Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 21. Oktober 2011
Weimar feiert Liszt-Geburtstag mit Wulff und Thielemann
Zum morgigen 200. Geburtstag des Pianisten und Komponisten Franz Liszt erlebt das Thüringer Themenjahr seinen Höhepunkt in Weimar. Die Festlichkeiten beginnen um 10.00 Uhr mit einer Ehrung am Liszt-Denkmal im Ilmpark und einer Ansprache von Nike Wagner, der Ur-Urenkelin des Gefeierten. Um 11.00 Uhr beginnt der Festakt des Freistaates Thüringen im Deutschen Nationaltheater, an dem auch Bundespräsident Christian Wulff teilnimmt. Am Nachmittag hält im Stadtschloß der renommierte Weimarer Liszt-Forscher Detlef Altenburg seinen Festvortrag "Liszt heute", und der Dirigent Kurt Masur erhält den "Franz-Liszt-Ehrenpreis Weimar–Bayreuth". Am Abend spielt ein noch nie dagewesenes Projektorchester aus Musikern der Staatskapelle sowie Professoren und Studierenden der Musikhochschule. Aufgeführt wird das historische Konzert, das Franz Liszt 1857 in Weimar zur Einweihung des Goethe-Schiller-Denkmals dirigiert hat. Die Leitung morgen hat der derzeitige Generalmusikdirektor der Münchner Philharmoniker Christian Thielemann. Der erhält heute Nachmittag die Ehrendoktorwürde der Weimarer Musikhochschule.
(wk)
Tiefurter Kirche wird wieder eingeweiht
Nach umfangreicher Sanierung wird am Sonntag die Tiefurter Christopheruskirche wieder eingeweiht. Zum Festgottesdienst mit Superintendent Henrich Herbst predigt Landesbischöfin Ilse Junkermann. Unter anderen treten der Posaunenchor und der Tiefurter Frauen und Männerchor auf. Bereits heute abend will die Gemeinde auf dem Sportplatz ein Freudenfeuer entzünden. Für morgen ist ein Konzert in der Festscheune des Kammergutes und ein Kirchweih-Tanzabend angekündigt. -
Das Kirchengebäude mußte im April 2010 gesperrt werden, weil das Dach einzustürzen drohte. Es war von Holzwurm, Hausschwamm und Sturm Emma geschädigt. Die anderthalbjährige Rekonstruktion wurde durch private Spender, Geld aus der Weimarer Stadtkasse und durch Eigenleistung der Tiefurter möglich gemacht. Die Kirche gilt als Kleinod der Kulturgeschichte. In Tiefurt musizierte Johann Sebastian Bach als Hoforganist und Franz Liszt hielt dort unzählige Male seine sogenannten "Orgelconferenzen".
(wk)
Herderplatz ist am Montag komplett gesperrt
Die geplante Umgestaltung des Herderplatzes wirft ihre Schatten voraus. Am Montag wird der komplette Platz gesperrt sein, um den Bauzaun zu stellen. Danach ist das Parken nur noch in den Randbereichen des Platzes möglich. Begonnen wird mit den angekündigten Grabungen der Altertumsforscher. Zunächst wird der Boden im südlichen Bereich des Herderplatzes auf Reste mittelalterlicher Kulturen untersucht. Nördlich der Herderkirche werden die Arbeiten witterungsabhängig ab Anfang November starten. Die archäologischen Erkundungen sollen bis zum kommenden Juli andauern.
(wk)
Klassik-Stiftung will Schiller-Handschrift ersteigern
Die Klassik Stiftung Weimar will heute bei einem Antiquariat in Basel die Originalabschrift von Friedrich Schillers Gedicht "Ode an die Freude" ersteigern. Angesetzt ist die Summe von 150-tausend Schweizer Franken, etwa 120-tausend Euro. Laut Stiftungspräsident Hellmut Seemann stehen die Chancen zum Kauf der einmaligen Schiller-Handschrift gut. Nach dem Spendenaufruf sind rund 8.000 Euro von Einzelspendern eingegangen, ein Unternehmer hat 50.000 Euro gestiftet, der Freundeskreis des Goethe-Schiller-Archivs 7.000 und der Freistaat Thüringen steuert 25.000 Euro bei. -
Bei dem Autografen handelt sich um eine bislang unbekannte eigenhändige Reinschrift Schillers. Die erst jüngst gemachte Enteckung sei für die Fachwelt eine Sensation, hieß es.
