Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 07. Februar 2003
Die "Sparkasse Mittelthüringen"ist auf den Weg gebracht
Die Fusion der Sparkassen Erfurt, Weimar und Sömmerda ist seit vorgestern Abend auf den Weg gebracht. Mit dem Sömmerdaer Verwaltungsrat stimmte auch der dritte Partner der künftig größten Sparkasse Thüringens einer Fusion zu. Weimars Oberbürgermeister Volkhardt Germer, der gemeinsam mit Landrat Hans-Helmut Münchberg den Vorsitz der Sparkasse Weimar inne hat, begrüßte die Entscheidung als einen Schritt in die richtige Richtung. (o-ton germer) Die Fusion der drei Sparkassen zur "Sparkasse Mittelthüringen"habe zur Folge, dass das vergrößerte Unternehmen Großbanken gegenüber offensiver auftreten kann. Geplant sei, dass der Zusammenschluss im April 2003 umgesetzt wird. Dafür müssten allerdings noch die Kommunalparlamente ihre Zustimmung geben. Diese Entscheidung falle voraussichtlich im März. Durch die Fusion sollen unter anderem Verwaltungskosten gespart werden. (shg)
Thüringer Kinder starten in die Winterferien
Heute gibt es in den Thüringer Schulen die Halbjahres-Zeugnisse. Zwar dauern die Winterferien nur eine Woche, aber jetzt ist erst einmal Pause mit dem Zensurenstress. Weimarer Kinder- und Jugendtreffs bieten in den kommenden Ferientagen abwechslungsreiche Programme an. Einen Überblick über die Veranstaltungen gibt es im aktuellen Rathauskurier. Auch die Tageszeitungen geben Tipps für die Ferien. Wer wegen der Zeugnisnoten Ärger mit den Eltern befürchtet, kann sich an das Kinderbüro im Reithaus, die Erziehungsberatungsstelle in der Coudraystraße oder auch an das bundesweite Kinder- und Jugendtelefon wenden. Die Nummer 0 800 111 0 333 ist kostenlos erreichbar. (kat)
Vincent-Weber-Ausstellung im Bauhausmuseum schließt am Sonntag
Am Sonntag schließt im Bauhausmuseum am Theaterplatz die Ausstellung "Zauberteppich". Sie widmet sich dem Lebenswerk des 1990 verstorbenen Bauhauskünstlers Vincent Weber. Zum ende der Ausstellung präsentierte die Stiftung Weimarer Klassik und Kunstsammlungen zwei Schenkungen an das Bauhausmuseum im Wert von 130.000 Euro. Die aus Privatbesitz stammenden Werke sind bereits größtenteils in der Ausstellung zu sehen. Zu der Schenkung gehören auch bisher unveröffentlichte Collagen und Aquarelle Webers, die eine ehemalige Studentin von ihm als unmittelbare Reaktion auf die Ausstellung nun nach Weimar gegeben hat. Sie sind vor allem für künftige Forschungen zum Lebenswerk von Vincent Weber bedeutsam. (kat)
Nach dem Ausstieg von Random House- Bertelsmann aus dem Sponsoring der Reihe "Weimarer Reden"am Deutschen Nationaltheater, kann die Reihe in diesem Jahr doch fortgesetzt werden. Mehrere Sponsoren hätten sich gefunden, hieß es bereits vor einigen Tagen aus dem Kulturamt. Nun stehen auch die ersten Rednerinnen und Redner fest. Am 1. März wird die Kulturstaatsministerin Christina Weiss die Reihe eröffnen. In den darauf folgenden Wochen werden der Autor und Publizist Marcell Pott, die Literaturkritikerin Sigrid Löffler, die Prager Autorin Lenka Reinerova und der Schweizer Autor und Philologe Adolf Muschg im DNT zu Gast sein. Die so genannten "Weimarer Reden"finden in diesem Jahr bereits zum zehnten mal statt. (shg)
Die eindringlichen Appelle gegen den ersten Entwurf zum Landesentwicklungsplan zeigen offenbar Wirkung. Der Plan soll von allen Beteiligten ausgiebig diskutiert werden. Weimars Oberbürgermeister Volkhardt Germer will sich dabei mit den benachbarten kreisfreien Städten Erfurt und Jena sowie mit dem Landkreis abstimmen und eine gemeinsame Position erarbeiten. Die Fortschreibung des Landesentwicklungsplanes dürfe nicht hinter den bisherigen Stand zurück fallen, sagte Germer gestern nach einem Gespräch mit Ministerpräsident Bernhard Vogel. Der ursprüngliche Entwurf der Thüringer Staatskanzlei stuft Weimar zu einem normalen Mittelzentrum herab. Bisher erfüllt die Stadt jedoch mit ihren Bildungseinrichtungen, verkehrstechnischen Anbindungen und als Sitz von Landesbehörden eindeutig oberzentrale Funktionen. Von der Einstufung im Landesentwicklungsplan sind auch Fördermittel abhängig. (kat)
