Radio LOTTE Weimar

Weimar-Nachrichten vom 17. Februar 2009

Klassik-Museen verlieren Besucher
Die Museen der Klassik Stiftung Weimar haben im Vorjahr massiv Besucher verloren. Lediglich der Rokokosaal der Anna-Amalia-Bibliothek konnte einen neuen Rekord erzielen. Das wurde unter anderem auf der gestrigen Jahrespressekonferenz der Stiftung deutlich. Für ein attraktiveres Museumsangebot soll der bisherige Vize-Generaldirektor der Dresdner Kunstsammlungen Wolfgang Holler sorgen. Ob er aber, wie geplant, im Sommer sein neues Amt als Weimarer Museumschef antreten könne, sei noch ungewiß, so Stiftungspräsident Hellmuth Seemann. Für das Jahr 2009 kündigte er den Baubeginn des lange geplanten Museumsdepots in der Ettersburger Straße an. Außerdem soll ab dem Sommer das Goethe- und Schiller-Archiv grundlegend saniert werden. Im Herbst wolle die Stiftung den angekündigten Architektur-Wettbewerb für das neue Bauhaus-Museum ausschreiben, so Seemann weiter. Bis dahin müßte die Standortfrage geklärt sein. - Zum abendlichen Jahresempfang der Klassik-Stiftung überbrachte Thüringens Kultusminister Bernward Müller einen Bewilligungsbescheid in Höhe von 35 Millionen Euro. Das Geld ist Teil der Kofinanzierung des Freistaates zu den Sondermitteln des Bundes in Höhe von 45 Millionen. Die restlichen 8,8 Millionen Euro des Landes wurden bereits 2008 gezahlt, 1,2 Millionen sollen 2011 folgen. (wk)

Stadtmuseum stellt Jahresprogramm vor
Das Stadtmuseum hat neben der Jahresausstellung zur Weimarer Republik vier weitere Expositionen angekündigt. Dazu gehören zur Begleitung der Hauptausstellung eine Wanderschau der Stiftung Ettersberg zum Demokratiewandel ab 1989 und eine Ausstellung zu Damen-Moden der 20er Jahre. Später würden Schmuckgestaltungen des Weimarer Designers Wolfgang Lorenz und eine Schau zum wiedererstandenen Knabe-Verlag folgen, hieß es zur Vorstellung des Jahresprogramms. Nach der ersten Ausstellungswoche von "Weimar 1919" konnten bereits 1.100 Besucher gezählt werden, freute sich Museumsdirektor Alf Rößner. (wk)

Bürgerinitiative "Stadtring" kritisiert Stadtverwaltung
Die Bürgerinitiative "Wohnstraße Stadtring" hat die Stadtverwaltung massiv kritisiert. Sie würde plötzlich den lange liegenden Verkehrsentwicklungsplan "durchpeitschen" wollen, heißt es in einer jetzt veröffentlichten Erklärung. Hintergrund ist die für morgen angekündigte Bürgerversammlung zu dem Plan. Mit dem soll laut Stadtratbeschluß auch noch einmal über den Bau der Umgehungsstraße-Ost diskutiert werden. Das haben vor allem Tiefurter durchgesetzt, die die bereits vor Jahren favorisierte Streckenführung an ihrem Wohnort vorbeiverhindern wollen. Die Stadtratfraktion der Linken wollen gar die Bürger darüber abstimmen lassen, ob sie die Verlängerung der Ortsumfahrung wollen und in welcher Variante. (wk)

Die gewaltsamen Übergriffe von Nazischlägern am Wochenende haben die Empörung der Thüringer Sozialdemokraten, der Grünen und der Linkspartei hervorgerufen. Polizei und Justiz müßten die Täter konsequent verfolgen und bestrafen, so die einhellige Meinung. Ebenso unisono wird ein NPD-Verbot gefordert, von den Linken auch ein Verbot der sogenannten Nazi-"Kameradschaften". Solange sich diese Gruppen mit dem Mäntelchen der Legalität behängen, könnten sie weitgehend unbehelligt ihr Gewaltpotenzial ausbauen, so Weimars Bundestagsabgeordneter der Linkspartei Frank Spieth. Jenas SPD-Oberbürgermeister Albrecht Schröter verlangte gegenüber RadioLOTTE Weimar eine gründliche politische Auswertung des Geschehens. Gegen rechtsradikale Gewalt sollten alle Parteien zusammenstehen, auch die Bürgerlichen, so Schröter. - Die CDU hat zu den Vorfällen bisher keine Stellungnahme abgegeben. (wk)

Die Stadtverwaltung will Kleingärtner künftig für die Entsorgung von Pflanzenabfällen zur Kasse bitten. Das geht aus einem Bericht im letzten Rathauskurier hervor. Bisher hat der Wertstoffhof "kleingärtnerisch übliche Mengen" unentgeltlich abgenommen. Hintergrund ist das generelle Verbot, Baum- und Strauchschnitt zu verbrennen. Für dieses Frühjahr soll es noch einmal eine Ausnahmegenehmigung geben. Wann in den Gärten verbrannt werden darf, wurde noch nicht mitgeteilt. (wk)

Die Besetzer des Hauses auf dem "Topf-und-Söhne"-Gelände in Erfurt müssen noch nicht ausziehen. Die Räumungsklage der Immobilienfirma will das Amtsgericht ans Landgericht abgeben. Es sei nicht zuständig, so die Erklärung, weil der angesetzte Streitwert des besetzten Gebäudeteils von rund 20.000 Euro zu hoch sei. Das sei das Vierfache der Summe, über die ein Amtsgericht entscheiden könne. (wk)

Im Kulturzentrum "mon ami" ist seit heute eine Ausstellung des Anne-Frank-Zenrums Berlin zu sehen. Gezeigt werden private Fotos der Familie Frank sowie Berichte von Zeitzeugen und Zitate aus dem berühmten Tagebuch des Mädchens. Die Schau ist seit 14 Jahren in der ganzen Welt unterwegs und wendet sich vor allem an Schulklassen. In Weimar ist sie bis zum 13. März stationiert. (wk)

Das Grünflächenamt hat erneut die Verschmutzung der Anlagen durch Hundekot beklagt. Aus diesem Anlaß appelliert die Stadtverwaltung noch einmal an alle Hundehalter, die Exkremente der Vierbeiner in die im Oktober aufgestellten grünen Mülleimer zu entsorgen. Die Abfallbehälter inklusive Plastiktütenspender seien an innerstädtischen Parks, Spielplätzen und Grünflächen zu finden. Sollte kein "Hundeklo" in der Nähe sein, würde die zum Hunde-Auslauf mitgenommene Mülltüte genügen, heißt es. (wk)

Etliche Läufer, die beim Zwiebelmarkt im Oktober am Halbmarathon teilnehmen, wollen auch beim darauf folgenden Jubiläumslauf des New-York-Marathon starten. Sie würden damit die Höhepunkte "90 Jahre Bauhaus" und "90 Jahre Weimarer Republik" nach New York tragen wollen, heißt es vom Stadtsportamt. Wer diese Herausforderung auf sich nehmen will, könne sich bei der Sportverwaltung melden, hieß es gestern. Es würde logistische, aber keine finanzielle Unterstützung angeboten. (wk)