Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 18. Juli 2001
Sonderzüge zur Love-Parade nach Berlin
Zur Berliner Love-Parade am kommenden Wochenende setzt die Deutsche Bundesbahn insgesamt 65 Sonderzüge ein. Haltepunkte in Thüringen sind unter anderem Eisenach, Erfurt, Weimar und Jena. Die "Raver-Züge"starten am frühen Samstagmorgen und enden in Spandau, Lichtenberg oder Schönefeld. Von dort befördert die Berliner S-Bahn die Partygänger im 5-Minuten-Takt direkt zur Love-Parade. Die Rückreise beginnt am Samstagabend kurz vor Mitternacht. Das Ticket für die Sonderzüge kostet 69 Markt und beinhaltet neben Hin- und Rückfahrt auch die Benutzung der Berliner S-Bahn.
Justizausschuss des Thüringer Landtages kommt heute zu Sondersitzung zusammen
Nach dem Umzugs-Skandal im Erfurter Justizzentrum kommt der Justizausschuss des Thüringer Landtags heute zu einer Sondersitzung zusammen. Außerdem will Justizminister Birkmann die Öffentlichkeit über den Abschlussbericht zur Umzugspanne informieren. Rund 250.000 Gerichtsakten waren im Juni zwölf Tage lang ungesichert in der Tiefgarage des Justizzentrums zwischengelagert worden. Unklar ist noch, ob Akten verschwunden sind. Die Opposition aus PDS und SPD fordert Konsequenzen für Birkmann. Sie wirft dem Justizminister mangelndes Krisenmanagement vor. Indes ist eine weitere Sicherheitspanne im Justizzentrum bekannt geworden. Nach einem Zeitungsbericht soll der zentrale Computerraum Anfang Juli unverschlossen und für jeden frei zugänglich gewesen sein.
Vier Wohnungen sowie Garagenkomplex durchsucht
Die Polizei Weimar hat gestern vier Wohnungen sowie einen Garagenkomplex durchsucht. Die Durchsuchungen erfolgten aufgrund eines Ermittlungsverfahrens wegen bandenmäßigen Diebstahls und Hehlerei von Kraftfahrzeugen. Wie die Polizeidirektion Jena mitteilte, sind bei der Aktion vier junge Männer zwischen 26 und 31 Jahren vorläufig festgenommen worden. Zwei von ihnen seien ukrainische Staatsbürger, die sich illegal in Deutschland aufhielten. Gegen weitere Personen laufen ebenfalls Ermittlungen. Bei den Durchsuchungen fand die Polizei unter anderem drei gestohlene PKW sowie Geräte zum Öffnen von Fahrzeugen. Außerdem seien KFZ-Papiere sowie Unterlagen, die auf die illegale Einschleusung von Ausländern hindeuten, sicher gestellt worden. Die Staatsanwaltschaft Erfurt prüft gegenwärtig die Beantragung von Haftbefehlen. Die Ermittlungen der Kripo Weimar dauern an.
Erstes Kooperationsgespräch der Stadtverwaltung mit Vertretern der NPD
In der Weimarer Stadtverwaltung hat am gestrigen Dienstag eine erste Gesprächsrunde mit Vertretern der NPD stattgefunden. An dem zwei Stunden dauernden Treffen haben neben Sozialdezernent Norbert Michalik auch Bürgermeister Stefan Wolf und Vertreter von Polizei und Landesverwaltungsamt teilgenommen. Wie die Pressestelle der Stadt gegenüber Radio Lotte mitteilte, sei ein weiteres so genanntes "Kooperationsgespräch"mit der NPD in etwa 10 bis 14 Tagen geplant. Bis dahin werde man zunächst alle rechtlichen Möglichkeiten prüfen. Die NPD hat für den 1. September eine Demonstration in Weimar angemeldet.
Keine Erholung der Thüringer Baubranche in Sicht
In der Thüringer Baubranche ist keine Erholung in Sicht. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes lagen die Umsätze im Mai knapp elf Prozent unter dem Vorjahresniveau. Dies entspreche einem Umsatz von 421 Millionen Mark. Ein düsteres Bild zeigen auch die Auftragsbücher. So hätten die Baufirmen im ersten Halbjahr Aufträge im Wert von 1,45 Milliarden Mark erhalten. Das sind fast 20 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum 2000.
