Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 02. Mai 2012
Arbeitsagentur meldet Arbeitlosenquote von unter 10 Prozent
Die Arbeitslosigkeit in Weimar ist wieder unter die 10-Prozentmarke gefallen. Wie heute die Arbeitsagentur meldete, waren Mitte des Monats April in der Kulturstadt 2.978 Menschen arbeitslos gemeldet, 94 weniger als im März und 138 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sank von 10,0 auf 9,7 Prozent. Zuletzt stand im Juni vergangenen Jahres eine neun vor dem Komma. -
Im Weimarer Land sank die Quote im April von 8,4 auf 7,9 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 7,8 Prozent.
(wk)
Stadt verbietet Nazi-Kundgebung - Polizei löst sie auf
Die für den 1. Mai in Weimar nur unter Auflagen zugelassene Nazikundgebung ist nach 20 Minuten von der Polizei aufgelöst worden. Die Beamten setzten damit ein kurzfristig von der Stadt erlassenes Verbot durch. Die Anmelder könnten die geforderte Zahl von Ordnern nicht vorweisen, so der Leiter der Versammlungsbehörde Stefan Wolf. -
Die etwa 200 Neonazis aus Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen hatten sich am frühen Nachmittag auf dem Bahnhofsvorplatz versammelt. Der angemeldete Marsch durch die Stadt war zuvor verboten worden. Die Begrenzung auf eine "Standkundgebung" hatte diesmal auch das Verwaltungsgericht Weimar bestätigt. Die Mehrzahl der vom Antragsteller benannten Ordner sei einschlägig vorbestraft und deshalb ungeeignet, so die Begründung.
(wk)
700 Menschen protestieren friedlich gegen Rechtsextreme
Gegen den geplanten Aufmarsch von Neonazis haben gestern in Weimar rund 700 Menschen friedlich protestiert. Nach dem Aufruf des Bürgerbündnisses gegen Rechts wurde an 16 verschiedenen Standorten von Parteien, Kirchen, Gewerkschaften und anderen Organisationen demonstriert. Der 1. Mai dürfe als Tag der Arbeit nicht für rechtsextreme Zwecke instrumentalisiert werden, so der Tenor der Reden. An den Protesten und Sitzblockaden nahmen auch mehrere Landespolitiker teil, unter ihnen die Grünen-Vize-Präsidentin des Thüringer Landtages, Astrid Rothe-Beinlich sowie Thüringens SPD-Chef und Kulturminister Christoph Matschie.
(wk)
Polizei ermittelt wegen Autobrand und Grafitto
Auch die Polizei hat den Verlauf der Weimarer Demonstrationen zum 1. Mai als friedlich bezeichnet. Allerdings werde in zwei Fällen politisch motivierter Kriminalität ermittelt, hieß es. So sei ein Graffito "geschmiert" und ein Polizeifahrzeug angezündet worden. Auch liefen Anzeigen wegen des Mitführens einer Softairwaffe und einem gezeigten Hitlergruß. Im übrigen sei eine Sitzblockade von etwa 25 Gegendemonstranten am Rastenberger Tunnel aufgelöst worden. Einige hätten der Aufforderung folge geleistet, etwa 15 Demonstranten seien durch Beamte ohne Anwendung von Gewalt weggetragen worden. -
Die Polizei war zum 1. Mai mit einem Großaufgebot in Weimar angerückt. Im Einsatz waren Beamte aus Thüringen, Sachsen, Bayern und der Bundespolizei.
(wk)
Kabelbrand legt Zugverkehr lahm
Vermutlich ein nächtlicher Brandanschlag hat am 1. Mai auf der Bahnstrecke Erfurt-Weimar den Zugverkehr lahmgelegt. Bis zum frühen Nachmittag wurden im Nahverkehr Busse eingesetzt, Fernzüge mußten umgeleitet werden. Laut Polizei war der Brand in einem Kabelkanal bei Hopfgarten entdeckt worden. Dabei seien wichtige Steuerungskabel beschädigt worden, hieß es. Die Strecke wurde um 3.00 Uhr gesperrt. Von der Deutschen Bahn hieß es, den Kabelschacht hätten Vandalen angezündet. Aufgrund ähnlicher Vorfälle sei nicht auszuschließen, daß es sich um einen Anschlag am Rande des Neonazi-Aufmarsches von Weimar handele.
