Stadt Weimar ernennt Buchenwald-Überlebenden zum Ehrenbürger
Nachricht vom 04.Oktober 2011
Der Weimarer Buchenwald-Überlebende Ottomar Rothmann ist seit gestern Ehrenbürger der Stadt. Oberbürgermeister Stefan Wolf überreichte dem fast 90-Jährigen die Urkunde beim Festakt zum Tag der Deutschen Einheit. Rothmann habe als Zeitzeuge das Gedächtnis Buchenwald bewahrt und an Generationen junger Menschen weitergetragen, heißt es in der Begründung. Der Magdeburger war als Jugendlicher ins KZ Buchenwald gekommen, weil er gegen Hitler Zettel an Haustüren geklebt hatte. Im Lager half er, als Blockschreiber jüdische Häftlinge zu retten. Nach der Befreiung übernahm Rothmann in Thüringen Verwaltungsaufgaben. Von Mitte der siebziger Jahre bis zu seiner Pensionierung war er Leiter der pädagogischen Abteilung der Mahn- und Gedenkstätte. Noch heute führt Rothmann dort Besuchergruppen. In seiner Dankesrede sagte er, die im Grundgesetz garantierten Rechte dürften kein Freibrief für Neonazis sein. - Rothmann ist neben Bertrand Hertz der zweite ehemalige Buchenwald-Häftling, der zu Weimars Ehrenbürger ernannt wurde. (wk)
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