Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 13. August 2010
Im Prozess gegen zwei ehemalige Weimarer "Bandidos" wegen versuchten Mordes ist gestern der ehemalige "Präsident" des aufgelösten Rockerclubs erneut schwer belastet worden. Der als Kronzeuge auftretende Vizechef sagte, der Boß habe die Bandenmitglieder aufgefordert, auch gegen Anweisungen der nationalen Rocker-Ebene, "Hells Angels" anzugreifen. Die vor dem Erfurter Landgericht Angeklagten sollen im letzten Dezember in Erfurt ein Mitglied des mit den "Bandidos" verfeindeten Motorradclubs mit Messern attackiert und schwer verletzt haben. Unterdessen ist der als Zeuge geladene Chef der Erfurter "Hells Angels" nicht vor Gericht erschienen. Wie auch bei seiner Freundin wurde eine Erkrankung mit Ansteckungsgefahr vorgegeben. (wk)
Das Institut für Musikwissenschaft Weimar-Jena hat einen neuen Professor für Alte Musik angestellt. Der 30 jährige Michael Klaper hat in Tübingen und Erlangen Musikwissenschaft, Ältere Deutsche Literatur und Kunstgeschichte studiert. Wie es von der Franz-Liszt-Hochschule Weimar heißt, habe Klaper als wissenschaftlicher Experte auch erhebliche musikalische Talente. Er singe nicht nur gut, er könne auch Gitarre, Violoncello und Klavier spielen und "liebäugelte gar mit einem Musikstudium". (wk)
Forellenzüchter beklagt Fischesterben
Nach den Tausend toten Karpfen im Weimarhallenteich war gestern ein erneutes Fischesterben zu beklagen. Die Forellenzucht im Kirschbachtal hat binnen einer Stunde 500 Fische verloren. Laut Umweltamt waren sie offenbar durch eine einmalige Gülle-Einleitung in das laufende Lotte-Wasser an Sauerstoffmangel erstickt. Auf eine weiterreichende Verunreinigung ließen die danach entnommenden Wasserproben nicht schließen. -
Beim Weimarhallenpark waren im vom Juni im Wasser ausgeleerte Feuerlöscher die Ursache der Vergiftung.
(wk)
Arbeitsgemeinschaft "Jenaplan" berät über Weimarer Gemeinschaftsschule
An der Wielandschule wird heute über die geplante Erweiterung des Jenaplan-Profils zur ersten Weimarer Gemeinschaftsschule beraten. Dazu trifft sich eine Arbeitsgemeinschaft aus Schul- und Elternvertretern sowie der Schulverwaltung und externen Beratern. Vorausgegangen war eine Befragung, nach der mehr als zwei Drittel aller Eltern das Projekt befürworten. Nun müssen die vorliegenden Konzepte mit den bisherigen Raumangeboten für die Erweiterung zusammengebracht werden. Die Grundschüler sollen in den Räumen der Wielandschule Gropiusstraße verbleiben. -
Zum kommenden Mittwoch ist zu dem Thema eine Elternvollversammlung angesetzt. Über das Schulvotum will am Donnerstag darauf der Bildungsausschuß beraten. Dessen Empfehlung soll den Stadträten zur Sitzung am 1. September vorliegen. Ein offizieller Antrag der Stadt Weimar für die Gemeinschaftsschule muß bis Ende September bei der Landesbehörde vorliegen.
(wk)
Die langjährige DNT-Schauspielerin Hildegard Koch-Dorow ist tot. Wie erst jetzt bekannt wurde, ist sie am Wochenende im Alter von 93 Jahren verstorben. Die gebürtige Berlinerin war 1947 zusammen mit ihrem Mann, dem Schauspieler Horst Koch, nach Weimar gekommen und seit 1949 am Deutschen Nationaltheater engagiert. Sie habe das Ensemble 42 Jahre lang geprägt, heißt es vom Theater. Gelobt wird ihre darstellerische Vielseitigkeit und ihr hohes emotionales Engagement. Ihre letzte Vorstellung als festes Ensemblemitglied gab Koch-Dorow 1991. Noch bis 1994 war sie in verschiedenen Gastrollen zu sehen. (wk)
Kunstfest kündigt sich mit "Irrlichtern" bei Straßenschildern an
In der Stadt sind heute Buchstaben-verdrehte Straßenschilder zu lesen. So wurde aus Herderplatz "Plerderhatz", aus Rollplatz "Prolllatz" oder aus der Schützengasse "Gützenschasse". Mit der von Bauhaus-Uni-Studenten ausgedachten Aktion will das Kunstfest auf sein kommendes Programm "Irrlichter" hinweisen. Die seien offenbar unterwegs, um Reisende vom Weg abzubringen, heißt es hintergründig vom Kunstfest-Marketing. Bereits zum zweiten Mal bringen damit Medien-Studierende kreative Ideen für das Kunstfest ein. Im vergangenen Jahr hatten sie über Nacht bronzene Standbilder der Stadt zu Franz-Liszt-Denkmäler umgestaltet.
(wk)
Beim heute begonnenen 16. Festival "Party.San" bei Bad Berka wurden wegen der Duisburg-Kaastrophe keine zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen getroffen. Wie die Veranstalter mitteilten, ist die Wiese für 10.000 Besucher bemessen. Die Zahl werde aber auch in diesem Jahr nicht erreicht. Außerdem ist die Veranstaltung auf drei Tage verteilt, die Gäste reisen nicht zur gleichen Zeit an oder ab. Bereits im vergangen Jahr seien Wege befestigt und Einfahrten erweitert worden. - Auf der Festwiese vor Tiefengruben treffen sich seit gestern wieder Metal-Fans aus ganz Deutschland. (wk)
Im Weimarer Stadtmuseum ist heute die Sonderausstellung „Alles Liebe“ eröffnet worden. Zu sehen sind Zeichnungen und Pastelle von Alfred Ahner, die von der Alfred-Ahner-Stiftung schon einmal dem Freilichtmuseums Hohenfelden geliehen wurden. Anlaß ist der 120. Geburtstag Ahners am heutigen 13. August. Der Maler und Zeichner wurde 1890 im ostthüringischen Wintersdorf geboren und lebte von 1922 bis zu seinem Tode 1973 in Weimar. Die jetzt gezeigten Bilder sind während der gesamten Schaffensperiode Ahners entstanden. Die Ausstellung ist bis zum 3. Oktober zu sehen.