsetzen. Bisherige Preisträger waren unter anderem Sarah Kirsch, Herta Müller, Daniel Kehlmann, Uwe Tellkamp und Rüdiger Safranski. Im Jahr 2005 hatte der Weimarer Wulf Kirsten die Auszeichnung erhalten. (wk)