Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 06. Februar 2009
Nationaltheater soll in den Rang der Paulskirche erhoben werden
Das Haus des Deutschen Nationaltheaters müsse seiner historischen Bedeutung wegen international aufgewertet werden. Dafür wolle er sich stark machen, so Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier heute Vormittag in Weimar. Das Gebäude sei als Zeuge deutscher Demokratie ebenso wichtig wie die Paulskirche in Frankfurt am Main. Steinmeier hielt die Festrede zum 90. Jahrestag der ersten Parlamentssitzung der Weimarer Republik. Zu der Veranstaltung hatte die SPD-nahe Friedrich-Ebert-Stiftung eingeladen. Über 600 Zuhörer aus dem ganzen Bundesgebiet waren nach Weimar gekommen. -
Zum selben Anlaß gab es am Nachmittag im DNT eine Veranstaltung der LINKEN-nahen Rosa-Luxemburg-Stiftung. In szenischen Lesungen wurden die Anfänge der Weimarer Republik dargestellt. Zu den prominenten Teilnehmern gehörten unter anderen Gregor Gysi und Peter Sodann. -
Am Abend schließlich fand in dem historischen Haus der gemeinsame Festakt der Stadt Weimar und des Thüringer Landtages statt. Festredner war hier der Historiker Hans Mommsen. Der 6. Februar 1919 sei historisch mindestens gleichbedeutend mit dem 9. November 1918, so der Geschichtsprofessor.
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Sonderaustellung zeigt Chancen der Weimarer Republik
An die Gründung der Weimarer Republik vor 90 Jahren ist heute auch mit der Eröffnung einer Sonderausstellung im Stadtmuseum gedacht worden. Kurator Justus H. Ulbricht hat den Titel "Weimar 1919 - Chancen einer Republik" gewählt. Bisher werde die erste deutsche Republik vor allem aus dem Blickwinkel ihres Scheiterns betrachtet, so der Weimarer Historiker zur Vernissage. Oberbürgermeister Stefan Wolf sagte, die Geburtsstätte der deutschen Demokratie verdiene mehr Beachtung. Er hoffe, daß in der Stadt bald eine Dauerausstellung zur Weimarer Republik etabliert werde. Vorstellbar wäre sie in einem künftigen städtischen "Haus der Demokratie", so Wolf.
(wk)
Wegen der möglichen Ostumfahrung hat die Stadt Weimar jetzt erneut zu einer Bürgerversammlung eingeladen. Hintergrund sind die in jüngster Zeit hochgekommenden Einwände von Anwohnern gegen die stadtnahe Variante der Umgehungsstraße. Diese ist als Bestandteil des Verkehrsentwicklungsplanes der Stadt bereits mehrfach öffentlich diskutiert worden. Am 18. Februar werde nun der aktuelle Stand dieses Planes erneut zur Diskussion gestellt, heißt es in der Einladung. Nach dem Willen der Mehrheit der Stadträte sollen dann die Bürger darüber abstimmen, ob sie die Verlängerung der Ortsumfahrung wollen und in welcher Streckenführung. Ab sofort können alle die Verkehrsuntersuchung zur Ostumgehung in der Stadtverwaltung Schwanseestraße einsehen. (wk)
Der Thüringer Verein "Freiheit" und die Junge Union haben vor dem heutigen Festakt der Rosa-Luxemburg-Stiftung die Linkspartei scharf angegriffen. Sie solle sich bei ihrer Veranstaltung vom Spartakusbund, der KPD und deren Führern distanzieren, heißt es in einem gestern verbreiteten Aufruf. Die Linkspartei sollte endlich aussprechen, daß sich Kommunismus und Freiheit nicht verbinden ließen. Man wolle nicht noch einmal zum sozialistischen Glück gezwungen werden, so die Wahlkampflosung gegen die Linken. Unterzeichner des Textes ist Weimars CDU-Kreisvorsitzender und Spitzenkandidat für den Landtag Peter Krause. (wk)
Weimarer Dreieck bezieht Büro im Reithaus
Das Komitee zur Förderung der Deutsch-Französisch-Polnischen Zusammenarbeit hat heute feierlich ein Projekt-Büro in Weimar eröffnet. Die kleine Dependance des "Weimarer Dreiecks" wurde im "Reithaus" eingerichtet und wird von der Stadt Weimar und der Europäischen Jugendbildungs- und -Begegnungsstätte unterhalten. Das neue Büro soll mit der EJBW-Projektleiterin Marta Kurek besetzt werden, hieß es von der Stadt. Bisher wurden die Geschäfte des "Weimarer Dreiecks" von der Stabstelle für Öffentlichkeitsarbeit der Stadtverwaltung wahrgenommen.
