Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 12. Januar 2004
Erste Abwahlrunde im Stadtrat
Die erste von zwei Abstimmungen über die Abwahl des CDU-Rechtsdezernenten Norbert Michalik soll heute abend im Stadtrat abgehalten werden. Dazu wurde eigens eine Sondersitzung des Gremiums anberaumt.
Unklar ist indessen, ob man Michalik überhaupt ordnungsgemäß über das Verfahren seiner Abwahl informiert hat. Es muss auch noch geklärt werden, ob der Dezernent fristgemäß zu der Sondersitzung eingeladen wurde.
Deshalb entscheidet sich erst im Hauptausschuss kurz vor der Sondersitzung, ob die Abstuimmung zur Abwahl Michaliks überhaupt rechtswirksam stattfinden kann. Der umstrittene CDU-Politiker ist zur Zeit krank gemeldet.
Der Abwahlantrag wurde von der CDU eingebracht. Letzter Auslöser war Michaliks Versuch, die in Weimar fällige Zweitwohnsitzsteuer zu umgehen.
Dem Vernehmen nach wollen die Fraktionen von CDU und SPD für die Abwahl Michaliks stimmen. Einer Erklärung vom Wochenende zufolge stimmt auch die PDS für die Abwahl Michaliks. Vorausgegangen waren Konsultationen mit der CDU am Wochenende.
(jm)
Die deutschen Theater zeigen zunehmend Interesse am Strukturmodell des Deutschen Nationaltheaters. Generalintendant Stephan Märki erklärte gegenüber der Wochenzeitung DIE ZEIT, jede Woche erhalte er dazu Anrufe von anderen Bühnen. Seine Kollegen würden ihn einladen, ihnen das sogenannte Weimarer Modell zu erklären. Er bitte jeweils darum, das Modell vor Ort in Weimar zu studieren. Das DNT war 2002 aus dem Tarifverbund des öffentlichen Dienstes ausgestiegen. Die Mitarbeiter verzichteten auf die üblichen Lohnerhöhungen und sind dafür bis Ende 2008 unkündbar. Stephan Märki bezeichnet das DNT deshalb als das einzige Theater in Deutschland, das derzeit Planungssicherheit besäße. (mh)
Alte Kinderklinik wird Forschungsstation
Das Gebäude der alten Kinderklinik am Jakobskirchhof wird ab dem Frühjahr für 2,6 Millionen Euro saniert. Das teilte jetzt der neue Eigentümer, die "Senckenbergische Forschende Gesellschaft", mit. Bis zum Monatsende solle der Bauantrag beim Staatsbauamt eingereicht werden, hieß es heute in der TA. In die alte Kinderklinik einziehen soll das Weimarer "Forschungsinstitut für Quartär-Paläontologie" aus der Steubenstraße. Die dortigen Räume wurden für die ständig wachsende Fossilien-Sammlung des Forschungs-Institutes zu klein. Sie umfaßt zur Zeit etwa 54-tausend Exponate. Diese stammen aus den Grabungsstätten in Taubach, Ehringsdorf und Süßenborn.
Die Baumaßnahmen in der alten Kinderklinik werden von den Ländern Hessen und Thüringen sowie dem Bund finanziert.
(jm)
Blinden-Skat-Pokal nach Dresden
Das "3. Einladungs-Skat-Turnier des Blinden-und Sehschwachen-Verbandes Weimar-Apolda" hat der Dresdner Henry Schenke gewonnen. Am Wochenende reizten und stachen 23 blinde und sehbehinderte Skatspieler aus ganz Deutschland im Café "Christoph Martin" um die Wette. Das war neuer Teilnahmerekord. Gespielt wurde nach den deutschen Skatregeln. Die ausgespielten Karten wurden vorher angesagt. Im nächsten Jahr soll das Blinden-Skat-Turnier wieder stattfinden.
(jm)
Das neue Sportfunktionsgebäude konnte am letzten Freitag von Oberbürgermeister Germer dem SC 03 übergeben werden. Im Februar 1999 war das historische Tribünengebäude auf dem Lindenberg bei einem Sturm zerstört worden. Am 1,5 Millionen Euro teuren Neubau beteiligten sich das Thüringer Ministerium für Soziales und die Agentur für Arbeit mit je etwa 550.000 Euro. Die Stadt Weimar trägt einen Eigenanteil von 255.000 Euro, wobei der Verein des SC 03 bei schwieriger Haushaltslage 13.000 Euro zusteuerte. (fr)