Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 25. Mai 2012
Stadtoberhäupter besiegeln Städtepartnerschaft Weimar-Zamosc
Weimars neue Städte-Partnerschaft mit dem polnischen Zamosc ist besiegelt. Zur feierlichen Unterzeichnung des Vertrages waren am Vormittag Oberbürgermeister Stefan Wolf und Stadtpräsident Marcin Zamoyski im Rathaus von Zamosc zusammengekommen. Mit der neuen Partnerschaft, neben der mit dem französischen Blois, soll das "Weimarer Dreieck" auf regionaler Ebene mit Leben erfüllt werden. Die Initiative ist auch vom polnischen Botschafter in Deutschland, Marek Prawda, gewürdigt worden. Thüringen spiele beim "Weimarer Dreieck" auf zivilgesellschaftlicher Ebene eine Pionierrolle, sagte Marek der TLZ. Die drei Länder sollten nun auch wieder auf politischer Ebene Antworten zu den aktuellen Problemen Europas geben, so der Botschafter.
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Kriminalpräventiver Rat sucht Freiwillige für Deeskalationsteams
Für die öffentlichen Übertragungen der Fußball-Europa-Meisterschaftsspiele werden noch freiwilige Streitschlichter gesucht. Der Kriminalpräventive Rat der Stadt will die Public-Viewing-Veranstaltungen wieder von sogenannten Deeskalationsteams begleiten lassen. Die Zweierteams sollen Auseinandersetzungen soweit beruhigen, daß es nicht zu Ausschreitungen kommt. Die Strategie sei bei der Fußball-WM 2010 erfolgreich gewesen, heißt es vom Rat. Die Idee entstand nach den EM-Übertragungen 2008, als es unter anderem zum Verbrennen ausländischer Fahnen kam. Sie wurde nach 2010 mit einem Preis des bundesweiten Bündnisses "Aktiv für Demokratie und Toleranz" gewürdigt.
(wk)
Sozialarbeiter Lange klagt vor Verwaltungsgericht
Um den Platzverweis von Mario Lange am vorjährigen Buchenwaldgedenktag hat jetzt ein Prozeß am Verwaltungsgericht Weimar begonnen. Der gegen Rechts engagierte Sozialarbeiter hat den Freistaat Thüringen verklagt, weil er am 11. April 2011 nicht an der Gedenkfeier zur Befreiung des Konzentrationslages Buchenwald teilnehmen durfte. Lange war von Sicherheitskräften am Betreten des Geländes gehindert worden. Er sei wegen seines Aussehens diskriminiert worden, so Langes Klagebegründung. Er habe sich als bekennender Schwuler bewußt auffällig gekleidet, als Zeichen der Solidarität mit den in Buchenwald inhaftierten Homosexuellen. -
Lange war zu dem Gedenktag kahlköpfig, ganz in Schwarz, mit einem zweireihigen Nietengürtel erschienen. Das T-Shirt trug die Aufschrift "Kategorie Gay - so sind wir". Allerdings in der Schriftgestaltung einer Textilmarke, die von Neonazis bevorzugt wird.
(wk)
"Divan-Orchester" erhält Akademie in Berlin
Das in Weimar gegründete West-Östliche-Divan-Orchester soll jetzt eine feste Ausbildungsstätte in Berlin erhalten. Laut "Berliner Zeitung", wird ab September in den Räumen der Staatsoper eine Akademie für das israelisch-palästinensische Versöhnungsprojekt aufgebaut. Leiter soll der frühere Kulturstaatsminister Michael Naumann sein. -
Das "West-Eastern-Divan-Orchester" mit jungen arabischen und israelischen Musikern war zum Kulturstadtjahr 1999 in Weimar gegründet worden. Kulturstadt-Intendant Bernd Kauffmann konnte dafür den Dirigenten und Pianisten Daniel Barenboim und den inzwischen verstorbenen palästinensischen Kulturwissenschaftler Edward Said gewinnen. Barenboim ist derzeit Generalmusikdirektor der Berliner Staatsoper.
(wk)
Bundesgericht weist Baustopp für Thüringer Stromtrasse zurück
Gegen den Bau einer Starkstromtrasse durch den Thüringer Wald gibt es rechtlich keine Bedenken. Den Antrag einer Gemeinde und eines Grundstückeigentümers auf vorläufigen Baustopp hat gestern das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig zurückgewiesen. Die Bedenken der Kläger seien nicht stichhaltig, hieß es. Die Stromleitung habe als nationale Kuppelleitung auch eine wichtige Funktion im europäischen Verbundnetz. Der umstrittene Abschnitt ist Teil einer 210 Kilometer langen Trasse, die Strom vom Umspannwerk Lauchstädt aus Sachsen-Anhalt zum Umspannwerk Redwitz in Bayern führen soll. Dabei soll sie durch eine Schneise über den Thüringer Wald geführt werden. Die Kläger aus dem Ilmkreis wenden sich unter anderem gegen die großen Eingriffe in die Natur.
(wk)