DGB sieht für Weimarer Beschäftigte hohes Armutsrisiko
Nachricht vom 03.April 2014
Das Risiko, trotz sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung zu verarmen, ist in Weimar besonders hoch. Nach jetzt vom Deutschen Gewerkschaftsbund vorgelegten Zahlen ist das Verarmungsrisiko mehr als doppelt so groß als im Bundesdurchschnitt und deutlich höher als in Thüringen insgesamt. Grund seien die vielfach im Kultur- und Sozialbereich gezahlten Niedriglöhne sowie die vergleichsweise hohe Zahl von Beschäftigten im Dienstleistungsbereich. Dazu zählten das Hotel- und Gaststättengewerbe, die Logistikbranche, die Leiharbeit und das Reinigungsgewerbe. Laut DGB wurden im Sommer 2013 in Weimar an die 950 Menschen gezählt, die trotz eines sozialversicherungspflichtigen Jobs auf ergänzende Hartz-IV-Leistungen angewiesen waren. Dazu müsse eine Dunkelziffer addiert werden, weil etliche Erwerbstätige auf die zustehende Fürsorge aus Scham oder Unwissen verzichteten. Die insgesamt für Aufstocker in Weimar gezahlten Hartz-IV-Leistungen werden vom DGB für das Jahr 2012 mit fast fünf Millionen Euro angegeben. Ein Großteil davon seien Mietzahlungen, die von der Stadt getragen werden müssen. (wk)
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