Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 13. Juni 2014
Buchenwald kommt nicht auf die Welterbeliste
Die Gedenkstätte Buchenwald kommt nicht auf die Welterbeliste. Der Empfehlungs-Antrag auf Wunsch von Überlebenden hat gestern keine Mehrheit in der Kultusministerkonferenz gefunden. Die KZ-Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau solle die einzige derartige Stätte in der Welterbeliste bleiben, dies sei bereits 1979 vom Welterbekomitee beschlossen worden, so die Begründung. Die Konferenz will aber die in Buchenwald von Häftlingen angefertigten Bilder und Dokumente für die Aufnahme in die Weltdokumentenerbeliste empfehlen. -
Auf die Liste der von Deutschland für das Welterbe empfohlenen Kulturstätten sind dagegen die Zeugnisse jüdischen Lebens in Erfurt gekommen. Dazu gehören die Alte Synagoge, der dort ausgestellte Goldschatz, das Ritualbad Mikwe, der mittelalterliche jüdische Friedhof und das steinerne Haus. Sie stehen auf Platz sechs der neun Vorschläge umfassenden deutschen Liste für die Bewerbung bei der Unesco. Mit einer möglichen Eintragung sei in den Jahren 2020 bis 2022 zu rechnen. Bislang gehören aus Thüringen das klassische Weimar, die Weimarer Bauhausstätten, die Wartburg und der Naturpark Hainich zum Weltkulturerbe.
(wk)
Engelstädter wirft Stadt Bruch der Reithaus-Vereinbarung vor
Weimars ehemalige Kinderbeauftragte Steffi Engelstädter hat hinsichtlich des Reithauses Vorwürfe gegen die Stadtverwaltung erhoben. Die würde offenbar die EJBW-Stiftung nicht mehr fördern, sagte Engelstädter bei RadioLOTTE Weimar. Wahrscheinlich glaube die Stadt, mit der Überführung der Reithaus-Immobilie in das Stiftungsvermögen ihre Schuldigkeit getan zu haben. Dies widerspreche aber den damals schwer erkämpften Vereinbarungen. Danach sollte, mehrheitlich politisch gewollt, das frühere Pionierhaus für die Kinder erhalten bleiben. Mit der Gründung der EJBW-Stiftung sei das Reithaus zur "Schnittstelle zwischen kommunaler und internationaler Kinder- und Jugendarbeit" erklärt worden. Daß nun nach und solche Projekte aus dem Reithaus verschwinden, dürfe nicht sang- und klanglos hingenommen werden, so Engelstädter. Hätte man eine Vermietung gewollt, hätte gleich eine Bank einziehen können. -
Hintergrund der Vorwürfe ist die Mitteilung, daß nun auch noch das Kinderbüro der Stadt aus dem Reithaus ausziehen muß. Die EJBW will die Räume an die Klassik-Stiftung vermieten. Zuvor hatten sich schon andere Aktivitäten der kommunalen Kinder- und Jugendarbeit aus dem Reithaus verabschiedet. So der Schülerfreizeittreff, Proben junger Bands, die Spiel-Werkstätten oder die Schultheatertage.
(wk)
Paritätische Kreisgruppe würdigt Weimarer Ehrenamtliche
Mit Blumensträußen und Kultur-Gutscheinen hat gestern die Kreisgruppe des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes drei Weimarer Ehrenamtliche ausgezeichnet. Die Geehrten engagieren sich seit Jahren in sozialen Einrichtungen und Vereinen. Dabei handelt es sich um die Juristin Jutta Klatt, die bei "Pro Familia" Kinder, Jugendliche und Erwachsene berät, wenn sie Gewalt erlebt haben und juristische Schritte einleiten möchten. Preisträger sind weiter Ursula Jacobi, die als gelernte Schneiderin beim Thüringer Arbeitslosenverband in Weimar die Nähstube organisiert und Wolfgang Brych, der sich seit Jahren als "Handwerks-und Bastelopa" in der Integrativen Kita "Hufeland" der Lebenshilfe engagiert. -
Die Kreisgruppe des "Paritätischen" hat 26 Mitglieds-Einrichtungen, unter anderen die Max-Zöllner-Stiftung, das Lebenshilfe-Werk Weimar/Apolda, der Waldorfkindergarten, die AIDS-Hilfe, das Frauenhaus Weimar oder RadioLOTTE Weimar.
(wk)
Klassik-Stiftung lädt in den Südflügel
Die Klassik Stiftung bietet ab heute wieder Führungen durch den Südflügel des Stadtschlosses an. Der normalerweise nicht zugängliche Teil ist so bis Oktober an je zwei Tagen im Monat zu besichtigen. -
Der Südflügel ist mit 100 Jahren der jüngste Bau des Schlosses. Er war von Großherzog Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar-Eisenach kurz vor dem Ersten Weltkrieg beauftragt worden. Nach Plänen des Münchner Architekten Max Littmann entstanden Wohn-, Arbeits- und Gesellschaftszimmer für Wilhelm Ernst und seine Gemahlin Feodora. Von der Heizung bis zum Fahrstuhl wurde moderner Wohnkomfort geboten. Allerdings riegelt der Südflügel den vormals zum Ilmpark hin offenen Schlosshof ab. Heute sind dort vor allem Büroräume der Klassik-Stiftung und der Goethe-Gesellschaft untergebracht.
(wk)
Umweltamt läßt Tiergehege in Schöndorf räumen
Das Tiergehege am Teich in Schöndorf soll verschwinden. Die Räumung hat laut heutiger Presse das städtische Umweltamt verfügt. Die Tiere hätten die Bäume auf dem Naherholungsgelände angefressen und somit geschädigt. Unterstand, Futterraufe und der Zaun müßten verschwinden, sagte Peter Bartholomes vom Schöndorfer Heimatverein der Zeitung. Das Tiergehege sei eine zusätzliche Attraktion gewesen. Vor allem Kindergartengruppen und Senioren aus dem betreuten Wohnen hätten das Gehege regelmäßig besucht. -
Zuletzt waren allerdings nur noch Ziegen zu sehen, die Schafe waren bereits vor drei Jahren verschwunden. Die Ziegen seien inzwischen auf einem Gelände der Schöndorfer Firma Novis untergekommen.
(wk)
LKA verhaftet "Bandido" als mutmaßlichen Brandstifter von Nohra
Den Brand vor zwei Jahren im "Underdog"-Rockerclub von Nohra soll ein "Bandido" aus Sachsen-Anhalt gelegt haben. Der 24 Jahre alte Tatverdächtige ist jetzt nach LKA-Angaben von einem Spezial-Einsatzkommando in Schkopau gefaßt worden. Es seien DNA-Spuren des Beschuldigten am Tatort gefunden worden, heißt es. Das Mitglied des Bandidos-MC in Sachsen-Anhalt sei zur Tatzeit Gast bei der Wiedereröffnungsfeier für den Jenaer Bandidos-Club in Oberweimar gewesen. Es werde weiter ermittelt, um auch den Auftraggeber der Brandstiftung zu finden. -
Bereits vor zwei Jahren wurde in der Öfffentlichkeit vermutet, daß es sich um einen gezielten Brandanschlag einer verfeindeten Motorrad-Gang handele. Bekannt ist, daß die "Underdogs" zu den "Hells Angels" in Erfurt Kontakte haben. Die "Bandidos" sind deren Rivalen in der Rockerszene.
(wk)