Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 03. April 2014
Stadtspitze sieht Tariferhöhung mit Sorge
Die Tarifsteigerungen im öffentlichen Dienst machen auch der Weimarer Stadtspitze zu schaffen. Drei Prozent mehr Lohn und die Anhebung der Untergrenzen um 90 Euro bedeuten 1,2 Millionen Euro mehr Personalkosten für die Stadtverwaltung in diesem Jahr, sagte Rathaussprecher Ralf Finke bei RadioLOTTE Weimar. Gerechnet habe man mit 2,5 Prozent Lohnerhöhung. Die sei auch schon im Haushalt 2014 berücksichtigt. Die Mehrkosten würden den Haushalt nun bis an die äußerste Grenze führen. Man wolle aber die Belastung stemmen, so Finke weiter. Schließlich hätten die Beschäftigten in der Verwaltung Anspruch auf eine angemessene Bezahlung. -
Unterdessen könnte die Stadt künftig durch die zu erwartenden Mindestlohnregelungen auch entlastet werden. Viele jetzige Hartz-IV-Aufstocker müßten dann nicht mehr mit Mietzahlungen unterstützt werden.
(wk)
DGB sieht für Weimarer Beschäftigte hohes Armutsrisiko
Das Risiko, trotz sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung zu verarmen, ist in Weimar besonders hoch. Nach jetzt vom Deutschen Gewerkschaftsbund vorgelegten Zahlen ist das Verarmungsrisiko mehr als doppelt so groß als im Bundesdurchschnitt und deutlich höher als in Thüringen insgesamt. Grund seien die vielfach im Kultur- und Sozialbereich gezahlten Niedriglöhne sowie die vergleichsweise hohe Zahl von Beschäftigten im Dienstleistungsbereich. Dazu zählten das Hotel- und Gaststättengewerbe, die Logistikbranche, die Leiharbeit und das Reinigungsgewerbe. Laut DGB wurden im Sommer 2013 in Weimar an die 950 Menschen gezählt, die trotz eines sozialversicherungspflichtigen Jobs auf ergänzende Hartz-IV-Leistungen angewiesen waren. Dazu müsse eine Dunkelziffer addiert werden, weil etliche Erwerbstätige auf die zustehende Fürsorge aus Scham oder Unwissen verzichteten. Die insgesamt für Aufstocker in Weimar gezahlten Hartz-IV-Leistungen werden vom DGB für das Jahr 2012 mit fast fünf Millionen Euro angegeben. Ein Großteil davon seien Mietzahlungen, die von der Stadt getragen werden müssen.
(wk)
Tourismusexperten diskutieren UNESCO-Welterbe
Rund 40 Tourismusexperten aus deutschen Städten diskutieren derzeit in Weimar die Herausforderungen des Kulturtourismus. Der Deutsche Städtetag hat erstmals zu seiner Konferenz Tourismus in die Kulturstadt eingeladen. Gekommen sind Geschäftsführer und Entscheider deutscher Marketing- und Tourismusorganisationen. Sie wurden von Oberbürgermeister Stefan Wolf zur Eröffnung der Tagung gestern im Hotel Elephant begrüßt. Weimar-GmbH-Geschäftsführerin Ulrike Köppel hielt einen Vortrag über die Besonderheiten in der Kulturstadt. Dies sei die große Themendichte, sowie der Spagat zwischen dem Glanz der Klassik und dem Grauen des Nationalsozialismus. Heute wird die Tagung auf Schloss Ettersburg fortgesetzt. Dort soll es um die Bedeutung des UNESCO-Welterbes im Deutschlandtourismus gehen.
(wk)
Bauhaus-Uni präsentiert Doppelausstellung zu Ernst Neufert
Eine Doppelausstellung zu Leben und Werk des Architekten Ernst Neufert ist gestern in der Bauhaus-Uni eröffnet worden. Bis zum 4. Mai sind im Oberlichtsaal Dokumente aus Neuferts Privatarchiv in Darmstadt und Stücke aus dem Weimarer "Archiv der Moderne" zu sehen. Das Projekt wurde von der Bauhaus-Uni zusammen mit der Technischen Universität Darmstadt realisiert. Deren Teil war auch schon in Nürnberg und Dessau gezeigt worden, nun ergänzt mit Dokumenten aus der Zeit von 1900 bis 1945. Die würden sich in besonderer Weise auf Neuferts ersten Wirkungsort Weimar beziehen, hieß es zur Ausstellungseröffnung. -
Neufert war erster Architekturstudent am Staatlichen Bauhaus Weimar und später Professor an der nachfolgenden Staatlichen Hochschule für Handwerk und Baukunst. Aus der Zeit stammen seine Entwürfe für das Studentenhaus und das Abbeanum in Jena. In der NS-Zeit war Neufert unter Albert Speer Reichsbeauftragter für Normenfragen. Nach dem Krieg wurde er an die Hochschule in Darmstadt berufen. Berühmt wurde Neufert vor allem durch sein bis heute gebräuchliches Standardwerk "Bauentwurfslehre".
(wk)
Studenten präsentieren "Liebestrank"
Studierende der Musikhochschule Franz Liszt präsentieren heute ihre Eigenproduktion der Donizetti-Oper "L’Elisir d’Amore". Das im Deutschen "Der Liebestrank" genannte Werk wurde nach Hochschulangaben von einem "studentischen Großaufgebot" realisiert. An der Inszenierung im Studiotheater Belvedere sind demnach an die 60 Personen beteiligt. Neben den Sängern und Musikern im eigens dafür aufgebauten Klangkörper sind auch viele Studierende anderer Fachrichtungen an der Arbeit beteiligt. Sie kommmen aus Studienfächern wie Korrepetition, Dirigieren, Schulmusik, Musikwissenschaft und Kulturmanagement. Überdies hätten Kommilitonen der Bauhaus-Uni der Fachrichtung Architektur mitgestaltet.
(wk)
Polizei-Verfolgter bricht bei Festnahme tot zusammen
In Apolda ist ein von der Polizei Verfolgter bei seiner Festnahme tot zusammengebrochen. Laut Medienberichten war der Mann mit mehreren Haftbefehlen gesucht und gestern Mittag in einer Bankfiliale von einer Zivil-Polizistin erkannt worden. Bei seiner Flucht soll er sich mit den herbeigerufenen Beamten eine Verfolgungsjagd geliefert haben. Als die Polizei ihn schließlich überwältigte, brach der Mann zusammen. Ein Notarzt habe nur noch seinen Tod feststellen können. -
Laut Staatsanwaltschaft wurde eine Obduktion angeordnet. Nähere Angaben zu dem Mann und zu den Vorwürfen gegen ihn könne man nicht machen, es lägen noch keine Akten zu dem Fall vor.
(wk)
Meldung vom Sport
Der Fußballclub Carl Zeiss Jena muß sich schon wieder nach einem neuen Trainer umsehen. Der jetzige, Andreas Zimmermann, will den Verein zum Saisonende verlassen. Er wolle bei Regionalligist Rot-Weiß Oberhausen anheuern, hieß es gestern aus Jena. Der 44-Jährige hatte erst im vergangenen September die Nachfolge von Petrik Sander angetreten. Jena habe ihm keine Perspektive angeboten, so Zimmermann.
(wk)