Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 02. Dezember 2005
Für den Verkehrsverbund Mittelthüringen gibt es kaum noch eine Chance. Dies erklärte Weimars Bürgermeister Stefan Wolf gestern nach einer Krisensitzung der beteiligten Städte und Unternehmen. Anlaß für die Sitzung war eine Weigerung des Landrates des Weimarer Landes, Hans-Helmut Münchberg, den Verbundvertrag zu unterzeichnen. Damit war der einheitliche Nahverkehrs-Tarif für die Städte Erfurt, Weimar, Jena und Weimarer Land geplatzt. Der Landkreis ist der Krisensitzung gestern demonstrativ fern geblieben. Der Tarif sollte das Regiomobil-Projekt ablösen, das zum 11. Dezember ausläuft. Wolf sagte, die Stadt habe somit nun Geldbeträge in Größenordnungen zum Fenster rausgeworfen. Er habe die Stadtwirtschaft beauftragt, Regreßforderungen an den Landkreis zu prüfen. Zum Frühjahr 2006 planen die Weimarer Verkehrsbetriebe nun eine Wiedereinführung des alten Tarifsystems. Einzelfahrscheine werden damit teurer, Dauerkunden erhalten wieder größere Vergünstigungen. (mh/wk)
Weimars bisheriger Stadtkämmerer Egbert Geyer ist gestern im Rathaus von OB Germer offiziell verabschiedet worden. Germer dankte dem Finanzexperten, der ab Januar nach Halle gehen wird, für seine bisher geleistete Arbeit. Egbert Geyer hat in seinen zehn Jahren Dienstzeit in Weimar vielfältig an der Lösung finanzieller Probleme mitgewirkt, sagte Germer. Vorläufige Nachfolgerin Geyers wird die Abteilungsleiterin Haushaltbeteiligung, Birgit Grau. Diese kündigte an, dass ein Haushaltentwurf für Weimar Ende Februar zu erwarten ist. Vorerst sollen jedoch die Entscheidungen zum Landeshaushalt abgewartet werden, da sich diese mitunter auf die Stadtfinanzen auswirken. (shg)
In der Friedenstaße ist vor dem Weimar Atrium ein provisorischen Zebra-Streife geschaffen worden. Damit soll die Sicherheit der Fußgänger gewährleistet werden, erklärte der auch für Verkehr zuständige Bürgermeistert Stefan Wolf gestern im Rathaus. Der Überweg befindet sich zwischen Freiliggrath-Straße und Jakobstraße. Nachdem in absehbarer Zeit die Richtungsregelung in diesen beiden Einbahnstraßen gedreht wird, soll ein ordentlicher Überweg in Höhe Jakobstraße entstehen. (shg/wk)
Neuer Trainer der Ersten Fußballmannschaft des SC 03 ist Armin Romstedt. Das hat gestern Club-Präsident Michael Höffer bekanntgegeben. Der 48-jährige Frankendorfer habe einen Vertrag zunächst bis zum 30. Juni, sehe aber sein Amt nicht als Sieben-Monatsjob an. Romstedt hatt beim Weimarer SC seine Fußball-Laufbahn begonnen. Von 1972 bis ´92 spielte er in der DDR-Oberliga bei Rot-Weiß-Erfurt. Derzeit führt er in Erfurt ein Sportwarengeschäft. (wk)
Die Thüringer Bündnis-Grünen haben das Land aufgefordert, sich für das Inkrafttreten des Verbundtarifes Mittelthüringen stark zu machen. Es sei nicht hinnehmbar, daß der Kreis Weimarer-Land unmittelbar vor Unterzeichnung den Vertrag platzen lasse. Immerhin habe dafür der Freistaat bereits 2,2 Millionen Euro investiert. Schon jetzt würden höhere Tarife bezahlt, die mit den Vorteilen des Verbundtarifs begründet wurden, so die Sprecherin Astrid Rothe-Beinlich. Alle politisch Verantwortlichen seien in der Pflicht, sich umgehend an einen Tisch zu setzen und eine einvernehmliche Lösung zu finden, so Rothe-Beinlich weiter. Der Kreis habe die für gestern geplante Unterzeichnung des Vertrages abgesagt, weil er das Risiko bei Fahrpreiserhöhungen nicht mittragen wolle, heißt es. Er müßte sich zwar möglichen Erhöhungen nicht anschließen, dann aber erhaltene Fördergelder zurückzahlen. (wk)
Der Verkehrs-Tarif-Verbund Mittelthüringen ist wegen des Streits um eine Vertragsklausel gescheitert. Der Kreis Weimarer Land hatte vorgestern eine Unterzeichnung des Vertrages abgelehnt. Hintergrund ist ein Passus, wonach Vertragspartner für entstehende Kosten aufkommen müssen, wenn sie eine im Verbund mehrheitlich beschlossene Tariferhöhung ablehnen. Eine alternativ mögliche so genannte Städtekette zwischen Erfurt, Weimar, Jena und der Bahn wird es nicht geben, da der Freistaat eine solche Option ablehnt. Der beabsichtigte Tarifverbund, der am 11. Dezember in Kraft treten sollte, war vom Land mit erheblichen Mitteln gefördert worden. (shg)
