Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 20. April 2006
Ein mutmaßlicher Neonazi hat am späten Abend des Ostermontages eine Frau aus der EX-Sowjetunion und deren Nichte belästigt und tätlich angegriffen. Während der Fahrt in einem Stadtbus von Weimar West nach Schöndorf setzte er sich zu der 30-jährigen Frau und fragte sie wiederholt, warum sie mit ihrer Nichte russisch spreche und wieso sie nach Deutschland gekommen sei. Auch als die Frau am Schöndorfer Rewe-Markt ausstieg, verfolgte der Täter sie weiter und wiederholte ständig seine provozierenden Fragen. Schließlich packte er sie auf Brusthöhe am Mantel. Die Frau konnte sich losreißen und flüchten. Die Weimarer Polizei sucht nun Zeugen des Vorfalls. Der mutmaßliche Täter wird wie folgt beschrieben: scheinbar 25 Jahre alt, etwa 1,80 Meter groß, schlank und Glatze. Er trug schwarze Schnürstiefel mit weißen Schnürsenkeln, eine schwarze Hose und eine dunkelblaue Daunenjacke. Wer etwas gesehen hat, wird gebeten, sich an die Polizei zu wenden. (jm)
Die durch den Bau des Centrums für innovatives Bauen CiB in der Coudraystraße wegfallenden Parkplätze werden nicht ersetzt. Das sagte der TLZ zufolge der Bauausschußvorsitzende Horst Hasselmann. Der schlechte Baugrund lasse es nicht zu, in die Tiefe zu bauen. Deshalb könne keine Tiefgarage errichtet werden, so Hasselmann weiter. Das CiB soll Ende 2007 fertig sein. Bauherrin ist die Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung Thüringens - STIFT. (jm)
Sondernutzungsgebühren für den öffentlichen Raum können erlassen werden, wenn herausragendes öffentliches Interesse besteht. Darauf einigte sich der TLZ zufolge jetzt der Bauausschuß des Stadtrates. Die Sondernutzungsgebührensatzung der Stadt wird entsprechend ergänzt. Damit werde Rechtssicherheit geschaffen, sagte der Ausschußvorsitzende Horst Hasselmann. In der Vergangenheit habe die Stadt immer wieder Ausnahmen gemacht und Sondernutzungsgebühren erlassen. Als Beispiel nannte Hasselmann das Baugerüst an der brandgeschädigten Anna-Amalia-Bibliothek. (jm)
Die Eisbahn wird auch zum kommenden Weihnachtsmarkt wieder auf dem Platz der Demokratie errichtet. Das wurde jetzt aus der Stadtverwaltung mitgeteilt. Die Schäden am Pflaster des Platzes seien durch dort parkende Autos verursacht worden, hieß es weiter. Zunächst hatte man angenommen, daß das Schmelzwasser der Eisbahn die Schäden verursacht habe. (jm)
Die Stadt Weimar wird sich mit 41 jungen Sportlern an den XIII. Europäischen Jugendspielen in Siena beteiligen. Sie beginnen morgen in der Weimarer Partnerstadt. Die mehr als 1000 Kilometer lange Reise in die Toscana beginnt allerdings schon heute abend. An der Spitze der Delegation steht Oberbürgermeister Volkhardt Germer. Zum Weimarer Troß gehören noch sieben Trainer und Stadtratspräsident Horst Hasselmann. Die Wettkämpfe finden in den Sportarten Basketball, Judo, Leichtathletik, Schwimmen, Tennis, Tischtennis und Volleyball statt. In Siena messen Aktive aus Avignon, Wetzlar, dem spanischen Tarragona und dem italienischen Tortosa mit den Gastgebern die Kräfte. Die Weimarer Sportler kommen von den Sportvereinen DLRG, HSV, KSSV Victoria, PSV, Tennisclub 1912 und TTC 1951 Rotation. (jm)
