Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 15. Dezember 2011
Bündnisse gegen Rechts fordern Auflösung des Verfassungsschutzes
Das Weimarer Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus und das Aktionsnetzwerk Jena haben für heute zu Protestaktionen gegen den Thüringer Verfassungsschutz aufgerufen. Ziel sei die Auflösung des Amtes, heißt es. Über zehn Jahre seien Rechtsextreme aus Jena, die den Kern der Terrorzelle "Nationalsozialistischer Untergrund" bildeten, zwar beobachtet, aber ihr Untertauchen nicht verhindert worden. In der Zeit seien die zentralen Organisationen der extremen Rechten aufgeblüht. Dazu gehörten der "Thüringer Heimatschutz", "Blood&Honour" und die NPD - Geführt von Neonazis, die als sogenannte "Vertrauensmänner" vom Verfassungsschutz hoch bezahlt wurden, so der Vorwurf der Aktivisten gegen Rechtsextremismus. Gleichzeitig seien die zivilgesellschaftlichen Gruppen, die sich dem Neo-Nazismus entgegen stellten, in ihrer Tätigkeit behindert, diskriminiert und kriminalisiert worden, heißt es weiter. Gefordert werde nun: die öffentliche Aufarbeitung der Rolle des Verfassungsschutzes in den Neonazistrukturen, die Bildung eines Bürgerkommitees zur Auflösung des Verfassungsschutzes und ein Ende der Kriminalisierung antifaschistischer Arbeit. -
Die Proteste sollen heute in Erfurt zunächst um 16.00 Uhr vor dem Thüringer Landtag, anschließend, um 18.00 Uhr, vor dem Landesamt für Verfassungsschutz bekundet werden.
DNT-Schauspieler kämpfen weiter um die e-werk-Spielstätte
Die Schauspieler des Deutschen Nationaltheaters setzen heute ihren Kampf um das "e-werk" fort. Unter dem Motto "e-werk muß bleiben!" haben sie ab 20.00 Uhr zu einem Fest in die alternative Spielstätte des DNT eingeladen. Angekündigt sind die von Theatermusiker Marco Seeling gegründete Band "Orph", die Gruppe "Milkwood", das Improvistionsprojekt "Cointel Allstars" sowie das Elektronik-Dou "Korgy and Bass". Die Schauspieler sorgen für einen Ausschank und verkaufen Fettbrote. Der Eintritt kostet zwei Euro. -
Die Geschäftsführung des Theaters plant, die e-werk-Spielstätte aus Kostengründen für diesen und mindesten noch nächsten Winter zu schließen. Eine endgültige Entscheidung ist noch nicht getroffen. Derweil haben die Schauspieler in einem Brief an den DNT-Aufsichtsrat um Unterstützung für ihr Anliegen gebeten. Bei einer Schließung würde junges Publikum verloren gehen, heißt es darin. Laut Presse ist dem Schreiben eine Unterschriftenliste mit Namen von 2.500 Bürgern der Stadt beigegeben worden.
(wk)
Stadt plant Veranstaltungsreigen "Weimarer Sommer"
Die Stadt will künftig mehrere kulturelle Veranstaltungen unter dem Begriff "Weimarer Sommer" vermarkten. Laut Stadtkulturdirektorin Julia Miehe sollen dazu das Klezmer-Musikfestival "Yddish Summer", die Kammermusikabende der Musikhochschul-Meisterkurse, die Bauhaus-Uni-Schau "Summery", die Bachbiennale und schließlich das Kunstfest gehören. Zentrum für Open-Airs soll der Weimarhallenpark werden. Für das jährliche Saisonabschlußkonzert der Staatskapelle werde die Wasserbühne ein Betonfundament bekommen und eine Bestuhlung für 1000 Zuschauer angeschafft, sagte Miehe der TLZ. Geld dafür würde vom Thüringer Wirtschftsministerium kommen, das Förderungen für Kulturtourismus versprochen habe. Das Vorhaben "Weimarer Sommer" wird von Hochschulpräsident Christoph Stölzl und Klassik-Präsident Hellmut Seemann unterstützt, so Miehe weiter. Seemann hoffe, bei einem neuen DNT-Intendanten, auch wieder auf ein Open-Air-Theater im Schloßhof.
(wk)
Bachwochen-Verein sucht wieder Hausmusiker
Wie in jedem Jahr werden zur Eröffnung der Thüringer Bachwochen wieder Mitwirkende zur "Langen Nacht der Hausmusik" gesucht. Zur kommenden Ausgabe sollen die Laien- und Berufsmusiker am Abend des 30. März 2012 ihre Häuser und Wohnungen öffnen. Wie der Weimarer Bachwochenverein mitteilte, können sich Interessenten bis zum 20. Januar melden. In diesem März hätten über 60 Teilnehmer in 27 Kommunen Thüringens zu mehr als 90 Hauskonzerten eingeladen.
(wk)
Weimar steht mit Jena an der Spitze im Tourismusgeschäft
Die Städte Weimar und Jena stehen an der Spitze bei den Übernachtungszahlen von Thüringen. Das wurde gestern in Erfurt bei der Tourismusbilanz-Konferenz für das Jahr 2011 mitgeteilt. Gleichzeitig stellte Wirtschaftsminister Matthias Machnig einen jährlichen Wettbewerb ab 2012 vor, der die Qualität, den Service, die Angebote und die Zusammenarbeit in der Tourismusbranche verbessern soll. Die Sieger könnte dabei bis zu einer Million Euro gewinnen. Mit dem Geld könne dann die Region oder ein Ort über einen Zeitraum von drei Jahren seine touristische Infrastruktur und das Marketing verbessern, hieß es.
(wk)
Oberverwaltungsgericht vertagt Entscheidung über Kita-Gebühren
Die Entscheidung des Oberverwaltungsgerichtes Weimar über die Erfurter Kita-Gebühren ist auf unbestimmte Zeit vertagt worden. Weil der Richter erkrankt sei, habe das Thema nicht abschließend besprochen werden können, hieß es gestern vom Gericht. Die Entscheidung sollte heute fallen. Geklagt haben Erfurter Familien. Sie bezweifeln, daß die Kita-Gebührensatzung der Landeshauptstadt formal und inhaltlich den gesetzlichen Vorgaben entspricht. Vor allem durch die Anwendung der städtischen Gebührensatzung bei den Einrichtungen der freien Träger würden dort für die Kinderbetreuung unverhältnismäßig hohe Gebühren verlangt.
(wk)