(wk)
"weimarwerk" verurteilt Wahlempfehlung von Ortsbürgermeistern
Das weimarwerk-Bürgerbündnis hat die öffentliche Wahlempfehlung von Ortsbürgermeistern für den amtierenden Oberbürgermeister Stefan Wolf scharf kritisiert. Der Aufruf sei ohne Rücksprache mit den Ortschaftsräten formuliert worden, so die weimarwerk-Vorsitzenden Wolfgang Hölzer und Norbert Schremb in einer Pessemitteilung. Die Bürgermeister hätten als Amtsträger keinerlei Legitimation, eine Empfehlung für einen OB-Kandidaten auszusprechen, heißt es. An Verleumdung grenze dabei die Formulierung, Wolf sei "korruptionsfrei", so die weimarwerk-Vorsitzenden weiter. Da es keinerlei Korruptionsverdächtigungen gebe, solle offenbar eine Assoziation zum Mitbewerber hergestellt werden. Die Bürger sollten wählen gehen und sich nicht von durchsichtigen Wahlkampfagitationen beeinflussen lassen, so das Ende der weimarwerk-Erklärung. -
Der Wahlaufruf von Ortsteilbürgermeistern zur Unterstützung von Stefan Wolf war am Sonntag im Allgemeinen Anzeiger erschienen. Nicht unterzeichnet hatten Katrin Roth für Taubach und und Petra Seidel für Legefeld.
(wk)
Weimar stellt 70 Bauhaus-Exponate in London aus
Rund 70 Bauhaus-Ausstellungsstücke aus Weimar sind ab heute in London zu sehen. In der "Barbican Art Gallery" wird die Schau "Bauhaus Art as Life" eröffnet. Sie zeigt bis zum August an die 400 Exponate aller Bauhaus-Genres und gilt als kultureller Höhpunkt zu den Olympischen Spielen. Die Austellung ist ein Gemeinschaftschaftsprojekt der drei großen Bauhaus-Institutionen in Weimar, Dessau und Berlin. Von den drei Einrichtungen stammten 70 Prozent der 400 Exponate, heißt es. Weimar zeigt unter anderem das Arbeitsmodell zum Denkmal der Opfer des Kapp-Putsches von Bauhaus-Gründer Walter Gropius und den selten ausgestellten Wandbehang "Schwarz-Weiß" von Gunta Stölzl. Ein ebenfalls großes Gemeinschaftsprojekt der drei Städte ist für 2019 zu "100 Jahren Bauhaus" geplant.
(wk)
Mauretanien verhaftet Menschenrechtspreisträger Biram Dah Abeid
Weimars Menschenrechtspreisträger von 2011, Biram Dah Abeid, ist in seiner Heimat Mauretanien von der Regierung verhaftet worden. Laut Gesellschaft für bedrohte Völker erwartet den Sklaverei-Kritiker eine harte Bestrafung. Biram Dah Abeid und vier mitverhaftete Unterstützer seiner Menschenrechtsorganisation haben Bücher muslimischer Gelehrter verbrannt, die die Sklaverei rechtfertigen, teilt die Gesellschaft mit. In diesen Schriften werde zum Beispiel geregelt, daß schwangeren Sklavinnen zwar die Freiheit gegeben werden kann, ihr ungeborenes Kind nach der Geburt jedoch Sklave bleibe. Eine Bücherverbrennung sei sehr problematisch und man wolle dies auch nicht rechtfertigen, so die Gesellschaft weiter. Die Inhaftierten, selbst gläubige Muslime, hätten aber nicht den Koran verbrannt, sondern mit ihrem Protest auf das Fortbestehen der Sklaverei in Mauretanien aufmerksam machen wollen. -
Die Gesellschaft für bedrohte Völker hat gegen die Inhaftierung bei der Regierung Mauretaniens Protest eingelegt.
(wk)
Blindenmission erklärt Weimar zur "wundervollsten Stadt"
Die Christoffel-Blindenmission hat Weimar zur "wundervollsten Stadt in Thüringen"erklärt. Die Stadt habe 2011 habe mit ihren Spenden für die Mission im Verhältnis zur Einwohnerzahl "die meisten Wunder wahr gemacht", heißt es. Ein Wunder sei, wenn jemand in Afrika, Asien oder Lateinamerika wieder sehen, gehen oder hören kann, sei es durch eine Operation am Grauen Star, eine Prothese oder ein Hörgerät. Heute kommen Vertreter der Blindenmission nach Weimar, um sich für die große Spendenbereischaft zu bedanken. Sie werden am Nachmittag zusammen mit eingeladenen Spendern im Mehrgenerationenhaus Weimar-West empfangen. -
Die Christoffel-Blindenmission fördert 803 Projekte in 89 Ländern. Nach ihren Angaben konnten im vergangenen Jahr 25 Millionen Menschen mit Behinderungen behandelt, gefördert oder betreut werden.
(wk)