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Das Feuer auf dem Gelände der ehemaligen Firma "Topf & Söhne" in Erfurt ist durch Fahrlässigkeit entstanden. Das haben noch gestern die Brandermittler mitgeteilt. Brandstiftung werde definitiv ausgeschlossen, hieß es. In dem in Brand geratenen Haus sei ein Ofen ohne Schornsteinanschluß betrieben worden. Von der Feuerstelle hätten Flammen oder Funken auf ein Zimmer im ersten Stock übergegriffen. Abgebrannt ist der Dachstuhl des ehemalige Werkstattgebäudes. Verletzt wurde niemand. Das von Jugendlichen seit sieben Jahren besetzte Haus war von dem Feuer nicht betroffen. (wk)
Vom Verkaufserlös des diesjährigen Mittelthüringer Sparkassen-Kalenders hat auch das Weimarer Kinder-Internetcafé profitiert. Die Einrichtung am Hermann-Brill-Platz erhielt gestern fast 600 Euro für neue PC-Technik. Die Summe kam in den Weimarer Sparkassen Frauentorstraße und Henßstraße zusammen. Der Bildkalender 2009 zeigt „Feste und Traditionen in Mittelthüringen“ und war in den Geschäftsstellen für einen Spenden-Obolus von einem Euro zu erwerben. (wk)
Fußball-Drittligist Carl Zeiss Jena hat jetzt den Saison-Vertrag mit dem neuen Trainer Rene van Eck um zwei Jahre verlängert. Van Eck habe die Mannschaft in einer schwierigen Situation übernommen und auf den richtigen Weg geführt, so Vereins-Präsident Peter Schreiber zur Begründung. Der FC steht nach einem Abstiegsplatz im September jetzt auf Platz 10 der Tabelle. - Wie weiter aus Jena mitgeteilt wird, fällt das für morgen geplante Spiel gegen Erzgebirge Aue wegen schlechter Platzverhältnisse aus. (wk)
Zum fünften Mal beginnt heute in Belvedere eine Christrosenschau. Zur Besichtigung hat die Klassik-Stiftung wieder bis zum Sonntag in das Lange Haus der Orangerie eingeladen. Die Verkaufsausstellung informiert auch über Pflanzung und Pflege der Raritäten. - Die attraktiven Winterblüher sind vor allem in den Alpen und den Karpaten beheimatet. Zu den "Helleborus" genannten Pflanzen gehören neben der Christrose auch die Lenzrose, die Schneerose und der Nieswurz. (wk)
Die Taubacher Straße ist heute zwischen Fröbelstraße und "Am Hartwege" gesperrt worden. Wie die Straßenbehörde mitteilt, muß eine Havarie an der Trinkwasserleitung beseitigt werden. Die Straßen-Sperrung halte voraussichtlich bis morgen Nachmittag an. Zunächst müsse aber die Fehlerquelle gefunden werden. - Der Verkehr wird stadtauswärts über die Belvederer Allee und stadteinwärts über die Kippergasse umgeleitet. (wk)
Die Drittliga-Partie Rot Weiß Erfurt gegen Eintracht Braunschweig am Samstag findet nicht statt. Der Grund sind die schlechten Platzverhältnisse im Steigerwaldstadion. Gestern war bereits die Partie Erzgebirge Aue gegen den FC Carl Zeiss Jena abgesagt worden. Nachholtermine stehen noch nicht fest. (dpa/srk)
Die LINKE und die Grünen haben zum Protest gegen den für den 28. und 29. März in Erfurt geplanten Bundesparteitag der NPD aufgerufen. Der Spitzenkandidat der LINKEN zur Landtagswahl, Bodo Ramelow, betonte, daß »braune Volksverhetzer unerwünscht sind«. >>Alle Vereine, Verbände und Parteien müssen deutlich machen, daß die Nazis nicht willkommen sind«, sagte Grünen-Landessprecherin Astrid Rothe-Beinlich am Donnerstag in Erfurt. Zudem teilte eine Sprecherin des Erfurter Oberbürgermeisters gestern mit, daß die NPD ihren Parteitag nicht wie geplant in der Thüringenhalle durchführen könne, da die Halle bereits gebucht sei. (ddp/srk)
Heute beginnen die Festlichkeiten zum 150jährigen Bestehen der Weimarer Feuerwehr. Diese finden mit einer Festveranstaltung am 3. Oktober 2009 ihren Höhepunkt. Am 3. Oktober 1859 wurde in Weimar nach Leipziger Vorbild die erste freiwillige Feuerwehr gegründet. Die heutige Feuerwehr zählt 115 Einsatzkräfte in sieben Wehren. 40 Mitglieder zählt die Jugend-Feuerwehr. (srk)
Die Feinstaub-Meßgeräte in der Innenstadt sind ausgewechselt worden. Nach drei Jahren wurden neue Instrumente für rund 20-tausend Euro installiert. Die Weimarer Steubenstraße gilt als Hauptverkehrsader. Allein im vergangenen Jahr wurde der zulässige Wert 43 Mal überschritten. (ddp/srk)
Am Mittwoch könnte es auch in Weimar zu Unterrichtsausfällen kommen. Die Lehrer-Gewerkschaft GEW hat Warnstreiks in acht Thüringer Städten angekündigt. Der Schwerpunkt liege in Städten wie Erfurt, Weimar, Jena und Gera, so GEW-Landesvorsitzender Jürgen Röhreich. Streikberechtigt sei aber nur die Hälfte aller Lehrer im Freistaat. Die Beamten würden den Unterricht absichern. Die Gewerkschaft fordert für die Thüringer Lehrer acht Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 200 Euro mehr. (dpa/srk)
Das Wachstum der Thüringer Wirtschaft ist im zweiten Halbjahr 2008 deutlich eingebrochen. Nach einem Plus von 2,4 Prozent im ersten Halbjahr wurde für das Gesamtjahr nur noch ein Wachstum von einem Prozent erzielt, teilte das Landesamt für Statistik mit. Damit lag Thüringen unter dem bundesdeutschen Schnitt von 1,3 Prozent und im Mittelfeld der fünf neuen Bundesländer. Die Zahl der Erwerbstätigen stieg im Vergleich zum Vorjahr um 5.300 auf knapp 1,03 Millionen. (srk)