Weimarer Stadtwache umgezogen
Am gestrigen Dienstag ist die Weimarer Stadtwache vom Markt 15 in das Haus der Polizei-Inspektion umgezogen. Nach Angaben der Polizei ist dieser Standort jedoch nur vorläufig. Als neuer und endgültiger Sitz der Stadtwache werden zur Zeit die Räumlichkeiten am Herderplatz 14 eingerichtet. Wann diese bezogen werden, steht derzeit jedoch noch nicht genau fest. Ein Sicherheitsdefizit ist durch den gestrigen Umzug nicht zu befürchten. Die bisher bestehenden Innenstadtstreifen werden durch Beamte der Polizeiinspektion Weimar abgesichert
Einigung im Tarifstreit des Thüringer Einzelhandels möglich
Im Tarifstreit des Thüringer Einzelhandels zeichnet sich vor der Verhandlungsrunde am Freitag eine Einigung ab. Streitpunkt sei weniger eine Tariferhöhung, sondern der Zeitpunkt, ab wann sie gezahlt werde, hieß es von der Gewerkschaft ver.di. Ver.di organisiert seit Montag Warnstreiks in verschiedenen Städten Thüringens. Am Dienstag hatten sich Firmen in Erfurter und Jenaer Raum, unter anderem die Globus-Baumärkte in Isserstedt und Hermsdorf, beteiligt. Heute werden die Streiks in fünf Märkten in West- und Südthüringen fortgesetzt. Die Beschäftigten wollen damit der Forderung nach 2,7 Prozent mehr Lohn Nachdruck verleihen. Betroffen sind in Thüringen insgesamt etwa 60.000 Mitarbeiter.
Streit um Rückkehr von Thüringens Ex-SPD-Chef Dewes in die Parteispitze
Im Streit um die Rückkehr von Thüringens Ex-SPD-Chef Dewes in die Parteispitze soll ein Schlichtungsversuch unternommen werden. Nach Angaben des MDR kommen am Donnerstag die SPD-Kreis-, Landes- und Fraktionsspitzen zu einem klärenden Gespräch zusammen. Dabei soll Dewes davon abgebracht werden, als Landesvize auf dem SPD-Parteitag im November zu kandidieren. Dewes hatte die Fraktionsarbeit kritisiert und angekündigt, sich wieder stärker in die Parteiarbeit einzubringen. SPD-Fraktionsvize Pohl hatte die Äußerungen von Dewes als "Sommertheater"bezeichnet.
Anschlag auf türkischen Imbiss
In der Nacht zum Dienstag ist in Kahla im Saale-Holzland-Kreis ein Anschlag auf einen türkischen Imbiss verübt worden. Das berichtet die Polizeidirektion Jena. Demnach waren vier Männer an dem Anschlag beteiligt. Einer von ihnen hatte die Schaufensterscheibe des Geschäfts eingeworfen. Verletzt wurde niemand. Die Polizei geht indes nicht mehr von einem rechtsextremistischen Motiv für den Anschlag aus. Es gebe andere Hinweise, hieß es von den Beamten. Der Sachschaden beläuft sich auf rund 1.500 Mark.
Thüringen investiert in Ausbau der Hochschulen
Thüringen will in den kommenden Jahren rund 60 Millionen Mark EU-Mittel in den Ausbau seiner Hochschulen investieren. Nach Angaben von Wissenschaftsministerin Schipanski profitierten von dem Geld u.a. die TU Ilmenau, die Fachhochschule Erfurt und die Schiller-Universität Jena. Außerdem sollen auch zwei Neubauten für die Bauhaus-Universität Weimar finanziert werden. Die Bauvorhaben sollen in den nächsten fünf Jahren realisiert werden.
Kopie des Goethe-Gartenhauses zieht nach Bad Sulza
Die Kopie des Goethe-Gartenhauses zieht nach Bad Sulza. Private Investoren haben das Objekt für die Toscana-Therme gekauft. Deren Geschäftsführer Klaus Dieter Böhm zeigte sich zuversichtlich, dass die Errichtung der Gartenhaus- Kopie bis Herbst beendet sein wird. Anlässlich der Einweihungsfeierlichkeiten wird unter anderem Nina Hagen erwartet. Die Sängerin wird vertonte Goethe-Texte zum Besten geben. Laut Geschäftsführer Böhm soll durch den Erwerb der Kopie des Goethe- Gartenhauses ein engeres Band zu Weimar geknüpft werden. Als verbindender Faktor wird der Dichterfürst selbst angegeben. Er soll sich für die Saline-technischen Anlagen der Stadt Bad Sulza interessiert haben.