Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 19. Februar 2009
Nach dem Nazi-Überfall auf Gewerkschafter an der Ratsstätte Teufelstal konzentrieren sich die Ermittlungen jetzt auf eine konkrete Person aus Schweden und drei Verdächtige, die vermutlich aus Deutschland stammen. Gegen den Mann aus Schweden sei Haftbefehl ergangen, hieß es gestern von der Staatsanwaltschaft Gera. Zunächst waren drei Schweden gesucht worden. Gleichzeitig hat die Kripo Jena jetzt drei weitere Männer mit Personenbeschreibung zur Fahndung ausgeschrieben. Die stünden im Verdacht, den 42-jährigen Gewerkschafter schwer verletzt zu haben. Der Mann erlitt einen Schädelbruch und war an der Uni-Klinik Jena operiert worden. Insgesamt waren bei dem Überfall an der Raststätte Teufelstal am Samstag fünf Menschen zum Teil schwer verletzt worden. (wk)
Im Ilmpark ist gestern eine verbrannte Leiche gefunden worden. Der Tote wurde von einem Jogger unterhalb des Römischen Hauses entdeckt. Dem ersten Anschein nach wurde in der dortigen Grotte Feuer gemacht. Ob sich der etwa 25 Jahre alte Mann dabei verbrannte oder verbrannt wurde, sei noch unklar, heißt es von der Polizei. Es werde in alle Richtungen ermittelt. Die Leiche wurde in die Gerichtsmedizin Jena zur Obduktion gebracht. (wk)
Die Kriminalpolizei Jena warnt vor einem Bewaffneten, der mit einem schwarzen BMW mit Freiburger Kennzeichen auf der Flucht ist. Der Wagen sei zuletzt in Serba-Trotz gesehen worden, als er in Richtung Autobahn abgebogen sei, heißt es. Der Unbekannte habe gestern Nachmittag im Stadtgebiet von Jena einen anderen Mann angeschossen. Warum es zu der Schießerei kam, ist noch unklar. Die sofort ausgelöste Groß-Fahndung sei bisher ohne Erfolg geblieben, heißt es weiter. (wk)
Den Weimarer Demonstrationsteilnehmern gegen den Dresdner Naziaufmarsch sollen im nächsten Jahr die Reisebusse von der Stadt gestellt werden. Das hat gestern Oberbürgermeister Stefan Wolf den Betroffenen des Nazi-Überfalls vom vergangenen Samstag versprochen. Die Jugendlichen waren mit einem privaten Kleinbus unterwegs, weil der vom Bürgerbündnis organisierte Bus für alle Weimarer nicht reichte. Auf einer Raststätte bei Chemnitz waren sie dann von Neonazis überfallen und verletzt worden. Gestern hatte sich der Oberbürgermeister bei den Angegriffenen direkt über den Vorfall informiert. (wk)
Neues Bauhaus-Museum soll am Ilmpark entstehen
Die Suche nach dem Standort für das neue Bauhausmuseum scheint ein Ende zu haben. Wie Oberbürgermeister Stefan Wolf heute gegenüber RadioLOTTE Weimar bestätigt, haben sich jetzt die Stadt, die Klassik-Stiftung und die Bauhaus-Uni auf den Platz der alten Mensa am Park verständigt. Er sei optimistisch, so Wolf, daß das Studentenwerk, wie geplant, eine neue Mensa bauen könne. Nach den Ergebnissen der gestrigen Beratung der kommunalen Spitzenverbände könnte dafür auch Geld aus dem sogenannten Konjukturpaket des Bundes eingesetzt werden. -
Für das neue Bauhausmuseum war ursprünglich der Platz gegenüber dem Nationaltheater vorgesehen. Den jetzt favorisierten Standort hatte Uni-Rektor Gerd Zimmermann, zusammen mit einem Standort bei den historischen Bauhaus-Gebäuden ins Gespräch gebracht. Die Klassik-Stiftung läßt derzeit noch alle drei Möglichkeiten über eine Studie prüfen.
(wk)
Umgehungsstraße ist frühestens 2017 fertig
Auf die Umgehungsstraße Ost müssen die Weimarer wahrscheinlich noch acht Jahre warten. Solange würden Planung, Klärung von Grundstücksfragen, Auftragsvergabe und Bauzeit dauern, hieß es gestern auf der Bürgerversammlung zum Weimarer Verkehrsentwicklungsplan. Die Information stammt vom Verkehrsministerium des Freistaates Thüringen. Noch im Jahr 2006 versicherte Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee in Weimar, daß die Straße ab 2012, mit Geld vom Bund, gebaut werden könnte. -
Daß die Ost-Umgehung neu diskutiert wird, ist vor allem einem jüngsten Ablehnungs-Antrag der Grünen-Fraktion im Stadtrat zu danken. Die Gegner des Straßenbaus hatten bereits 2003 dafür gesorgt, daß der seit langem angekündigte Weiterbau der Ortsumfahrung aus dem dringlichen Bundes-Verkehrswegeplan gestrichen wurde. Im kommenden Jahr soll die Straße darin wieder aufgenommen werden. Allerdings nur die ortsnahe Streckenführung, weil die als kürzeste und kostengünstigste bereits vorgeplant ist. Die wiederum wird von Tiefurtern abgelehnt, weil sie zu nah bei ihnen vorbeiführen würde. -
Am kommenden Mittwoch will sich nun der Stadtrat erneut mit dem Thema befassen.
(wk)
Stakkie will Trägerkreis zum Volksbegehren wiederbeleben
Der Stadtelternrat für Kindergartenkinder "Stakkie" will den regionalen Trägerkreis zum Volksbegehren "Für eine bessere Familienpolitik" wiederbeleben. Dazu hat jetzt der Stakkie zum kommenden Dienstag ins Schwarzbierhaus eingeladen. Willkommen seien alle, die sich für das Volksbegehren engagieren, heißt es. Erwartet werden Vertreter der Parteien und Gewerkschaften, Vertreter der freier Trägerschaften in Weimar sowie alle interessierten Eltern. Sich an der erneuten Unterschriftssammlung zu beteiligen, hatte der Stakkie zur Jahresversammlung im letzten Oktober beschlossen. Ziel ist, mehr Betreuerinnen in Kindergärten zu bekommen.
(wk)