Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 25. April 2006
Rund 20-tausend Thüringer Arbeiter und Angestellte in der Metallindustrie erhalten ab Juni drei Prozent mehr Lohn. Wie der MDR am Morgen meldete, hätten sich darauf Gewerkschaft und Arbeitgeber in der Nacht in Eisenach geeinigt. Damit habe Thüringen als erstes ostdeutsches Bundesland den Pilotabschluss der Metall-Industrie von Düsseldorf übernommen. Während Gewerkschaftsvertreter von einem guten Abschluss sprechen würden, bezeichneten Arbeitgebervertreter die drei Prozent als für Thüringen zu hoch. Die Vereinbarung gelte auch nur für rund ein Viertel aller Thüringer Metaller. Nur deren Betriebe gehören dem Arbeitgeberverband an und unterliegen damit dem Flächentarifvertrag. (wk)
Weimars Linksparteichef und OB-Kandidat Dirk Möller hat die dringende Aufklärung des am Sonnabend stattgefundenen Brandanschlages auf die Gerberstraße 1 gefordert. Es müsse herausgefunden werden, ob es sich um eine weitere Straftat von Neonazis handelt. Es sei nicht das erste Mal, daß das Haus der Soziokultur durch Rechtsgerichtete angegriffen werde, so Möller. Es handele sich dabei um einen Ausdruck von Gewaltbereitschaft, Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit. Außerdem verlangte Möller, eine Feier von Neonazis vom Sonntag zu untersuchen. Möglicherweise stehe die mit dem Anschlag im Zusammenhang. (wk)
Die Linkspartei-Fraktion im Thüringer Landtag will morgen eine öffentliche Sitzung in Weimar abhalten. Thema soll das Landeskulturkonzept sein. Die linken Abgeordneten wollen sich unter anderem in der Bauhaus-Uni, dem Arbeitslosenverband und dem D.A.S.-Jugendtheater ein Bild von den aktuellen Problemen in Weimar machen. Gleichzeitig soll die Veranstaltung für das so genannte "Volksbegehren für eine bessere Familienpolitik" genutzt werden. Zu der öffentlichen Fraktionssitzung seien auch Vertreter von Einrichtungen und Organisationen eingeladen, heißt es. (wk)
Die Polizeidirektion Jena übernehme alle Anstrengungen, den am Samstag stattgefundenen Brandanschlag auf die Gerberstraße 1 aufzuklären. Das sagte der Jenaer Polizei-Sprecher Herbert Bartsch gegenüber RadioLOTTE Weimar. Dafür sei bei der Kripo Weimar eine Arbeitsgruppe eingesetzt worden. Bisher seien aber keine Hinweise auf einen politischen Hintergrund eingegangen. Es werde zunächst in alle Richtungen ermittelt, so Bartsch. In letzter Zeit seien im Weimarer Stadtgebiet mehrfach Container, Stromkästen und Schuppen, auch mit Brandbeschleuniger, in Brand gesetzt worden. Allein am vergangenen Wochenende habe man vier Brände registriert. Die Reste der so genannten Moletowcocktails von der Gerberstraße würden zur Zeit vom Landeskriminalamt einer chemischen Analyse unterzogen. (wk)
Der Kleintransporter, der am vergangenen Donnerstag ein 13-jähriges Mädchen überrollt hat, war in höchstem Maße verkehrsunsicher. Zu diesem Ergebnis kommt der Unfallbericht der für die Untersuchung zuständigen Autobahnpolizei. Der Pritschenwagen wurde als rollende Zeitbombe bezeichnet. Das Kind mußte vor allem deshalb sterben, weil an dem Fahrzeug der Unfallverursacherin die Bremsen versagten. Sowohl an der Vorder- als auch an der Hinterachse fehlten Bremsbacken und und waren Bremszylinder funktionsuntüchtig, so die Polizei. Gegen die Fahrerin des Transporters wird inzwischen wegen fahrlässiger Tötung ermittelt. Ob auch die Halterin zur Verantwortung gezogen wird, sei von weiteren Untersuchungsergebnissen abhängig, hieß es von der Staatsanwaltschaft. Unklar bleibt, ob sich auch die letzte TÜV-Prüfungsstelle verantworten muß. Die Hauptuntersuchung habe noch keine zwei Jahre zurückgelegen, hieß es von der Polizei. (wk)
