Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 05. April 2005
Schülervertreter aller Weimarer Gymnasien haben ein Lernprojekt für Mitschüler gegen Rechtsextremismus organisiert. Unter dem Motto "Schulen für Aufklärung" soll das Wissen um "Faschismus gestern und heute" vertieft werden. Schülerinnen und Schüler der 9. bis 12. Klassen können dazu am Montag an rund 50 Workshops, Zeitzeugengesprächen und Vorträgen teilnehmen. Zum Abschluß des Projekttages soll eine Gedenkfeier auf dem Appellplatz des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald stattfinden. Das Lernprojekt wird unterstützt von der Netzwerkstelle gegen Rechtsextremismus bei RadioLOTTE Weimar und der Streetworkerin Kathrin Schuchardt. In die Vorbereitung des Lernprojektes sei aber so gut wie kein Lehrer einbezogen worden, heißt es von den Schülervertretern. (wk)
Die Wohnungsmieten in Weimar liegen etwa 50 Prozent über dem Thüringer Durchschnitt. Das wurde gestern aus dem Thüringer Immobilienverband mitgeteilt. Danach zählt Weimar neben Erfurt und Jena zu den teuersten Wohnorten in Thüringen. Dagegen sind die Mietpreise in Apolda vergleichsweise günstig. Dort seien durchschnittlich nur vier Euro fünfzig pro Quadratmeter Wohnfläche aufzubringen, in Weimar sind es sechs Euro pro Monat und Quadratmeter. (jm)
Eine Goldmedaille und zwei Bronzemedaillen konnten Weimarer Trickfilmer auf dem Bundesfilmfestival für Animationsfilme erringen. Damit hätte sich die Trickfilmschule der Bauhaus-Universität erfolgreich präsentiert, heißt es. Überdies wurde der Goldmedaillenbeitrag von Micheael Engelhardt für die deutschen Filmfestspiele des Bundesverbandes der Filmautoren nominiert. Die Jury hätte dem Film perfektes Handwerk und Stärke im Detail bescheinigt. Der Streifen bschreibt einen Schneckenalltag. (wk)
Vor der bundesweiten Gedenkfeier 60 Jahre nach Kriegsende in Weimar hat Ministerpräsident Dieter Althaus auf die Verantwortung der Jugend verwiesen. Beim Gedächtnis zur Befreiung der Konzentrationslager am 10. April müsse deutlich werden, daß sich die Jüngeren in Thüringen ihrer Verantwortung bewußt sind. Es habe keinen Sinn, diese Themen zu tabuisieren, so Althaus. Er warnte davor, die Verbrechen des Nationalsozialismus langsam in Vergessenheit geraten zu lassen. Zu der zentralen Gedenkfeier kommen unter anderen Bundeskanzler Gerhard Schröder und der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, nach Buchenwald. (wk)
Im Webicht ist heute der Ermordung von fast 150 Gestapo-Häftlingen vor 60 Jahren gedacht worden. Dazu hatte traditionell der Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes und die Stadt Weimar eingeladen. Am Gedenkstein in der Tiefurter Allee sprach Oberbürgermeister Volkhardt Germer. Bei den im Webicht Ermordeten handelte es sich um Gefangene, die den Alliierten nicht in die Hände fallen sollten. Es war eine der größten Mordaktionen außerhalb der Konzentrationslager. (jm/wk)
Verkehrseinschränkungen zum Jahrestag der KZ-Befreiung
Wegen der Feierlichkeiten zum 60. Jahrestag der Befreiung der faschistischen Konzentrationslager kommt es in Weimar zu zahlreichen Verkehrsbeschränkungen. Darauf machte heute die Polizeidirektion Jena aufmerksam. So wird am kommenden Sonntag der Goetheplatz samt Sophienstiftsplatz voll gesperrt. Die Bushaltestellen werden in die Coudraystraße verlegt. An den Fahrplänen ändert sich aber nichts. Die Polizei richtet ein Bürgertelephon ein. Es ist gebührenfrei zu erreichen unter der Nummer 0800-2 10 110.
Zu dem Jahrestag werden über 500 Überlebende der Nazi-Kz aus aller Welt erwartet. Ihr Kommen angekündigt haben auch Bundeskanzler Gehard Schröder und Ministerpräsidenten von Bundesländern.
(jm)
Hochschule für Musik begrüßt viele ausländische Studenten
An der Hochschule für Musik "Franz Liszt" sind gestern 65 neue Studenten immatrikuliert worden. Sie wurden im Rektorenamt des Fürstenhauses feierlich begrüßt. 20 der Nachwuchsmusiker studieren zum ersten Mal in Weimar, die anderen 45 haben sich nach einem Grundstudium zu Erweiterungsstudiengängen eingeschrieben. Insgesamt studieren zur Zeit rund 850 junge Musiker an der Weimarer Hochschule. Nahezu die Hälfte der neuen Studenten kommt aus dem Ausland, so unter anderem aus China und Australien.
(jm/wk)
Geld vom Bund für Weimarer Schloß
Die Bundesregierung stellt in diesem Jahr rund 14,5 Millionen Euro für den Erhalt bedeutender Kulturdenkmäler bereit. Laut Kulturstaatsministerin Christina Weiss sollen damit nahezu 100 Denkmäler vor dem Verfall bewahrt werden. Weiss nannte in diesem Zusammenhang auch das Weimarer Residenzschloß. Es kann mit 300-tausend Euro rechnen. Das Schloß Tiefurt wird mit 250-tausend Euro gefördert. In die Jakobskirche sollen 48-tausend Euro fließen.
(jm)