Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 19. Dezember 2011
Apoldas Bürgermeister läßt Demokratie-Glocke erklingen
Die auf Initiative von RadioLOTTE Weimar gegossene Demokratie-Glocke ist gestern erstmals erklungen. Nachdem sie aus der Form geschlagen war wurde sie von Apoldas Bürgermeister Rüdiger Eisenbrand zum Tönen gebracht. Die Glocke werde immer dann geläutet, wenn die Demokratie in Gefahr sei, sagte Eisenbrand. -
Das 280 Kilogramm schwere Bronzeinstrument war am Samstag auf dem Apoldaer Marktplatz gegossen worden. Den seit langem in der Gockenstadt nicht mehr erlebten Guß haben etwa 400 Zuschauer verfolgt. Das Ereignis war von Freitag bis Sonntag mit vielfältigen Veranstaltungen begleitet worden. Dazu gehörten Polit-Talks mit Prominenten, Auftritte von Musik-Bands und eine Ausstellung im Rathaus. Insgesamt waren an den drei Tagen rund 1000 Menschen dabei. -
Die Glocke soll in der neugestalteten Bahnhofstraße vor dem Apoldaer Glockenmuseum aufgestellt werden. Die Inschrift lautet: "Demokratie ist unser Maß - Keine Toleranz der Intoleranz".
(wk)
Kranz sieht für "Weimarer Sommer" Veranstaltungsdreieck
Zur Idee eines "Weimarer Kultursommers" hat sich jetzt auch der weimarwerk-Kandidat für die kommende Oberbürgermeisterwahl, Martin Kranz, zu Wort gemeldet. Der Kulturmanager meint, zu den angedachten Sommer-Spielstätten "Seebühne Weimarhallenpark" und "Schloßhof-Open-Air" sollte noch das e-werk hinzukommen. Mit Lichthauskino, Theaterspielstätte und Ausstellungsflächen könnten dort zeitgenössische Kunst und das geplante Filmfestival stattfinden, so Kranz. Große Publikumsfilme sollten auf der Seebühne oder im Schlosshof laufen. Dort sieht Kranz eine transparent überdachte Spielfläche mit 700 Plätzen. Er geht davon aus, daß Zuschauertribüne, Dach und Technik von den versprochenen Fördermitteln des Wirtschaftsministeriums bezahlt werden könnten. Die Open-Air-Spielstätte im Schloßhof soll laut Kranz zum Sommer-Zentrum der Klassik und des Sprechtheaters werden. Sein Vorschlag: Der neue DNT-Intendant oder die Intendantin beginnt die Spielzeit 2013-14 mit einer Faust-Inszenierung, die als erstes vier Wochen lang auf der Schloßhof-Bühne läuft.
(wk)
Herderkirche wählt neuen Pfarrer
Die Weimarer Herderkirche hat ab dem neuen Jahr wieder einen eigenen Pfarrer. Er heißt Sebastian Kircheis und kommt aus Gera. Dort ist der 48-Jährige zur Zeit geschäftsführender Pfarrer der Kirchgemeinde und Pfarrer an der Johanneskirche. Nach dem Dienst als Bausoldat und Theologiestudium war der gebürtige Dresdner Pfarrer an der Karl-Marx-Universität Leipzig. Sebastian Kircheis ist verheiratet und hat fünf Kinder. -
Kircheis ersetzt Thomas Geßner, der die Weimarer Kirchgemeinde im August verlassen hatte. Er wollte als freiberuflicher Psychotherapeut arbeiten.
(wk)
Liebstedt kämpft weiter um seine Ordenbsburg
Der Gemeinderat Liebstedt gibt sich im Kampf um die Ordensburg noch nicht geschlagen. Laut Medienberichten kommen heute die Gemeindevertreter zusammen, um einen Gang vor das Verwaltungsgericht zu besprechen. Liebstedt will seine Burg nicht dem Winzer Prinz zur Lippe überlassen, der dort seinen zwischen Weimar und Kromsdorf angebauten Wein keltern will. Zur Lippe hatte den Zuschlag bekommen, weil er versprach, drei Millionen Euro zu investieren und 25 Arbeitsplätze zu schaffen. Die Gemeinde indes fürchtet um den Denkmalschutz. Ihr angebliches Vorkaufsrecht wurde zuletzt vom Landesverwaltungsamt zurückgewiesen.
