Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 08. Dezember 2005
Familenfördergesetz im Thüringer Landtag beschlossen
Das umstrittene Familienfördergesetz ist am Nachmittag mit der CDU-Mehrheit im Thüringer Landtag beschlossen worden. Damit soll eine neue Familienpolitik begründet werden. Die Oppostion beschrieb das Gesetz als Sparprogramm. Die Betreuungs-Qualität in den Kitas werde sich erheblich verschlechtern. Sie müßten wegen Mindereinnahmen die Elternbeiträge erhöhen, wenn die Kommunen nicht mehr Zuschüsse geben können. Mehrkosten pro Kind von über 50 Prozent wurden prognostiziert. In den Kitas wird massiver Personalabbau befürchtet. Neben Eltern und Erzieherinnen hatten sich immer wieder auch Kommunen, Wohlfahrtsverbände und Kirchen gegen das geplante Gesetz ausgesprochen. Es soll nun am 1. Januar in Kraft treten.
(wk)
Der SPD-Bundestagsabgeordnete Carsten Schneider hat gestern sein Erfurter Stadtrats-Mandat niedergelegt. Die Verantwortung, die sich aus seinen Bundes-Funktionen ergebe, mache eine weitere Wahrnehmung des Stadtratsmandats im vollem Umfang nicht mehr möglich, hieß es zu Begründung. Schneider ist im Bundestag Sprecher der Landesgruppe Thüringen und haushaltspolitischer Sprecher seiner Fraktion. Darüber hinaus wolle er auch die Interesssen der Bürger Erfurts, Weimars und der Umgebung intensiv vertreten. (wk)
Die weltweit erste orthdoxe Rabbinerin, Eveline Goodman-Thau, ist nach Weimar gekommen. Sie ist vom Nietzsche-Kolleg der Klassik-Stiftung eingeladen worden. Als jüdische Relegions- und Geschichtsphilosophin hält sie noch bis morgen vier Vorträge zu den Themen "Realität","Ethik", "Macht" und "Angst". Heute wird sie von Oberbürgermeister Volkhardt Germer empfangen. Wie das Rathaus mitteilt, wird sie sich am Mittag ins Gästebuch der Stadt eintragen. (wk)
Der älteste Goldschmuck Mittelthüringens wird ab heute in Weimar gezeigt. Die beiden 4-tausend Jahre alten Ringe wurden im Sommer diesen Jahres bei Tiefbauarbeiten im Landkreis Gotha gefunden. Das Museum für Ur- und Frühgeschichte präsentiert sie mit weiteren Funden in seiner Ausstellung "Der Gold-Mann". Staatssekretär Walter Bauer-Wabnegg wird die Schau am Nachmittag eröffnen. (wk)
Hauburg räumt Entlassungen von Kindergärtnerinnen ein
Etwa 18 Vollstellen könnten bei den Weimarer Kitas wegfallen. Das hat CDU-Sozialdezernent Dirk Hauburg heute bei RadioLOTTE Weimar eingeräumt. Der Landeszuschuß für die Stadt werde aufgrund des neuen Kita-Gesetzes um runde 500-tausend Euro weniger ausfallen, so Hauburg. Spätestens im Juli 2006, wenn die Übergangsregelung ende, werden damit auch Mehrkosten auf die Stadt zukommen. Zu dem Gesetz gebe es keine Alternative. Das Elterngeld sei ein Stück Verantwortung für die Bürger und hebe die jetzige Entmündigung auf, so Weimars Sozialdzernent.
(wk)
Das künftige Gynmasium im jetzigen Fallersleben-Gebäude in Weimar-West soll Humboldt-Gymnasium heißen. Darauf haben sich gestern Lehrer, Schüler und Elternvertreter von Fallersleben- und Sphiengymnasium geeinigt. Zur Namensauswahl standen noch "Phönix" und "Maria Pawlowna". Die Gebrüder Humboldt als Namensgeber gelten als Bildungsreformer, Naturforschwer und Sprachwissenschaftler. Das fusionierte Gymnasium will sowohl den zweisprachigen Unterricht pflegen, als auch einen Versuch mit drei Pflichtsprachen fortsetzen. Dazu kommt das Abitur für blinde und sehschwache Schüler und das Projektangebot Jena-Plan. (wk)
Weimarer Tafel bittet um Weihnachtsspenden
Die Weimarer Tafel hat jetzt um Spenden für Weihnachtsfeiern gebeten. Am 21. und 24. Dezember sollen sozial schwache Kinder beschert werden. Dazu werden von Spendern Süßigkeiten, Spielzeug, Bücher und sinnvolle Gebrauchsgegenstände erwartet. Die Sach- aber auch Geldspenden können bei der Weimarer Tafel im Sophienhaus abgegeben werden. Im übrigen verweist die Tafel auf ihr Konto bei der Sparkasse Mittelthüringen.
(wk)
Der Freistaat Thüringen will sein Verfassungsschutzgesetz ändern. Es soll jetzt den Gepflogenheiten der Nachbarländer Sachsen und Sachsen-Anhalt angepaßt werden. Nach Aussagen des Innenministeriums soll dann das Parlament informiert werden, wenn ein Abgeordneter überwacht werde. Hintergrund ist die jahrelange heimliche Überwachung des linken Abgeordneten Bodo Ramelow. Der hatte dagegen geklagt und Akteneinsicht verlangt. Die künftige Regelung betrachte er als einen Teilerfolg, heißt es. Sie verpflichte aber nur dazu, die Parlamentarische Kontrollkommission zu informieren, in der einem Bewerber der Linken ein Sitz verweigert worden war. (wk)
Für das Lebenshilfewerk Weimar/Apolda sind gestern bei einer Auktion fast zweieinhalb-tausend Euro ersteigert worden. Unter den Hammer kamen 80 Grafik-Postkarten, die von Künstlern aus aller Welt gestaltet wurden. Das höchste Gebot erzielte mit 220 Euro eine Zeichnung von Udo Lindenberg. Die ersteigerten Tausender sollen dem neuen Kinderzentrum in der Richard-Strauß-Straße zugute kommen. Dort wird damit ein behindertegerechter Übergang zwischen dem bisherigen Kindergarten und dem Neubau gebaut. (wk)