Der Verwaltungsdirektor der Stiftung Weimarer Klassik, Manfred-Udo Schmidt, geht heute in den Ruhestand. Schmidt war 1990 zunächst als Strukturhelfer aus den alten Bundesländern nach Weimar gekommen und bereitete die Überleitung der Nationalen Forschungs- und Gedenkstätten der klassischen deutschen Literatur in die Stiftung Weimarer Klassik vor. Im Juni 1992 wurde er deren Verwaltungschef. Stiftungspräsident Hellmut Seemann dankte ihm vor allem auch für seinen Einsatz bei der Sanierung der Weimarer Parkhöhlen, die jetzt als Museum zugänglich sind. Manfred-Udo Schmidt wird der Stiftung Weimarer Klassik weiterhin als Ratgeber zur Verfügung stehen und außerdem auch für die Kulturstiftung Schleswig und die Franckeschen Stiftungen in Halle arbeiten. (kat)
Vertreter der so genannten "Thüringer Bürgerallianz gegen überhöhte Kommunalabgaben"haben gestern mehrere Stunden lang mit Innenminister Andreas Trautvetter über die Beitragsbescheide der Wasser- und Abwasserzweckverbände diskutiert. Vor allem die Tiefenprüfungen der Wasser- und Abwasserzweckverbände in Thüringen durch das Innenministerium wurden erörtert. Den landesweit 180 Verbänden und Gemeinden seien die Handlungsempfehlungen des Landes zugestellt worden, sagte Trautvetter. Jetzt sollen die kommunalen Aufsichtsbehörden für die Umsetzung dieses Leitfadens sorgen. Die festgestellten Mängel innerhalb der Gebühren- und Globalkalkulation müssten behoben werden. Insbesondere die DDR-Altschulden gehörten nicht in die Beitragskalkulation. Ministerium und Bürgerallianz empfehlen den Wasser- und Abwasserzweckverbänden, Verbraucherbeiräte einzurichten, um Vertrauen aufzubauen. Der Abschlussbericht zu den Tiefenprüfungen wird im April im Innenausschuss des Thüringer Landtags beraten. (kat)
Verkehrsprojekte im Osten Deutschlands sollen auch künftig schneller durchgesetzt werden als im Westen. Die entsprechenden Bestimmungen für Planungsverfahren will Bundesverkehrsminister Stolpe bis weit über das Jahr 2004 hinaus verlängern. Stolpe begründete das Vorhaben damit, dass sich die Sonderregelung für die neuen Bundesländer bisher bewährt habe. Sie bringe einen erheblichen Zeitgewinn und wirke damit als Standortvorteil. Normalerweise würde das Gesetz zur beschleunigten Bundesverkehrswegeplanung im Osten im kommenden Jahr auslaufen. Für die ICE-Trasse von Erfurt nach Nürnberg wolle sich Stolpe besonders einsetzen. Noch im ersten Halbjahr 2003 solle dafür eine Finanzierungsvereinbarung her. Man wolle die Trasse, als Teilstück einer europäischen Nord-Süd-Verbindung, dringend voran bringen. Auch die Autobahn A71 von Erfurt nach Nordthüringen soll in den neuen Bundesverkehrswegeplan aufgenommen werden, erklärte Stolpe. Thüringens Wirtschaftsminister Schuster (CDU) hatte Sonderregelungen sogar bis 2019 verlangt, um die Infrastrukturlücke zwischen Ost und West zu schließen. (shg)
Der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Heiko Gentzel, hat den Hochschulpakt der Landesregierung als Mogelpackung bezeichnet. Gentzel kritisierte, dass in der Vereinbarung des Landes mit den Hochschulen die Personalkostensteigerungen nicht berücksichtigt worden sind. Durch die Hintertür würden den Hochschulen zudem wichtige Forschungsmittel gekürzt. Im Haushalt 1999 hätte das Land noch über 53 Millionen Euro für die Hochschulen bereit gestellt. In diesem Jahr sei es mit gut 20 Millionen Euro nicht einmal mehr die Hälfte. (kat)