Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 12. Dezember 2001
Rechte Demo in Weimar für 20. April geplant
Am 20. April soll in Weimar eine rechte Demonstration stattfinden. Dies geht aus der Internetseite des sogenannten "Aktionsbündnisses Westthüringen"hervor. Wie der Kreisvorsitzende der NPD von Erfurt-Gotha-Nordhausen gegenüber Radio LOTTE erklärte, werde mit mindestens 1.000 Teilnehmern gerechnet. Geplant sei auch der Auftritt einer sogenannten "nationalen"Musikgruppe. Der Aufmarsch sei von der "Nationalen und Sozialen Aktion Westthüringen"bereits bei der Stadt Weimar angemeldet worden, so der NPD-Kreisvorsitzende weiter. In der heutigen Stadtratssitzung will die PDS mit einem Dringlichkeitsantrag genaueres über den vermuteten Neonazi-Aufmarsch in Erfahrung bringen. Der Antrag richtet sich an Weimars Rechtsdezerneten Norbert Michalik und enthält die Aufforderung, jeden möglichen Hinweis über Ort und Zeitpunkt einer solchen Demonstration offenzulegen.
Landeszuschüsse für Bund der Vertriebenen eingefroren
Die Landesregierung hat den Thüringer Bund der Vertriebenen aufgeordert, ihren Vorsitzenden Latussek abzusetzen. Regierungssprecher Spindeldreier zufolge erwartet das Kabinett, dass der Landesverband dem Beispiel des Bundesverbands folge und Latussek seines Amt enthebe. Nach Angaben von Spindeldreier hat das Land die Gelder für die Geschäftstelle und Einzelprojekte für 2002 vorerst eingefroren. Die SPD/PDS-Opposition im Landtag forderte die indes Sperrung der Gelder auch durch das Parlament. Gegen Latussek wird nach Äußerungen zum Holocaust wegen Volksverhetzung ermittelt. Der BdV-Landeschef hatte im Zusammenhang mit Opferzahlen des KZ Auschwitz von Lügen gesprochen. Er lässt sein Amt zurzeit ruhen.
500. Nierentransplantation an Jenaer Uni-Klinik
An der Jenaer Uni-Klinik ist zum 500. Mal eine Niere verpflanzt worden. Angesichts des medizinischen Erfolgs sagte Klinikdirektor Schubert jedoch, es sei beschämend, dass nicht wenige der in Deutschland verpflanzten Organe aus dem Ausland stammten. Die Spendebereitschaft in Deutschland gehe zurück, da hier offensichtlich eine Urangst des Menschen berührt werde. Patienten müssten durchschnittlich drei Jahre auf eine Spenderniere warten. Nach einem Jahr arbeiteten noch 90 Prozent der Nieren, nach fünf Jahren noch 75 Prozent.
C-Keller erhält Akteneinsicht in der Stadtverwaltung
Der C-Keller erhält heute endlich Akteneinsicht in der Stadtverwaltung. Wie C-Keller-Chef Wolfgang Szallies gegenüber Radio LOTTE erklärte, erhoffe man sich davon Aufklärung über die gegen den Verein erhobenen Vorwürfe. Die aktuelle Situation rund um den C-Keller steht auch auf der Tagesordnung der letzten Stadtrats-Sitzung in diesem Jahr. Streitpunkt ist die vom Ordnungsamt verfügte Verkürzung der Ausschank-Erlaubnis. Im Vorfeld haben sich der Kultur-Ausschuss sowie Bündnis-Grüne und PDS mit Nachdruck für die Beibehaltung der bisherigen Öffnungszeiten ausgesprochen. Außerdem haben sich Weimarer Kulturvereine und viele Bürger mit der soziokulturellen Einrichtung am Markt solidarisiert. Die Stadrats-Sitzung ist öffentlich und beginnt um 17.30 Uhr im Sitzungssaal der Stadtverwaltung in der Schwansee-Straße.
Streit um die Tiefbauarbeiten für Bibliothek ist entschieden
Der Streit um die Tiefbauarbeiten für die Anna Amalia Bibliothek ist entschieden. Das Oberlandesgericht in Jena erklärte den Sieben-Millionen-Auftrag an ein regionales Unternehmen für rechtens. Damit kann die Umpferstedter Baufirma nun Anfang 2002 mit den Arbeiten beginnen. Gegen die Vergabe des Bauauftrages hatte der Strabag-Konzern geklagt.
Thüringer Innovationstag in der Weimarhalle
In der Weimarhalle findet heute der Thüringer Innovationstag 2001 statt. Mehr als 60 Firmen aus allen Thüringer Regionen stellen zukunftsorientierte Produkte und Lösungen vor. Außerdem sind mehrere Workshops und Vorträge geplant. Zum Abschluss des Innovationstages wird heute Abend wird außerdem der Thüringer Design-Preis vergeben. Die Präsentation ist ab 10 Uhr für Besucher geöffnet. Radio LOTTE sendet das Tagsüber-Magazin "Herderplatz"ab 10 Uhr life aus der Weimarhalle.
Stadtverwaltung versteigert gepfändete Autos
Die Weimarer Stadtverwaltung versteigert heute drei gepfändete Autos. Ein VW-Passat, ein VW Golf II und ein Golf-Cabrio sind ab 16.30 Uhr auf dem Gelände der Schwanseestrasse 90a zu besichtigen. Versteigerungsbeginn ist 17.00 Uhr. Wie sie Stadtverwaltung mitteilte, müssen die Autos sofort mit Bargeld oder mit einem von der Landeszentralbank gedeckten Scheck bezahlt werden.
Theaterhaus Weimar bekommt Zuwendung aus Lottomitteln
Das Theaterhaus Weimar bekommt Geld. Dieses vorweihnachtliche Geschenk ist eine Zuwendung aus Lottomitteln des Thüringer Wirtschaftsministeriums. Der Verein kauft von der 1.200 Mark-Förderung zwei Transportkoffer für seine Tournee-Technik.
Stadt Nordhausen gewann Klage gegen den Landkreis
Die Stadt Nordhausen hat ihren jahrelangen Streit um die Kreisumlage gegen den Landkreis gewonnen. Das teilte das Thüringer Oberverwaltungsgericht mit. Die Richter kamen zu dem Urteil, der Kreis habe zwischen 1994 und 1995 4,27 Millionen Mark (2,2 Mio Euro) zu Unrecht verlangt. Das Gericht hatte bei der ersten Verhandlung einen Vergleich in Höhe von zwei Millionen Mark vorgeschlagen, woraufhin der Kreis der Stadt sogar drei Millionen Mark anbot. Der Stadtrat bestand auf einem Urteil. Nach dem Urteil kann die Stadt mit weiteren Rückzahlungen für die Jahre zwischen 1997 und 2001 rechnen.