In Weimar werden heute die Shakespeare-Tage eröffnet. Bis Sonntag beschäftigen sich Vorträge, Aufführungen und Filme mit dem Thema "Gewalt und Terror". Beide Begriffe haben in Shakespeares Tragödien eine zentrale Bedeutung. Diskutiert werden soll vor allem über die Wirkung von Gewaltszenen im Theater. Die Mitglieder der Shakespeare-Gesellschaft treffen sich alle zwei Jahre in Weimar. (mh/dpa)
Schneider fordert gleichbleibende Förderung der Projekte gegen Rechts
Die staatlichen Projekte gegen Rechtsextremismus sollten in der gleichen Höhe wie bisher weiter gefördert werden. Das forderte der für Weimar im Bundestag sitzende SPD-Abgeordnete Carsten Schneider. Den Koalitionspartner CDU rief Schneider auf, seine Projekte gegen Linksextremismus und islamischen Fundamentalismus zurückzustellen. Dadurch würden den Projekten gegen Rechts Geldmittel entzogen, so Schneider. Er forderte auch die Thüringer Landesregierung auf, sich hier mehr zu engagieren. Das Geld des Bundes könne nur eine Anschubfinanzierung sein. Der Linksparteiabgeordnete Frank Spieth sprach sich ebenfalls dafür aus, die Programme gegen Rechts weiter ohne Abstriche zu fördern.
Hintergrund sind Pläne des CDU-geführten Bundesfamilienministeriums, zwar genausoviel Geld, wie im Vorjahr einzuplanen, davon aber auch Aktivitäten gegen Linksextremismus und islamischen Fundamentalismus zu bezahlen. Das bedeutet, daß für die Programme gegen Rechts weniger Geld zur Verfügung stünde.
(jm)
Illert will Weimar von rechten Aufmärschen freihalten
Weimar soll von rechten Aufmärschen freigehalten werden. Das sagte heute Weimars CDU-Chef und OB-Kandidat Stephan Illert bei Radio LOTTE Weimar. Ihm komme es darauf an, daß Demos mit ganz klarem rechtsradikalen Hintergrund verhindert würden, sagte Illert wörtlich. Er räumte ein, daß dies rechtlich schwierig sei. Der CDU-Politiker verwies aber auf die vom amtierenden OB Volkhardt Germer angestoßene Initiative zur Änderung des Versammlungsrechts, die über den Gemeinde- und Städtebund zur Landesregierung führte.
(jm)
Neue Einwegpfandregelungen wirken sich auch in Weimar aus
Die Veränderungen der Einwegpfandregelungen zum 01. Mai werden sich auch auf den Weimarer CoCa-Cola-Standort auswirken. Davon geht Ernst Kerl aus, der die Geschäfte des Getränkemultis in Mitteldeutschland leitet. Man erwarte, daß nach dem 01. Mai wieder mehr Einwegflaschen gefragt sein würden, weil die Kunden diese nun in allen Verkaufsstellen abgeben könnten. Einwegabfüllanlagen seien aber schneller und moderner als Mehrweganlagen und kämen demzufolge mit weniger Personal aus, so Kerl heute morgen bei Radio LOTTE Weimar. Genaue Prognosen seien aber noch nicht möglich. Die von der Gewerkschaft NGG angedrohten Warnstreiks seien ein legitimes Mittel, sozusagen ein Stück Normalität bei Tarifverhandlungen, sagte Kerl weiter. Zu möglichen Streiks zur Fußball-WM führte Kerl aus, daß die Mitarbeiter wissen müßten, daß ihre Arbeitsplätze auch von den Erfolgen des Unternehmens abhingen.
Die Gewerkschaft NGG hatte jüngst mit Warnstreiks und Streiks zur Fußball-WM gedroht, wenn die Arbeitgeber keine Angebote für sichere Arbeitsplätze und mehr Gehalt unterbreiteten.
(jm)