Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 30. Januar 2002
Erfurter OB will mehr Geld von Weimar
Erfurts Bürgermeister fordert von der Stadt Weimar eine höhere Finanzierungsbeteiligung an der geplanten Theaterfusion. Gegenüber der TLZ sagte Manfred Ruge, Erfurt engagiere sich mit 60 Euro pro Kopf aber Weimar nur mit 50 Euro. Die Erfurter Kommune werde daher den Finanzierungsanteil um 2 Millionen Euro verringern, falls Weimar ihren Anteil nicht erhöhe. Da aber Weimar keinen finanziellen Spielraum hat, geht es wahrscheinlich auf eine Verringerung des Theater-Etats hinaus. Dann werden Entlassungen unvermeintlich, so der Erfurter OB. Bei Beratungen des Lenkungsausschusses am Montagabend wurde der zukünftige Theater-Etat erst in Eckpunkten diskutiert.
DGB kritisiert Thüringer Wirtschaftsminister
Der DGB Thüringen bezeichnet die Arbeitsmarktbilanz des Thüringer Wirtschaftsministers Schuster (CDU) als ein Desaster. Der Minister habe den zweiten Arbeitsmarkt mit ABM vernachlässigt und vor allem die Wirtschaft hofiert. Das Billiglohnland Thüringen brauche nicht in erster Linie Kombilöhne und Lohnkostenzuschüsse, sondern Anreize für junge Leute zum Hierbleiben, so die stellvertretende DGB-Landesvorsitzende Renate Licht gegenüber der Presse. Der Wirtschaftsminister Franz Schuster wies die Kritik zurück. Die Finanzierung der ABM-Massnahmen liege nicht in der Verantwortung des Landes und Arbeitsplätze würden nur in den Unternehmen geschaffen, deshalb werde der erste Arbeitsmarkt vorrangig gefördert, betonte der Minister.
Ex-Verfassungs-Chef sagt gegen Innenminister Köckert aus
Ex-Verfassungsschutzchef Roewer will vor dem Untersuchungsauschuss zum Bespitzelungsvorwurf gegen Innenminister Köckert (CDU) aussagen. Roewer sagte, es sei falsch, dass er sich nicht an einen Auftrag erinnern könne. Er wandte sich dagegen, den Auftrag fingiert zu haben. Köckert soll den Verfassungsschutz beauftragt haben, zwei Kommunalpolitiker zu bespitzeln.
Hochwasser hat Talsperre Schönbrunn überlaufen lassen
Das Hochwasser hat gestern die Talsperre Schönbrunn überlaufen lassen. Der Überlauf der Talsperre hatte drei Bad Salzungener Ortsteile von der Außenwelt abgeschnitten. Auch die Talsperre Ratscher war kurz vor dem Überlaufen. Nach dem Hochwasser in der Nacht zum Montag ist die Sonneberger Innenstadt heute immer noch gesperrt. Nach Polizeiangaben gehen die Überschwemmungen aber allmählich zurück. Auch an der Ilm entspannt sich die Lage . Die Weimarer Feuerwehr sagte heute Morgen gegenüber Radio Lotte, dass die Pegelstände rückgängig sind. An 5 Stellen hat die Ilm die Wege im Goethe-Park beschädigt, so der Bereichsleiter Herr Knorr von der Stiftung Weimarer Klassik. Gestern Nachmittag pilgerten viele Schaulustige in den Park, um die zum Teil über die Ufer getretene Ilm zu sehen.
Thüringen will keine Lehrer mehr entlassen
Trotz weiter sinkender Schülerzahlen können Entlassungen künftig vermieden werden, so Kultusminister Krapp (CDU) gegenüber den Medien. Vorraussetzung ist aber eine entsprechende Flexibilität der Lehrer. Das bedeute, dass sie freiwillig an andere Schulen wechseln, an denen es Lehrermangel gibt. Ausserdem müssen sie sich weiterbilden, um in Fächern zu unterrichten, in denen Pädagogen fehlen. Die große Mehrheit ist nach Meinung des Ministers zu diesen Zugeständnissen bereit.
Gründung einer Selbsthilfegruppe Schlaganfall
Heute gründet sich eine Selbsthilfegruppe Schlaganfall - Apoplexie - im Weimarer-Land. Die Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen des Gesundheitsamtes Weimarer Land lädt alle Betroffenen und auch deren Angehörige zur Gründungsveranstaltung um 15 Uhr in das Apoldaer Landratsamt ein.
Beginn des Ausbaus der A4 bei Jena im September
Mit dem sechsspurigen Ausbau der A4 soll im September bei Jena begonnen werden. Der Jenaer Baudezernent Schwind sagte, das Vorhaben umfasse bis 2007 u.a. den Bau einer neuen Brücke über die Saale sowie von Anschlussstellen und Straßen. Das Planstellungsverfahren sei abgeschlossen und liege für Einwände der Bevölkerung aus.