Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 31. Juli 2001
Stadtpolitik will Neonazi-Aufmarsch verhindern
Die Stadt Weimar will alle rechtlichen Möglichkeiten nutzen, um den für den ersten September geplanten Aufmarsch der neofaschistischen NPD zu verhindern. Eine entsprechende Erklärung ist gestern von Oberbürgermeister Volkhard Germer und den Vorsitzenden der sechs Stadtratsfraktionen unterzeichnet worden. Germer hierzu gegenüber Radio Lotte: Die Weimarer dürften nicht zulassen, dass die NPD Straßen und Plätze der Stadt für ihre Ziele missbrauche, hieß es in dem Papier. Für den Fall, dass die NPD ihren Aufmarsch gerichtlich durchsetzen kann, werden die Weimarer aufgefordert, die Neonazis nicht zu beachten und sich abzuwenden. Die städtischen Politiker unterstützen die Arbeitsgemeinschaft "Erster September", die alle Aktionen gegen den NPD-Aufmarsch koordiniert.
Keine zusätzliche Kunstfest-Berichterstattung auf Radio Lotte
Radio Lotte darf während des diesjährigen Kunstfestes im August nicht länger senden. Einen entsprechenden Antrag der Kunstfest- GmbH hat die Thüringer Landesmedienanstalt TLM abgelehnt. Die zur Zeit gültigen Sendezeiten würden völlig ausreichen, um über das Kunstfest zu berichten. Außerdem dürfe dem Offenen Kanal keine Sendezeit gestrichen werden, weil er gegenüber dem nichtkommerziellen Lokalradio Priorität habe, hieß es in der Begründung der TLM.
Neuordnung der städtischen Beteiligungen
Im Zuge der Neuordnung der städtischen Beteiligungen soll die Zahl der Aufsichtsräte von derzeit 24 auf sechs reduziert werden. Das bedeutet: Es gibt nur noch einen Aufsichtsrat je neugebildeter Branchenholding, wie die TLZ heute meldete. So sind insgesamt 24 Sitze in den Gremien für Sparkasse, Stadtwirtschaft, Wohnstätte, Gesundheitswesen sowie Stadtmarketing und Kulturbetrieben zu besetzen. Dieser Vorschlag des Stadtrats- Hauptausschusses soll von den Fraktionen bis zum 20. August diskutiert werden. Dabei würden neun Sitze an die CDU gehen, die SPD bekäme sechs und die PDS drei Sitze. Bündnisgrüne, WfU und Parteilose können je zwei Aufsichtsräte entsenden. Der Stadtrat muss über den Vorschlag in seiner Septembersitzung abstimmen.
Garagenbesitzer geben Widerstand gegen Wohnstätte auf
Die Garagengemeinschaft Moskauer Straße will sich nicht mehr gegen die von der Wohnstätte geforderte Pacht von 240 Mark im Jahr wehren. Wie die TA heute meldete, will die Gemeinschaft lieber einen neuen Pachtvertrag aushandeln, als das Bundesverfassungsgericht zu bemühen. Weil fast alle Gerichtsurteile der letzten Zeit die Eigentümerrechte gestärkt hätten, habe man sich entschlossen, aufzugeben. Die Pacht für Garagen ist in Weimar weit höher als im restlichen Thüringen.
Sommerkunstwerkstatt der EJBW präsentiert Ergebnisse
Gestern Abend haben 36 junge Frauen aus verschiedenen Teilen Europas die Resultate ihres Schaffens im Reithaus präsentiert. Sie versuchten sich über acht Tage lang in den Künsten Phototgraphie, Skulptur, Papier und Holzdruck. Die unter anderem durch die EJBW und veranstaltete Sommerkunstwerkstatt, endete mit einer beeindruckenden Modenschau von selbstgefertigten Papierkleidern und der Präsentation der gestalteten Objekte.
In Weimar wurden wieder mehr Kinder geboren
In den ersten sieben Monaten des Jahres 2001 sind in Weimar nahezu 300 Kinder geboren worden. Damit könnte die Zahl des Vorjahres überboten werden, als in der Kulturstadt etwa 530 Kinder zur Welt kamen. Das meldete heute die TA. Damit ist Weimar weiter die einzige Kommune Thüringens, deren Einwohnerzahl steigt.