Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 28. Juli 2010
Erneute Kritik an Oberbürgermeister wegen Iran-Besuch
Weimars Oberbürgermeister Stephan Wolf wird weiter wegen seiner Versuche kritisiert, eine Städtefreundschaft mit dem iranischen Schiraz auf den Weg zu bringen. So rügte Ricklef Münnich von der AG Kirche und Judentum Wolf dafür, noch mit der iranischen Delegation zu Abend gegessen zu haben, nachdem sie den Besuch der Gedenkstätte Buchenwald abgesagt hatten. Es seien die Grenzen der Diplomatie überschritten worden, so Münnich.
Wolf widersprach. Er habe alle weiteren Begegnungen mit den Iranern abgesagt, nachdem diese sich geweigert hatten, Buchenwald zu besuchen. Er habe diesen Vorfall auch nicht schön geredet, sondern die Öffentlichkeit informiert. Er gehe davon aus, so Wolf weiter, dass die Iraner eigentlich vorhatten, die Gedenkstätte zu besuchen, aber von ihrem Botschafter daran gehindert worden sein.
Indess werde sich Wolfgang Nossen, Vorsitzender der Jüdischen Landesgemeinde in Erfurt, mit Oberbürgermeister Wolf zu einem klärendem Gespräch treffen.
Die Stadt Weimar überprüft ihr Sicherheitskonzept für den Zwiebelmarkt
Die Katastrophe bei der Duisburger Love Parade hat Einfluss auf die Überprüfung des Sicherheitskonzeptes des Weimarer Zwiebelmarktes. Die Stadt Weimar, die Polizei und die Feuerwehr haben heute gemeinsam die Plätze an denen Musik gespielt wird überprüft, um notfalls verschärfende Sicherheitsmaßnahmen zu beschließen. Bürgermeister Christoph Schwind weist gleichzeitig daraufhin, dass der Zwiebelmarkt nicht mit der Love Parade in Duisburg zu vergleichen wäre. Die Stadt Weimar sei außerdem durch ihr bereits bestehendes Sicherheitskonzept gut vorbereitet. Zum Vorjahr sind zusätzlich ein Glasflaschenverbot im Bereich des Zwiebelmarktes und 40 bis 50 Sicherheitsleute eines privaten Unternehmens eingeplant.
Die Duisburger Love Parade hat mittlerweile 21 Menschen das Leben gekostet. Über 500 Menschen wurden dabei verletzt. Wie das Thüringer Innenministerium Radio Lotte mitteilte, gäbe es noch immer keine Informationen darüber, ob unter den Verletzten auch Thüringer dabei sind.
Oberbürgermeister Stephan Wolf begrüsste heute Nachmittag Gäste aus Frankreich. Zu Besuch waren drei Jugendliche aus Weimars Partnerstadt Blois. Seit Juli befinden sich diese im Rahmen eines Praktikums in Weimar. Sie arbeiten derzeit in der Gedenkstätte Buchenwald, in der Bauhaus-Universität und im Rathaus. Das Praktikum der jungen Franzosen geht voraussichtlich noch bis Ende August. Organisiert wird der Jugendaustausch in Weimar seit 15 Jahren von der Deutsch-Französischen Gesellschaft.
In der Nacht zum Dienstag wurde das erst vorige Woche in der Marstallstraße fertiggestellte Graffiti übersprüht. Insbesondere wurde der von Cliff Nussbaum angebrachte Spruch "Bunt ist meine Lieblingsfarbe" verunstaltet. In Auftrag gegeben hatte das Graffiti das gegenüberliegende Hauptstaatsarchiv. Direktor Bernhard Post erstattete Anzeige wegen Sachbeschädigung. Die Polizei vermutet dahinter Täter aus der sogenannten linken Szene.
In der Eduard-Rosenthal-Straße hat es in der Nacht von Montag zu Dienstag gebrannt. Unbekannte zündeten die neben dem Kinderhaus stehenden Wertstoffcontainer an. Drei Glas- und zwei Papiercontainer brannten vollständig aus. Drei weitere Container wurden stark beschädigt. Die Polizei ermittelt.
Die Weimarer Bündnis90/Die Grünen kritisieren die Deutsche Bahn
Die Weimarer Bündnis90/DieGrünen haben die Deutsche Bahn kritisiert, weil das Bahnhofsgebäude zwischen 22- und 7 Uhr geschlossen wird. Dadurch könnten Gehbehinderte die Bahn während der Nachtzeit nicht nutzen, weil es am Osttunnel keinen Aufzug gibt und die Bahnsteige nur über Treppen zu erreichen seien, so die Grünen weiter.
Die Bahn dagegen begründet den Nachtverschluss des Hauptbahnhofs mit Einbrüchen und Vandalismusschäden, die sie vermeiden wolle.
jm
Autofahrer aufgepasst: Am Burgplatz wurde die Tempo-30 Zone auf 20 reduziert.
Mit einer Kranzniederlegung gedenkt heute der Freundeskreis des Goethe-Nationalmuseums an den 125. Todestag von Hans Wahl. Dieser hatte in Weimar eine viel zahl von Ämtern inne. So war er Direktor des Goehte-Nationalmuseums, der Klassischen Stätten, des Goethe- und Schiller-Archivs, des Kirms-Krackow-Hauses, des Schillermuseums sowie Kurator der Dornburger Schlösser. Darüber hinaus war er Vorsitzender der Freunde des Goethehauses Weimar. Die Kranzniederlegung findet um 10 Uhr am Grab von Hans Wahl statt. Einen Vortrag über sein Leben und Werk gibt es um 18 Uhr im Goethe-Nationalmuseum.