Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 04. April 2006
Linkspartei-OB-Kandidat Dirk Möller hat gestern die Privatisierungspläne der Stadtratskoalition aus CDU und Weimarwerk kritisiert. Die Privatisierung städtischer Einrichtungen über sogenannte Private-Public-Partnerships- kurz PPP- würde am Ende dazu führen, daß die Bürger jeglichen Einfluß auf diese Einrichtungen verlören, so Möller. Institutionen in öffentlicher Hand seien eher als private Unternehmen gewillt, die Bürger ungeachtet ihres Einkommens am kulturellen Leben der Stadt zu beteiligen. Als Beispiel nannte Möller die Ein-Euro-Eintrittskarten für sozial Schwache von DNT und Staatskapelle Weimar. Die würde es nicht mehr geben, wenn beide Einrichtungen privatisiert werden, so Möller weiter. (jm)
Die Weimarer Polizei sucht einen schwarzgekleideten Schwertkämpfer. Der etwa 30-jährige Mann habe am Wochenende auf dem Spielplatz der Rosenthalstraße Kampfübungen nach chinesischem oder japanischem Ritus abgehalten. Möglicherweise liege ein Verstoß gegen das Waffengesetz vor, vermutet man bei der Polizei. (jm)
Im OB-Wahlkampf sind seit dem Wochenende zahlreiche Plakate des WeimarWerk-Kandidaten Wolfgang Hölzer beschädigt worden. Da diese sich auf Pappträgern befanden, die zuvor von der SPD im Bundestagswahlkampf benutzt wurden, entstand teilweise der Eindruck, Hölzer würde für die SPD antreten. SPD-Kreischef Matthias Bettenhäuser bestritt, daß seine Partei etwas mit den beschädigten Weimarwerk-Plakaten zu tun habe. In der TLZ sagte Weimarwerk-Wahlkampfleiter Frank Lange, die beschädigten Plakate würden ausgetauscht. Anzeige gegen Unbekannt habe man bisher nicht erstattet, so Lange weiter. (jm)
In Weimar wird möglicherweise 2007 der erste Stadtschreiber seinen Dienst antreten. Das teilte Stadtkulturdirektor Felix Leibrock heute auf Radio Lotte Weimar mit. Die Stelle solle noch in diesem Jahr ausgeschrieben werden. Der Stadtschreiber solle in einem noch zu gründenden Literaturhaus wohnen und arbeiten. Unklar sei noch, wie das Ganze bezahlt werden solle, so Leibrock. Er sei aber in Kontakt mit potentiellen Sponsoren. Ein Stadtschreiber sei eine Bereicherung für die Stadt und sorge dafür, daß Weimar überregional wahrgenommen werde, so der Stadtkulturdirektor. (jm)
Wahlausschuß prüft öffentlich
Der Wahlausschuß der Stadt Weimar wird heute in öffentlicher Sitzung alle OB-Kandidaten überprüfen. Dabei wird unter anderem untersucht, ob die nötigen Unterstützer-Unterschriften vorliegen und ob die persönlichen Angaben der Kandidaten korrekt sind. Um das Amt des Weimarer Oberbürgermeisters bewerben sich sechs Kandidaten.
(jm)
Kunstprojekt zu Brandschäden gestartet
Ein virtuelles Kunstprojekt der Anna-Amalia-Bibliothek soll an die bei dem Brand im September 2004 zerstörten Kunstschätze erinnern. Die verlorenen Titel sollen neu, neuartig und mutig dargestellt werden. So sollen die unwiderbringlich verlorenen Bücher und Materialien auf moderne Weise rekonstruiert werden. Zum Mitmachen aufgerufen sind alle, die sich innovativ mit den dem Brand zum Opfer gefallenen Kunstschätzen befassen möchten. Die Neuschöpfungen werden mit dem Namen des Autors im Internet veröffentlicht. Neben Autoren würden auch Mitarbeiter für den organisatorischen Bereich der Initiative gesucht.
(ob)
Ex-OB Klaus Büttner wird Ehrensenator der Musikhochschule
Weimars Ex-OB Klaus Büttner ist seit gestern Ehrensenator der Musikhochschule. Damit werde der CDU-Politiker für seinen Einsatz für Erhalt und Neubau des Musikgymnasiums Belvedere geehrt, ließ die Hochschulleitung mitteilen. Die Laudatio auf Büttner hielt der ehemalige Musikhochschulrektor Wolfram Huschke, der auf den schlechten Bauzustand des Gymnasiums in den frühen 90er Jahren hinwies. Nur durch den Einsatz Klaus Büttners habe verhindert werden können, daß das Musikgymnasium nach Bad Berka verlegt wurde, so Huschke.
Ebenfalls gestern immatrikullierte die Musikhochschule fast 90 neue Studenten. Fast die Hälfte von ihnen kommt aus dem Ausland, vor allem aus Südkorea, Japan und Griechenland, aber auch aus Rumänien, Österreich, China und Russland. Insgesamt werden an der Hochschule derzeit 845 Studenten ausgebildet.
(jm)