Burschenschaften dürfen nicht mehr auf die Wartburg
Nachricht vom 12.Juni 2014
Der heute in Eisenach beginnende Deutsche Burschentag darf sich erstmals seit 24 Jahren nicht auf der Wartburg versammeln. Der Festakt des Treffens wird nun gegenüber am Burschenschaftsdenkmal abgehalten. Der Stiftungsrat der Wartburg hatte bereits im April einstimmig beschlossen, den Burghof dafür nicht mehr zu vermieten. Das historische Gelände stehe grundsätzlich nicht für parteinahe Veranstaltungen zur Verfügung, hieß es. Die Absage mache deutlich, dass die Stadt mit ihrer Haltung nicht allein stehe, begrüßte Eisenachs Oberbürgermeisterin Katja Wolf die Entscheidung. Die Kommune hatte bereits im Herbst 2012 den Mietvertrag über die Werner-Aßmann-Halle gekündigt, weil die Deutsche Burschenschaft in ihren Reihen Neonazis beherberge. Dem umstrittenen Dachverband den jährlichen Auftritt in Eisenach ganz zu verweigern, sei erst 2018 möglich. Solange gelten noch alte Verträge mit der Stadt. - Burschenschaften aus Deutschland und Österreich treffen sich seit 1991 zur Traditionspflege in Eisenach. Bezugspunkt ist das Wartburgfest von 1817. (wk)
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