In Jena wird gegen den Drogenbeauftragten der Stadt wegen Beihilfe zu Drogengeschäften ermittelt. Es habe mehrere Durchsuchungen gegeben, bestätigte gestern eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Jena gegenüber der "Thüringer Allgemeinen". Gegen die Hauptverdächtige in dem Verfahren sei Haftbefehl wegen gewerbsmäßigen Handels mit synthetischen Drogen erlassen worden. Die Ermittlungen stünden erst am Anfang. Die Stadt suspendierte den Drogenbeauftragten von seiner Aufgabe im Gesundheitsamt. (dpa/wk)
Die Thüringer Wirtschaft habe große Chancen auf dem europäischen Markt. Davon seien nach ihren gestrigen Gesprächen in Brüssel Ministerpräsident Dieter Althaus und Europaminister Gerold Wucherpfennig überzeugt, heißt es aus der Staatskanzlei. Brüssel wolle in ganz Europa genau das erreichen, was wir in Thüringen bereits machen, so Althaus nach dem Treffen. Die Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft müsse jetzt auch überregional organisiert werden. Unterdessen stellte Wucherpfennig nach dem Brüsseler Treffen fest, daß sich gegenwärtig noch nicht sagen lasse, mit welchen europäischen Fördergeldern Thüringen in den nächsten Jahren rechnen könne. (wk)
Der Löwenbrunnen am Graben ist nach seiner dritten Beschädigung wieder vollständig hergestellt. Das Restaurierungsergebnis wird heute offiziell vorgestellt. Zuletzt war im Dezember 2004 die Löwenfigur samt Sockel in den Brunnen gestürzt worden. Im Jahr davor hatten Unbekannte die Nasen der Löwenköpfe mit einer Eisenstange abgeschlagen. Der Brunnen war bereits zum Kulturstadtjahr 1999 aufwendig restauriert worden. (wk)
Einen Kommunalpolitischen Tag führen die Thüringer Bündnisgrünen morgen in Weimar durch. Diskutiert werden soll über Kommunalpolitik vor dem Hintergrund leerer Kassen. Anwesend sein werden auch Verbandsvertreter und Wissenschaftler. Unter anderem soll geprüft werden, wie sich die sogenannte "Familienoffensive" auf die Kommunen auswirkt. Neben zahlreichen lokalen Entscheidungsträgern nehmen auch die Landessprecherinnen der Thüringer Grünen, Katrin Göring-Eckardt und Astrid Rothe-Beinlich, an der Veranstaltung teil. Organisiert wurde der Kommunalpolitische Tag von der grünen-nahen kommunalpolitischen Vereinigung DAKT e.V., dessen Vorsitzender der Weimarer Grünen-Stadtrat Roberto Kobelt ist. (wk)
Die Sondersitzung des Weimarer Stadtrates ist gestern abend wegen eines Formfehlers kurzfristig abgesagt worden. Die Verwaltung hat den Sitzungstermin nicht rechtzeitig bekanntgemacht. Ein entsprechender Aushang, der auf die Sitzung hinweist, hatte bis gestern mittag gefehlt. Somit wären die Stadtratsbeschlüsse ungültig gewesen. Anlaß der Sondersitzung war die neue Abfallgebührensatzung, die auf der ordentlichen Novembersitzung von der Tagesordnung genommen wurde. Da hatte das Landesverwaltungsamt redaktionelle Überarbeitung verlangt. Jetzt habe das Amt Unterstützung dafür angekündigt, daß die Satzung doch noch planmäßig am 1. Januar in Kraft treten kann, so Oberbürgermeister Volkhardt Germer. Der Stadtrat soll nun am 14. Dezember wieder zusammenkommen. (mh)
Das Kunsthaus Apolda konnte in diesem Jahr über 22-tausend Besucher verzeichnen. Das hat jetzt das Landratsamt Weimarer Land mitgeteilt. Als Publikumsmagnet haben sich vor allem die Ausstellungen des 1944 verstorbenen französischen Bildhauers Aristide Maillol, und des deutschen Modemachers Karl Lagerfeld, erwiesen. Höhepunkt des Ausstellungsjahres 2006 soll eine Schau der französischen Bildhauerin Camille Claudel werden, die von 1864 bis 1943 lebte. Seit seiner Eröffnung 1995 seien weit mehr als 250-tausend Besucher in das Kunsthaus gekommen, so das Landratsamt. (dpa/wk)