(wk)
Vereine können sich für Weihnachtsmarkt-Hütte anmelden
Für die Vereinshütte auf dem Weihnachtsmarkt können sich gemeinnützige Vereine der Stadt noch bis zum 15. November anmelden. Es seien noch Termine frei, hieß es gestern aus der Stadtverwaltung. Die Hütte wird wie immer mit Tisch und Stühlen ohne Standgebühr in der Schillerstraße zu Verfügung stehen. Es sei lediglich eine kleine Pauschale für Stromverbrauch zu bezahlen. Die Anmeldungen nimmt der Marktmeister entgegen. -
Der Weihnachtsmarkt beginnt in diesem Jahr am Donnerstag, dem 24. November und endet am Donnerstag, dem 22. Dezember.
(wk)
Liszt-Klavierwettbewerb startet in Bayreuth
Mit der ersten öffentlichen Wertungsrunde hat gestern der 7. Internationale Franz-Liszt-Klavierwettbewerb Weimar–Bayreuth begonnen. Mit dem Vorspiel in der Stadt, in der Liszt verstarb, begannen junge Pianisten aus aller Welt. Für die 2. und 3. Runde sowie das Finale ziehen die 12 Besten der ersten Runde nach Weimar um. Den Siegern winken Preise im Gesamtwert von 20.000 Euro. Am 30. Oktober stellen sich die Preisträger in einem Konzert in der Klassikerstadt, am 31. Oktober in der Wagner-Stadt vor. Der Wettbewerb wird nur eigentlich alle drei Jahre ausgetragen. Wegen des Liszt-Jubiläums ist es diesmal ein Zwei-Jahres-Abstand.
(wk)
Außenwirtschaftstag beschäftigt sich mit Märkten in Asien
Der 5. Thüringer Außenwirtschaftstag hat sich gestern in Weimar mit dem Export in den Ländern Russland, Südkorea und europäische Nachbarn beschäftigt. Dargestellt wurden die Besonderheiten dieser Märkte sowie deren Einstiegs- und Absatzchancen. Wirtschaftsminister Matthias Machnig sagte, die Thüringer Wirtschaft könne bisher auf Wachstumsmärkten in Asien oder Russland kaum Fuß fassen. Der Auslandsumsatz der hiesigen Firmen werde hauptsächlich in EU-Ländern erwirtschaftet. Grund sei die Kleinteiligkeit der Thüringer Wirtschaft. Es gebe nur wenige große Unternehmen, kleinere und mittlere Firmen orientierten sich eher an Märkten in der Nähe. -
Eingeladen in die Neue Weimarhalle hatten neben dem Wirtschaftsministerium die Landesentwicklungsgesellschaft und die Industrie- und Handelskammern.
(wk)
Aktion "1000 Buchen" pflanzt 68. Baum
Am "Buchenwald-Gedenkweg" ist gestern der 68. Baum gepflanzt worden. Es war die 29. Pflanzaktion des Projektes "1000 Buchen", das vom Lebenshilfewerk Weimar-Apolda geführt wird. Die Weimarer Kulturstadtinitiative lehnt sich an die Kasseler Aktion "7000 Eichen" von Josef Beuys an. Die Bäume werden seit 1999 von Behinderten und Nichtbehinderten entlang des Weges gepflanzt, über den 1945 Häftlinge aus Buchenwald ins bayerische KZ Flossenbürg getrieben wurden.
(wk)
Biogasanlage von Nohra läßt Silage in die Umwelt versickern
Die Biogas-Anlage in Nohra war zeitweilig nicht dicht. Nach heutigem Zeitungsbericht ist hochkonzentrierte Mais-Silage ausgetreten, die die Umwelt schädigt. Der ausgelaufene Silage-Saft wurde laut Pressebericht wochenlang in einen Graben abgeleitet. Dort seien bereits zwei Bäume abgestorben, heißt es. Die Biogas-Anlage von Nohra ist noch im Bau und soll eine der größten Anlagen Thüringens werden. Bereits jetzt sind mehere tausend Tonnen Silage eingelagert. Die undichte Stelle ist nach Behördenangaben durch Baumängel verursacht worden, die inzwischen abgestellt seien. Das Einleiten in den Graben sei allerdings ein Verstoß gegen die Genehmigungsvorschriften, hieß es vom Umweltamt.
(wk)