Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 07. Dezember 2001
Sozialausschuss für städtische Gegenfinanzierung für betreutes Wohnen
Der Weimarer Sozialausschuss hat sich gestern mit dem betreuten Wohnen für psychisch Kranke beschäftigt. Anlass waren die anstehenden Kürzungen des Landes in diesem Bereich. Diese müssen aber von der Stadt gegenfinanziert werden. Der Sozialausschuss sprach sich mehrheitlich für eine Erhöhung des städtischen Beitrages aus. Ohne diese Gegenfinanzierung wären Angebote und Arbeitsplätze der betroffenen freien Träger gefährdet. So die Vorsitzende des Sozialausschusses Irmtraud Schmid (SPD) gegenüber Radio Lotte. Die Sparmaßnahmen des Landes beinhalten, dass der Zuschuss von 75 Prozent auf 50 Prozent reduziert wird.
Thüringen will junge Lehrer einstellen
An Thüringer Schulen soll es künftig wieder mehr junge Lehrer geben. Das gab Finanzminister Trautvetter zum Auftakt der Tarifverhandlungen über den Lehrerbedarf bekannt. Wie der Minister sagte, seien mindestens 200 bis 250 Neueinstellungen jährlich geplant. Hintergrund ist die zunehmende Überalterung des Lehrerbestandes. So habe es zum Beispiel aus dem Geburtsjahrgang 1974 nur 60 Neueinstellungen gegeben. Im Unterschied dazu arbeiteten an Thüringer Schulen nahezu 1.000 Lehrer des Jahrganges 1942. Land und Lehrergewerkschaft wollen mit dem Tarifvertrag ein langfristiges Konzept zur Anpassung der Lehrerzahlen an die sinkenden Schülerzahlen erarbeiten.
Erster Ehrendoktor der Franz-Liszt-Hochschule
Der Komponist Mauricio Kagel wird der erste Ehrendoktor der Franz-Liszt-Hochschule. Wie die Pressestelle der Hochschule mitteilte, ist der 1931 in Buenos Aires geborene Kagel eine der führenden Komponistenpersönlichkeiten unserer Zeit. Mit seinem Schaffen habe er immer wieder erstarrte Traditionen in Frage gestellt. Zugleich habe er mit seinen Essays auch dem musikwissenschaftlichen Diskurs entscheidende Impulse gegeben. Die Ehrendoktorwürde wird am kommenden Sonntag um 17.15 Uhr mit einem feierlichen Festakt verliehen. Die Laudatio hält der Leiter des musikwissenschaftlichen Instituts, Professor Detlef Altenburg.
Erste Informations-Messe für Abiturienten
Die erste Informations-Messe für Abiturienten findet morgen im Congress Center Leipzig statt. Wie das Landesarbeitsamt mitteilte, können sich Schüler der Oberstufe zu allen wichtigen Fragen rund um das Studium informieren. Neben Hochschulen und der Bundesanstalt für Arbeit sind auch Vertreter aus Wirtschaft und Studentenwerken sowie der BaFög-Beauftragte Guildo Horn auf der Veranstaltung vertreten. Die Messe beginnt morgen um 10 und dauert bis 16 Uhr.
Rechtsanwalt will Berufsverband für Huren und Callboys gründen
Der Erfurter Rechtsanwalt Winterhoff will einen Berufsverband für Huren und Callboys gründen. Er stehe mit Prostituierten aus Frankfurt, Nürnberg und Hannover in Verhandlung. Ihn reize es, juristisches Neuland zu betreten, begründete Winterhoff seine Motive. So sei nicht geklärt, wie die Prostitution arbeitsrechtlich zu behandeln sei. Ein Berufsverband könne Ansprechpartner zum Beispiel für die Sozialversicherungen sein, sagt der Jurist. Ein neues Gesetz, das noch in den Beratungen zwischen Bundestag und Bundesrat steckt, soll die Sittenwidrigkeit der Prostitution beenden und die rechtliche Stellung der Huren verbessern.
Bühnenball des Deutschen Nationaltheaters abgesagt
Der für den 2. Februar nächsten Jahres geplante Bühnenball des Deutschen Nationaltheaters findet nicht statt. Wie das DNT gestern mitteilte, fällt der Theaterball den aktuellen Sparmaßnahmen zum Opfer. Angesichts der angespannten Finanzlage müssten alle Ressourcen für die künstlerische Arbeit verwendet werden, um weiterhin durch hohe Qualität auf der Bühne zu überzeugen. Am vergangenen Dienstag hatte der Werkausschuss des Theaters eine Etat-Kürzung von 200.000 Mark für das kommende Wirtschaftsjahr beschlossen. Als kleinen Trost für alle Feierwütigen verweist das DNT auf das 400-jährige Jubiläum der Staatskapelle, das im kommenden Mai begangen wird.