(wk)
"Young Philharmonic Orchestra" spielt zu Weihnachten in Israel
Das in Weimar und Jerusalem gegründete "Young Philharmonic Orchestra" tritt zu Weihnachten in Israel auf. Die Jungen Musiker aus den beiden Städten spielen am 25. Dezember bei einem Festival im Kibbuz "Sde Boker", danach in Jerusalem und Tel Aviv. Das Orchester hatte im Sommer sein erfolgreiches Debüt beim Eröffnungskonzert des Kunstfestes "Gedächtnis Buchenwald". Der 60-köpfige Klangkörper besteht aus Studierenden der Musikhochschule "Franz Liszt" und der Jerusalemer Akademie für Musik und Tanz. Sie wollen mit ihren Auftritten ein Zeichen der Völkerverständigung setzen.
(wk)
Stadtarchiv sucht Zeitzeugen zum "Sender Weimar"
Das Stadtarchiv sucht für eine Chronik des Heimatbundes Zeitzeugen, die über ihre Arbeit im ehemaligen "Sender Weimar" Auskunft geben wollen. Der Radio-Sender war am 24. Januar 1925 erstmals zu hören. Er war vom kurz zuvor gegründeten "Mitteldeutschen Rundfunk" im damaligen Telegrafenamt eingerichtet worden. 1933 wurde der MDR samt Weimarer Sender dem "Großdeutschen Rundfunk" angeschlossen. 1945 gründete sich der "Landessender Weimar" neu - als Regionalsender des Berliner Rundfunks. Nach dem Zusammenbruch der DDR wurde daraus der "Thüringer Rundfunk", der bald in dem neugegründeten MDR aufging. Die Geschichte endet mit dem Auszug aus dem Funkhaus Humboldtstraße im Jahr 2000. -
Gesprächsbereite Zeitzeugen können sich persönlich im Stadtarchiv, Kleine Teichgasse oder telefonisch sowie per e-mail bei der Stadtchronistin Cornelia Mauroner melden.
(wk)
Kripo ermittelt wegen verfassungsfeindlicher Symbole
Die Kriminalpolizei Weimar hat Ermittlungen wegen des Verwendens verfassungsfeindlicher Symbole aufgenommen. Am Freitag sind in der Stadt handgroße Aufkleber mit Hakenkreuz und der Beschriftung "Vorsicht Ossis" entdeckt worden. Laut Mitteilung wurden zunächst 16 der Kennzeichnungen an Hauswänden, Fenstern und Fallrohren sichergestellt. Sie waren am Rathenauplatz, Goetheplatz, in der Schillerstraße, Hummelstraße, Schützengasse, Rollplatz und Geleitstraße geklebt worden. Berichtet wurde aber auch von Aufklebern in anderen, so der Heinrich-Heine-Straße.
(wk)
Ausstellungsjahr endet im Kunsthaus Apolda
Das Kunsthaus Apolda hat gestern sein Ausstellungsjahr beendet. Nach Angaben des Kunstvereins "Apolda Avantgarde" war es das zweit-besucherträchtigste Jahr seit Eröffnung 1995. Mehr als 30.000 Besucher seien gezählt worden. Bislang erfolgreichster Kunsthaus-Jahrgang sei das Jahr 1999 mit fast 36.000 Gästen gewesen. Der große Zustrom in diesem Jahr kam laut Kunsthaus vor allem durch die Helmut-Newton-Schau zustande. Als letzte Präsentation des Jahres wurde gestern die Impressionisten-Ausstellung geschlossen. Zu sehen waren Malereien und Grafiken unter anderen von Max Liebermann, Lovis Corinth und Max Slevogt.
(wk)
Stasi-Gedenkstätte Erfurt wird von "Stiftung Ettersberg" übernommen
Die Trägerschaft über die Erfurter Stasi-Gedenkstätte Andreasstraße hat jetzt die Weimarer "Stiftung Ettersberg". Laut Mitteilung hat sich vorher die Stiftung "zur Aufarbeitung der DDR-Diktatur" mit der Erfurter Stiftung "Gedenken-Erinnern-Lernen" zusammengeschlossen. Den Zusammenschluß hatte eine Historikerkommission mit Buchenwald-Gedenkstätten-Direktor Volkhard Knigge empfohlen. Hintergrund sind die langen kontroversen Debatten um den Ausbau der Andreasstraße zu Museum und Gedenkstätte. Das Konzept wird von Opferverbänden teils kritisch gesehen.
(wk)
Meldung vom Sport
Der FC Carl Zeiss Jena hat am Samstag im Thüringen-Derby der 3. Fußball-Liga Rot-Weiß Erfurt besiegt. Das Spiel im Ernst-Abbe-Sportfeld wurde in letzter Minute mit 1:0 gewonnen. Den umjubelten Siegtreffer erzielte Stürmer Sebastian Hähnge in der Nachspielzeit. Mit dem Sieg hat Jena die Rote Laterne abgegeben. Die Erfurter sind in der Tabelle auf Platz 10 abgerutscht.
(wk)