Ein europäisches Kultur-Projekt hat gestern in Weimar begonnen. Vertreter der Klassik Stiftung wollen mit Experten der Internationalen Tolstoi-Stiftung und dem so genannten Shakespeare-Trust zusammenarbeiten. Stratford-on-Avon, die Tolstoi-Stadt Jasnaja Poljana sowie die Kulturstadt Weimar werden dabei als drei großen Zentren der europäischen Geistesgeschichte bezeichnet. Die sollen zwei Jahre lang in einen intensiven Austausch über Bildung, Kulturtourismus und Marketing treten. Anläßlich der Eröffnungskonferenz las der Leiter der Tolstoi-Stiftung, Graf Tolstoi, aus den Werken seines Ururgroßvaters. Träger des Projektes ist die Stadt Weimar. (wk)
Kulturstadtanleihe kann möglicherweise bald getilgt werden
Für die noch ausstehende Tilgung der Kulturstadtanleihe zeichnet sich eine Lösung ab. Namens des Oberbürgermeisters wurde sie heute abend von Wirtschaftsdezernent Stefan Wolf dem Finanzausschuß vorgestellt. Danach werden 15 Millionen Euro dadurch frei, daß die Stadt Weimar aus dem Wasserversorgungszweckverband WZV austritt und ihren Eigenbetrieb gleichzeitig in eine GmbH umwandelt. Gesellschafter der neuen Wasserversorgungs-GmbH würden dann die Stadtwirtschaft und der WZV. Durch diesen Umbau würden die 15 Millionen Euro aus dem bisherigen Eigenkapital des Eigenbetriebes des WZV verfügbar. Das Modell hatte in den vergangenen Wochen Wirtschaftsdezernent Stefan Wolf erarbeit. Das Landesverwaltungsamt und die Spitzen der CDU-Weimarwerk-Stadtratskoalition, Stephan Illert und Norbert Schremb, seien dabei einbezogen gewesen, so Wolf.
(jm)
Thüringer Tag des Baumes in Weimar eröffnet
Der Thüringer Tag des Baumes ist heute in Weimar eröffnet worden. Entlang der Ilm wurden 20 Schwarzpappeln gepflanzt. Der vom Aussterben bedrohte "Baum des Jahres" soll im Freistaat wieder verbreitet werden. An der Auftaktveranstaltung nahm unter anderen Thüringens Umweltstaatssekretär Christian Juckenack teil. Am Abend hat in der Stadtbücherei die Botanikerin Helga Dietrich von der Jenaer Schiller-Universität einen Vortrag über die Schwarzpappel gehalten. Zu dieser Veranstaltung wurden unter auch die Bilder des Fotowettbewerbs zum Baum des Jahres präsentiert.
(wk)
Weimar hat zweiten Platz bei europäischen Jugendspielen belegt
Bei den 18. Europäischen Jugendspielen der Partnerstädte in Siena hat die Weimarer Stadtauswahl den zweiten Platz belegt. Sieger wurde Gastgeber Siena. Die 41 Weimarer Athleten kehrten heute Nacht zurück. Grundlage der guten Weimarer Plazierung waren die Schwimmer und die Tennisspieler, die ihre Wettbewerbe gewannen. Die Wettkämpfe fanden außerdem in den Sportarten Basketball, Judo, Leichtathletik, Tischtennis und Volleyball statt. Mit den Gastgebern hatten neben den Weimarern Aktive aus Avignon, Wetzlar, dem spanischen Tarragona und dem italienischen Tortosa die Kräfte gemessen.
(wk/jm)