Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 08. Januar 2002
Baubeginn am Platz der Demokratie
Heute beginnt das größte Einzel-Bauprojekt der vergangenen Jahre in Weimars Innenstadt: Der Platz der Demokratie bleibt gesperrt bis zum Jahr 2003, lediglich Fußgänger können über einen Umweg passieren. Spätestens Ende der kommenden Woche sollen die ersten Bagger anrollen. Läuft alles nach Plan, könnten nach Angaben des Projektleiters im April die ersten Betonarbeiten mit der feierlichen Grundsteinlegung beginnen. Unter dem Platz der Demokratie soll ein Tiefenmagazin der Anna-Amalia-Bibliothek entstehen.
Prozessauftakt gegen neun Neonazis
Vor dem Jugendschöffengericht Nordhausen hat am Montag ein Prozess gegen neun Neonazis begonnen. Ihnen wird schwerer Landfriedensbruch vorgeworfen. Die Angeklagten im Alter zwischen 15 und 23 Jahren sollen im Mai vergangenen Jahres ein Haus in Sondershausen gestürmt haben. Dort wohnten vor allem linke Jugendliche. Die Rechtsextremen hatten dort gestohlene Musikinstrumente vermutet, die sie sich wiederholen wollten. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft überfielen die Angeklagten, unter ihnen eine 18-jährige Frau, das Haus bewaffnet und maskiert. Sie hätten dort mehrere Personen geprügelt und getreten, die zum Teil erheblich verletzt worden seien. Außerdem sollen sie Türen und Fensterscheiben demoliert haben. Einige der Täter hätten die Tat bereits gestanden. Der Prozess wird am Donnerstag fortgesetzt.
Wetterdienst warnt erneut vor glatten Straßen
Auf den Straßen in Thüringen kann es wieder glatt werden. Der Deutsche Wetterdienst rechnet am Abend und in der Nacht wieder mit überfrierender Nässe. Vor allem Nebenstraßen und Gehwege seien davon betroffen. Auf den Autobahnen und Bundesstraßen meldete der Verkehrswarndienst keine Verkehrsbehinderungen durch Glätte. Behinderungen gebe es aber auf den Nebenstraßen im Bergland. Im Tiefland liegen die Temperaturen am Tag über dem Gefrierpunkt. Die Meteorologen rechnen in der Nacht mit minus ein bis drei Grad. Im Bergland bleibe es bei Dauerfrost.
"Sommersalon"-Premiere am DNT wird verschoben
Die Premiere des Stückes "Sommersalon"von Coline Serreau im DNT wird verschoben. Der neue Premieren-Termin ist Samstag, 2. Februar um 19.00 Uhr. In der Theater-Zeitung "velvet"und im Leporello ist noch der alte Termin - der 31. Januar - angeben. Die Premieren-Verschiebung ergab sich erst nach Redaktionsschluss der beiden Zeitungen. Für eventuell entstehende Unannehmlichkeiten bittet das DNT um Entschuldigung.
Gespräche zur Dreifelderhalle werden weitergeführt
Die Gespräche zur Dreifelderhalle werden weitergeführt. Rechtzeitig im Vorfeld der Stadtratssitzung am 23. Januar sollen dem Finanzausschuss die dazugehörigen Unterlagen vorliegen. Das sicherte gestern Bürgermeister Stefan Wolf zu. Gegenüber Radio Lotte erläuterte Wolf heute die beiden möglichen Standorte der Dreifelderhalle: die Viehauktionshalle oder das Vimaria-Stadion stehen zur Diskussion, allerdings ist noch nichts entschieden. Stadtrat Michael Hasenbeck hatte kritisiert, dass der Finanzausschuss die Vorschläge nicht prüfen kann, da die nötigen Unterlagen den Mitgliedern des Ausschusses nicht vorliegen. Insgesamt sei die Zeit zwischen Ausschuss-Sitzung und Stadtrat zu kurz, um fundiert über das Projekt beraten zu können.
Thüringer Handwerk schrumpft voraussichtlich weiter
Das Thüringer Handwerk schrumpft in diesem Jahr voraussichtlich weiter. Nach Einschätzung des Präsidenten der Handwerkskammer Erfurt, Ostermann, wird die Zahl der Betriebe erneut zurückgehen. Als besorgniserregend bezeichnete er, dass sich im vergangenen Jahr die Zahl der Ausbildungsbetriebe um 177 verringert habe. Die Kammer beurteile die Lage des Handwerks so schlecht wie seit zehn Jahren nicht mehr. Das Sorgenkind sei seit 1995 das Bauhandwerk. Über die Hälfte der Insolvenzen des Jahres 2001 habe diesen Bereich betroffen. Das Bauhandwerk bilde ein Viertel weniger Lehrlinge aus als im Jahr 2000.
Mehr Sicherheit vor Sexualstraftätern in Thüringen
Thüringen will für mehr Sicherheit der Bevölkerung vor Sexualstraftätern sorgen. Das berichtet die "Thüringer Landeszeitung". Demnach will Justizminister Birkmann bis Ende März prüfen, ob auch nach einem Gerichtsurteil noch eine Sicherheitsverwahrung angeordnet werden kann. Er sagte dem Blatt, eine solche Regelung würde dann greifen, wenn sich während der Haft herausstelle, dass ein Täter weiterhin eine Gefahr für die Öffentlichkeit darstelle. Bisher muss ein verurteilter Täter, wenn das Gericht keine Sicherheitsverwahrung anordnet, auf freien Fuß gesetzt werden. Dies geschieht unabhängig von der Prognose über mögliche weitere Taten. Die Bundesregierung hatte einen entsprechenden Vorstoß von unionsgeführten Ländern abgelehnt, den Ländern aber freigestellt, selbst aktiv zu werden.
Vereinigten Thüringischen Schiefergruben befinden sich in Insolvenz
Die Vereinigten Thüringischen Schiefergruben in Unterloquitz im Kreis Saalfeld-Rudolstadt befinden sich in Insolvenz. Der Insolvenzverwalter sagte, dass die Verkaufsverhandlungen bisher nicht abgeschlossen seien. Möglicherweise müsse der Betrieb über längere Zeit in der Insolvenz geführt werden, um ihn umstrukturieren zu können. Die Bundesknappschaft hatte im Oktober die Insolvenz für die Gruben beantragt, nachdem die SV-Beiträge für die damals 180 Beschäftigten ausgeblieben waren. Seit Juni 2000 wird nur noch im Tagebau Schmiedebach Schiefer gewonnen.