Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 29. Juli 2010
Und hier noch eine Meldung zum Sport: Mit einem 2:1 bezwang gestern Rot-Weiß Erfurt den Bundesliga-Absteiger Hertha BSC Berlin. Die Tore für die Erfurter schossen Marcel Reichwein und Kapitän Rudolf Zedi. Mit dem Testspiel wurde auch der neue Rasen im Steigerwaldstadion eingeweiht. Am Sonntag empfangen die Erfurter zum Heimspielauftakt der 3. Liga den Zweitliga-Absteiger FC Hansa Rostock.
Zum nächtlichen Baden im Schwanseebad hatten sich in der Nacht zum Mittwoch 5 junge Männer und eine Frau eingeladen. Besonders aufgefallen waren sie durch die Benutzung des Sprungturmes. Die 6 jungen Leute wurden daraufhin wegen Hausfriedensbruch angezeigt.
Die Heldrunger Zwiebelbauern haben eine schlechte Ernte beklagt. Wie das Thüringenjournal gestern abend meldete, können ein Drittel weniger Zwiebeln von den Feldern geholt werden, als im Vorjahr. Schuld daran sei das Wetter, hieß es. Das könnte sich auch auf den Weimarer Zwiebelmarkt auswirken. Außerdem gebe es immer weniger Familien, die sich noch mit dem Flechten von Zwiebelzöpfen beschäftigten. Ob deswegen nun die Preise steigen würden, wollte aber niemand voraussagen. jm
Zur 15. Bürgerreise sind heute früh 253 Weimarer angetreten. Mit 5 Bussen fahren sie als erstes nach Berlin. Dort werden die Weimarer im Roten Rathaus empfangen. Das dortige Programm sieht außerdem eine Besichtigung des Bundestages, des Neuen Museums und des Pergamonaltars vor. Des Weiteren ist eine Kranzniederlegung am Holocaust-Denkmal, eine Spree-Schifffahrt sowie ein Konzertbesuch bei Heinz-Rudolf Kunze und Purple Schulz geplant. Vor der Weiterreise nach Essen geht es dann noch nach Neuhardenberg. Die Bürgerreise endet am 3. August.
Die sogenannten Gigaliner, das sind Lkw mit bis zu 25Meter Länge, haben in Thüringen möglicherweise doch noch eine Zukunft. Das jedenfalls will Verkehrsminister Christian Carius jetzt prüfen lassen. Er stützt sich dabei auf Forschungsergebnisse der Fachhochschule Erfurt. Danach verbrauchen die Gigaliner im Vergleich zu herkömmlichen Lastzügen weniger Treibstoff und stoßen geringere Mengen CO2 aus, was daran liegt, daß weniger Fahrten nötig sind, um die gleiche Menge Güter zu transportieren. Anders als befürchtet, kam es im Zusammenhang mit den Gigalinern auch nicht zu Verkehrsbehinderungen oder Unfällen, wie die Polizei bestätigte. Minister Carius von der CDU muß nun noch seinen SPD-Regierungspartner überzeugen, steht doch im Koalitionsvertrag, daß der Ende 2009 beendete Großversuch mit den langen Lkw nicht verlängert werden soll. Die Gigaliner waren damals auf der Autobahn A4 zwischen Hermsdorf und Ohrdruf getestet worden. jm
Das Mehrgenerationenhaus in Weimar West berät und informiert heute ab 10:30 Uhr über die "Budgetplanung in der Familie und Wege aus der Verschuldung". In der Gesprächsrunde werden Tipps und Hinweise zum sinnvollen Haushalten gegeben und die generelle Verschuldung in der Familie thematisiert. Die Veranstaltung ist kostenfrei. Für eine Kinderbetreuung ist gesorgt.
Zahl der Arbeitslosen in Weimar steigt
Die Zahl der Arbeitslosen in Weimar ist um 145 auf 3.553 gestiegen. Im Vergleich zum Juli 2009 waren 280 Menschen weniger arbeitslos. Die Agentur für Arbeit begründet das vor allem mit Jugendlichen die sich nach ihrem Schulabschluss oder nach einer Ausbildung arbeitslos melden. Auch bei den Älteren, Langzeitarbeitslosen und Schwerbehinderten stieg die Arbeitslosigkeit leicht an, so Wolfgang Lepper Leiter des Arbeitsamtes Weimar.
Insgesamt waren in Thüringen Mitte Juli 113.400 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Damit ist die Arbeitslosenquote im Juli unter der Zehn -Prozent- Marke geblieben. Im Vergleich zu den anderen neuen Bundesländern hat Thüringen die wenigsten Arbeitslosen.
Streit um Städtefreundschaft Weimar Schiraz geht weiter
Der Streit um die Städtefreundschaft mit der iranischen Stadt Schiraz geht weiter. Pfarrer Ricklef Münnich von der AG Kirche und Judentum sagte heute morgen bei Radio Lotte, dass es inakzeptabel sei, mit dem Staat Iran eine Städtefreundschaft zu führen, da es dessen oberstes Ziel sei, den Staat Israel zu vernichten. Münnich wirft der Stadt Weimar vor, man habe die Forderung die Gedenkstätte Buchenwald zu besuchen von Anfang an mit der Metapher "durch einen langen Weg" abgeschwächt. Eine Städtefreundschaft zwischen Weimar und Schiraz wäre nur fortzusetzen, wenn es eine eindeutige Anerkenntnis des Staates Israels gäbe, so Münnich.
Oberbürgermeister Stephan Wolf widersprach. Es gibt keine Städtepartnerschaft, aber Gespräche mit den Verantwortlichen in Schiraz sollen weiter möglich sein. Die Vertreter aus Schiraz haben keinesfalls den Holocaust geleugnet. Der Oberbürgermeister von Schiraz wird der iranischen Opposition zugerechnet. Weiter warf Wolf dem Bündnis WeimarWerk vor, sich auf Kosten von Buchenwald profilieren zu wollen.
Nazi-Hacker griffen Buchenwald-Homepage an
Die Internetseiten der KZ-Gedenkstätte Buchenwald sind gestern von Neonazis zum Teil zerstört worden. Die Hacker hätten die Startseite gelöscht und stattdessen rechtsradikale Symbole und Parolen eingestellt, teilte Stiftungsdirektor Volkhard Knigge mit.
Außerdem seien die Seiten mit Internetangeboten verlinkt worden, auf denen der Holocaust geleugnet werde.
Die Gedenkstätte konnte die Parolen bis zum Mittag entfernen. Gestern Abend war die Seite wieder im Netz. Die Täter hatten unter anderem das Totenbuch des KZ Buchenwald und die Internetseite über das Konzentrationslager Dora entfernt. Das sei der Versuch, «die Erinnerung an die Opfer der nationalsozialistischen Verbrechen auszulöschen», sagte der Stiftungsdirektor. Ein solcher krimineller Angriff auf die Gedenkstättenarbeit sei bisher einmalig.
Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht sprach von einem Akt der Menschenverachtung und einem Anschlag auf die Demokratie.
Mehr Einzelheiten und Informatioen dazu gibt es um 8:05 Uhr. Radio Lotte spricht mit dem Stiftungsdirektor der Gedenkstätte Buchenwald Volkhard Knigge.
jm