Jedem das Seine- Franz Ehrlich im Neuen Museum
Nachricht vom 03.August 2009
Die KZ-Gedenkstätte Buchenwald erinnert seit gestern an den Bauhäusler und Widerstandskämpfer Franz Ehrlich. Im Mittelpunkt einer Sonderschau im Neuen Museum steht das schmiedeeiserne Lagertor des Konzentrationslagers mit der zynischen Inschrift "Jedem das Seine", die der damalige Buchenwald-Häftling Ehrlich unter Zwang der SS entwerfen mußte. Ehrlich gestaltete die Inschrift dann im Stile des Bauhauses, was heute als Form des Protestes gegen das Naziregime gewertet wird. Buchenwald-Gedenkstättenchef Volkhardt Knigge wies darauf hin, daß es selbst im Bauhaus völkische Tendenzen gegeben habe. Es sei eben kein homogener Kosmos von Avantgardekünstlern gewesen, sondern ein hochzerstrittenes Projekt, so Knigge. Er wünsche sich ein Bauhausmuseum, daß die Konflikte und Umbrüche der damaligen zeit widerspiegele, so Knigge. In diesem Zusammenhang sprach sich der Gedenkstättendirektor gegen ein Bauhaus-Museum am Theaterplatz aus. (jm/srk)
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