Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 27. April 2006
Die Thüringer Grünen haben die Landesregierung aufgefordert, sich einem "Nein!" zur Atomkraftnutzung anzuschließen. Die Förderung erneuerbarer Energien müsse endlich auch wieder finanziell und politisch unterstützt werden, heißt es in einem Aufruf. Ministerpräsident Dieter Althaus wird vorgeworfen, daß er 20 Jahre nach dem Super-GAU in Tschernobyl weiterhin auf Atomkraft setze, obwohl er wisse, daß es dafür keine gesellschaftliche Mehrheit gibt. Gleichzeitig tendiere das Problembewusstsein in Sachen Reaktorsicherheit gegen Null, so die Grünen-Sprecherin Astrid Rothe-Beinlich. Von einer Gefährdung nur im Umkreis von 25 km um ein Kernktaftwerk auszugehen, sei nicht nur naiv, sondern zeuge von Verantwortungslosigkeit gegenüber der Bevölkerung. Hintergrund des Aufrufs sind Äußerungen der Landesregierung, in Thüringen gäbe es kein Sicherheitsproblem, da das am nächsten liegende KKW in Grafrheinfeld immerhin 50 km entfernt von Thüringens Landesgrenzen sei. (wk)
Die im Vorjahr angekündigte Arbeitsgruppe "Kultur und Tourismus 2009" der so genannten Impuls-Region hat sich gestern formiert. Ihr gehören je drei Vertreter der Gebietskörperschaften Erfurt, Weimar, Jena und des Weimarer Landkreises an. Zum Vorsitzenden wurde Weimars Klassik-Stiftungs-Präsident Hellmut Seemann gewählt. Stellvertreter ist der Amtsleiter für Wirtschaftsförderung und Kulturpflege im Apoldaer Landratsamt Hans-Jürgen Giese. Die Arbeitsgruppe soll für das Bauhausjahr 2009 kulturelle Projekte vernetzen, dafür öffentliche und private Gelder beschaffen und die Veranstaltungen gemeinsam touristisch vermarkten. Im Jahr 2009 jährt sich die Gründung des Bauhauses zum neunzigsten Mal. (wk)
Das Spiegelzeltfestival beginnt heute mit seinem diesjährigen Programm. Der frühe Termin bereits im April ist der Fußballweltmeisterschaft geschuldet. Bis zum 11. Juni werden diesmal wieder 35 Abende aus den Bereichen Musik, Theater, Kabarett und Literatur geboten. Als Höhepunkte sind neben dem bereit ausverkauften Abend mit Götz Alsmann die Auftritte des Liedermachers Wolf Biermann, der Schauspielerin Katja Riemann und des Kabarettisten Thomas Freitag angekündigt worden. Spielort ist wie in den vergangenen Jahren der Beethovenplatz. In einer Sonderveranstaltung laden Radio LOTTE Weimar und salveTV am kommenden Dienstag zu einer Gesprächsrunde mit den OB-Kandidaten in das Festivalzelt. (wk)
Zum traditionellen Kartoffellegen in Heichelheim im Kreis Weimarer Land hat sich heute wieder eine Reihe Prominenz angesagt. Ministerpräsident Dieter Althaus und Bauernverbands Präsident Klaus Kliem haben ihr Kommen ebenso angekündigt wie auch "Tatort"-Kommissar Peter Sodann, der Bobfahrer Wolfgang Hoppe und Sängerin Ute Freudenberg. Seit Jahren startet der Förderverein "Heichelheimer Kartoffel" mit dem Fest in die Saison. (dpa)
Die Hochschule für Musik "Franz Liszt" hat gestern das große Reise-Kruzifix ihres Namensgebers geschenkt bekommen. Der ehemalige Abteilungsleiter für Alte Musik beim Westdeutschen Rundfunk, Klaus L. Neumann, hat es der Hochschule aus seinem Privatbesitz übergeben. Das aus Eichenholz und Elfenbein geschnitzte, 73 Zentimeter große Relikt gilt als außerordentlich kostbar und als einzigartiges Zeugnis der Religiosität des Komponisten. Es wurde der Obhut des Thüringischen Landesmusikarchivs anvertraut. Zeitweise soll es im Weimarer Liszt-Museum in der Marienstraße ausgestellt werden. (wk)
Arbeitslosenquote in Weimar um drei Prozent gesunken
In Weimar ist die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um fast drei Prozent gesunken. Das hat heute die Arbeitsagentur mitgeteilt. Die Quote im Weimarer Geschäftsstellenbereich, bezogen auf alle zivilien Erwerbspersonen, wird für den April mit 16 Prozent angegeben. Im vorigen Jahr waren es Ende April noch 17,2 Prozent. Insgesamt sind in Weimar aber immer noch über 5-tausend-400 Menschen arbeitslos gemeldet. Zwei Drittel davon erhalten jetzt Arbeitslosengeld-II. Das sind 1,4 Prozent mehr als noch im März.
Im Land Thüringen beträgt die Arbeitslosenquote jetzt 16,7; bundesweit liegt sie bei 11,5 Prozent.
(wk)
Grosse will persönlich für mehr Arbeitsplätze sorgen
Maria-Elisabeth Grosse will als Oberbürgermeisterin ganz persönlich für mehr Arbeitsplätze in Weimar sorgen. Das sagte die FDP-Kandidatin für die OB-Wahl am 7. Mai am Morgen bei RadioLOTTE Weimar. Der Oberbürgermeister müsse der Erste Vertreter seiner "Firma" sein und auch als solcher selbst aktiv werden. Weimars Hochkultur sei der wichtigste Ausgangspunkt, um Arbeitsplätze zu schaffen, so Grosse. Das Kulturstadt-Pfund von ´99 sei absolut nicht genutzt worden, um daraus Weimarer Firmen-Ansiedlungen zu schaffen. Im weiteren verwahrte sich Grosse davor, als FDP-Kandidatin nur den so genannten Mittelstand zu vertreten. Ihre Partei wende sich an alle freiheitlich Denkenden. So werde es ihr gelingen, potenzielle CDU- oder weimarwerk-Wähler für sich zu gewinnen.
(wk)
Illert und Hölzer begrüßen Wolfs Tilgungs-Vorschlag kritisch
Die OB-Kandidaten von CDU und weimarwerk, Stephan Illert und Wolfgang Hölzer, haben den Vorschlag des Wirtschaftsdezernenten und OB-Kandidaten der SPD, Stefan Wolf, zur Tilgung der Kulturstadtanleihe begrüßt. Ihre stetigen öffentlichen Anmahnungen hätten geholfen, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. Allerdings bedürfe die von Wolf vorgetragene Lösungsmöglichkeit noch eingehender Prüfung. Kritisiert wird, daß der Eindruck erweckt werde, der Vorschlag sei mit der Stadratkoalition aus CDU und weimarwerk abgestimmt. Auch sei der Status der gewählten Stadträte mißachtet worden, weil die Presse von dem Vorschlag erfahren habe, bevor der Finanzausschuß unterrichtet worden war. Außerdem wollen Illert und Hölzer wissen, warum erst in der vorletzten Wahlkampfwoche über diesen Vorschlag informiert wird.
(wk)