Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 24. Oktober 2011
Weimar feiert Franz Liszt als großen Musiker und Europäer
Der Klaviervirtuose und Komponist Franz Liszt ist am Samstag in Weimar als großer Musiker und Europäer gefeiert worden. Zum Festakt anläßlich seines 200. Geburtstages sagte Bundespräsident Christian Wulff, die Kultur sei es, die Europa letztlich verbinde. Landes-Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht versicherte, daß Thüringen sich Liszts kulturellem Erbe weiterhin verpflichtet fühle. Für ihn sei Musik stets Ausdruck seiner Suche nach Freiheit, Wahrheit und Menschlichkeit gewesen, so Lieberknecht im Deutschen Nationaltheater. Weimars Kunstfest-Intendantin und Ururenkelin von Liszt, Nike Wagner, sagte, Thüringen habe sich im Liszt-Jahr zu einem beispielhaften Engagement entschlossen. Dabei habe die Evaluierungskommission der Klassik-Stiftung noch im Jahr 2006 erwogen, den Liszt-Nachlass abzustoßen. Heute stehe der Komponist gleichsam mit Goethe und Schiller auf dem Sockel als Dritter im Bunde, so Wagner.
(wk)
Landesbischöfin weiht Kirche in Tiefurt wieder ein
Die Christopheruskirche in Tiefurt ist nach umfangreicher Sanierung wieder eingeweiht worden. Zum gestrigen Festgottesdienst mit Superintendent Henrich Herbst predigte Landesbischöfin Ilse Junkermann. Am Samstag gab es zur Kirchweih ein Konzert in der Festscheune des Kammergutes. Bereits am Freitag entzündete die Gemeinde auf dem Sportplatz ein Freudenfeuer. -
Das Kirchengebäude mußte im April 2010 gesperrt werden, weil das Dach einzustürzen drohte. Es war von Holzwurm, Hausschwamm und Sturm Emma geschädigt. Die 500-tausend Euro für die Rekonstruktion kamen von der Stadt Weimar, von privaten Spendern und aus Fördermitteln. Im nächsten Jahr soll noch der Kirchturm saniert werden.
(wk)
Klassik-Stiftung kann bei Schiller-Handschrift nicht mithalten
Bei der Versteigerung der Schiller-Handschrift in Basel konnte die Klassik-Stiftung nicht mithalten. Der Zuschlag für die eigenhändige Reinschrift des Gedichtes "Ode an die Freude" wurde auf ein Gebot von 500-tausend Schweizer Franken erteilt, das sind rund 400-tausend Euro. Angesetzt waren 150-tausend Franken. Erworben hat den Autografen ein anonymer Telefonbieter. -
Thüringens Kulturminister Christoph Matschie bedauerte, daß die handschriftlichen Schiller-Verse nun nicht öffentlich in Weimar gezeigt werden könnten. Wenn Privatleute bereit seien, jeden Preis zu zahlen, habe die Öffentliche Hand keine Chance, so Matschie. -
Die Klassik-Stiftung dankte allen Spendern. Bereits eingegangene Gelder würden umgehend zurücküberwiesen.
(wk)
Herderplatz wird für archäologische Grabungen gesperrt
Am Herderplatz beginnen die Vorbereitungen für die geplante Umgestaltung. Ab heute ist der komplette Platz gesperrt. Wenn der Bauzaun gestellt ist, können Autos nur noch in den Randbereichen des Platzes geparkt werden. Begonnen wird mit den angekündigten Grabungen der Altertumsforscher. Zunächst wird der Boden im südlichen Bereich auf Reste mittelalterlicher Kulturen untersucht. Nördlich der Herderkirche sollen die Arbeiten ab Anfang November starten. Die archäologischen Erkundungen könnten bis zum kommenden Juli andauern.
(wk)
Demonstranten in Erfurt fordern Ende der Residenzpflicht
In Erfurt haben am Samstag etwa 300 Demonstranten bessere Lebensbedingungen für Asylbewerber in Deutschland gefordert. Die sogenannte Residenzpflicht, nach der sich Flüchlinge nur auf beschränktem Gebiet bewegen dürfen, gehörte abgeschafft, hieß es. Asybewerberheime in Deutschland seien zu schließen. Der Redner der Interessenvertretung der Asylbewerber "The Voice-die Stimme", Miloud Cherif, sagte, mit der Unterbringung in Lagern und der Vergabe von Einkaufsgutscheinen würden die Menschen ausgegrenzt. Die Internierung verstoße gegen die Menschenwürde. -
Die Kundgebung war von mehreren Organisationen veranstaltet worden. Flüchtlinge aus ganz Deutschland schilderten ihre Erfahrungen.
(wk)
MDR wählt Karola Wille zur neuen Intendantin
Der Mitteldeutsche Rundfunk hat im zweiten Anlauf die bisherige Vize-Chefin Karola Wille zur neuen Intendantin gewählt. Die 52-jährige Justiziarin wurde vom Rundfunkrat mit großer Mehrheit im ersten Wahlgang gekürt. Sie soll den fünftgrößten ARD-Sender vom 1. November an führen. Dann geht MDR-Gründungsintendant Udo Reiter in den Ruhestand. Vor vier Wochen war die Wahl des Chefredakteurs der "Leipziger Volkszeitung", Bernd Hilder, zum Intendanten gescheitert, so daß der zweite Anlauf nötig war. -
Mit Karola Wille kommt nach dem Mann aus Bayern eine Frau mit Ost-Vergangenheit an die Spitze des Senders für Mitteldeutschland. Die Chemnitzerin studierte in den 80-er Jahren Rechtswissenschaften in Jena und promovierte dort. Sie kündigte an, die MDR-Affären aufklären zu wollen. Auch solle der Sender weniger alte DDR-Filme ausstrahlen. Er müsse dafür mehr zur Identität der Thüringer beitragen.
(wk)
Meldungen vom Sport
Weimars Fußballer vom SC 03 haben in Heiligenstadt drei Tore geschossen. Allerdings trafen die Eichsfelder ebensooft. Der Remis-Punkt gegen den Sechstplazierten bringt die Weimarer nicht vom 14. Rang der Thüringenliga weg. -
Auch der FC Carl Zeiss in der dritten Bundes-Liga hat auswärts ein Unentschieden geschafft. Nach einer 2:1-Führung der Jenaer endete das Spiel beim Zweitliga-Absteiger Vfl Osnabrück 2:2. Carl Zeiss muß weiter die rote Laterne tragen. -
Der FC Rot-Weiß Erfurt spielte zu Hause Remis. Gegen Neuling Preußen Münster kamen die Erfurter über ein 1:1 nicht hinaus.
(wk)