Bürger und Unternehmen der Europäischen Union können im Internet künftig das neue Domänenkürzel "eu" verwenden. Das teilte gestern die EU-Kommision aus Brüssel mit. Die bisherigen Länderkürzel wie "de" für Deutschland oder "fr" für Frankreich sollen dabei nicht abgeschafft, sondern ergänzt werden. Anträge auf das neue Kürzel können Besitzer von Namensrechten ab dem 7. Dezember stellen. (wk)
Das Institut für Europäische Urbanistik an der Weimarer Bauhaus-Universität hat innovative Forschungsarbeiten zum Thema Städtebau prämiiert. An drei Studenten wurden Peter-Schumacher-Stipendien vergeben. Sie sind jeweils mit 2-tausend Euro dotiert. Ausgewählt wurde aus 19 eingereichten Arbeiten, in denen städtebauliche Modellprojekte ausgewertet wurden. Die Arbeiten waren beim internationalen Forum für europäische Urbanistik in Weimar vorgestellt worden. (wk)
Für die Abschlußkonferenz des LHASA-Projektes, das im kommenden Jahr ausläuft, steht noch kein Termin fest. Das bestätigte ein Sprecher des LHASA-Projektes gegenüber Radio Interreg. Bisher war die Konferenz für Ende März in Berlin angekündigt. Erwartet werden die Projekt-Ergebnisse aus Warschau und Tichy in Polen, aus Banska Bystrica in der Slowakei und aus Pilsen in Tschechien sowie aus Budapest, Venedig, Leipzig und Berlin. (wk)
IPROM-Manager hält anspruchsvollen Platten-Umbau für möglich
Plattenbausiedlungen sind nicht von vornherein schlecht, sie werden nur schlecht geredet. Das sagte der Geschäftsführer des Berliner Immobilien- und Projektmanagements IPROM, Karl-Heinz Kalke, gegenüber Radio Interreg. Voraussetzung sei, daß die Häuser und das Umfeld so hergerichtet werden, daß man sich dafür nicht schämen müsse. Grundsätzlich sei die Platte immer umbaubar, also flexibel. Es sei möglich, anspruchsvolle Wohnungs-Grundrisse zu erstellen, so Kalke. In Marzahn-Hellersdorf seien teilweise bessere Wohnungen entstanden, als sie es in der Innenstadt gibt.
(wk)
Ein Antrag der SPD-Fraktion im Stadtrat, sich gegen das Kita-Gesetz der CDU-Landesregierung auszusprechen, hat trotz der gestern abgesagten Sitzung Erfolg. Oberbürgermeister Volkhart Germer erklärte, er werde den geforderten Brief auch ohne Beschluß schreiben und nach Erfurt senden. Dies entspreche der mehrheitlichen Stimmung im Stadtrat. Die für gestern wegen der neuen Abfallgebührenordnung angesetzte Sondersitzung mußte wegen eines Formfehlers abgesagt werden. Sie war nicht rechtzeitig öffentlich bekanntgegebn worden. (mh/wk)
Sozialhilfeempfänger, die seit diesem Jahr Arbeitslosengeld II beziehen, erhalten keine Weihnachtsbeihilfen mehr. Darauf hat jetzt die Weimarer Arbeitsgemeinschaft für die soziale Grundsicherung, ARGE, hingewiesen. Der Leiter der ARGE, Rudi Wenz, erkenne die schwierige Lage vieler Betroffener gerade zur Weihnachtszeit, bitte aber um Verständnis. Es handele sich um eine Gesetzesänderung, zu deren Umsetzung die ARGE verpflichtet sei, so Wenz. Gleichzeitig weist die ARGE darauf hin, daß Arbeitslosengeld-II-Empfänger, deren Bewilligungszeitraum am 31.12. endet, ihren Fortsetzungsantrag bis spätestens zum 7.12. abzugeben. So könne die Januarzahlung noch am 30. Dezember diesen Jahres erfolgen.
Plattenbau-Modernisierung allein verhindert keine sozialen Unruhen
Ereignisse, wie sie unlängst in Pariser Vorort-Siedlungen geschehen sind, lassen sich allein durch Modernisierung der Plattenbauten nicht verhindern. Das sagte die LHASA-Projektmanagerin Sabine Slapa gegenüber Radio Interreg. Es genüge nicht, nur ein gutes Wohn-Umfeld zu schaffen, es müsse auch auf die sozialen Probleme der Bewohner eingegangen werden. Slapa apellierte diesbezüglich an die EU mehr Geld für Sprachförderung bereitzustellen, es sich bei solchen Unruhen immer auch um Ausländerprobleme handele. Vor allem fehle es an vor Ort an Dolmetschern.
(wk)
Computerschulungen in Venedig vorgestellt
Zum LHASA-Treffen dieser Woche in Venedig wurden den Teilnehmern die aus dem LHASA-Budget finanzierten Computerschulungen vorgestellt. Vor allem Arbeitslose, Kinder und ältere Bewohner des sterbenden Industriestandortes Marghera erhalten kostenlose Unterweisungen zum Umgang mit dem Internet und verschiedenen Computerprogrammen.
(wk)