Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 22. April 2005
Die Thüringer Kultureinrichtungen bekommen zu wenig Sponsorengelder der Wirtschaft, um ausbleibende öffentliche Mittel zu ersetzen. Es müsse dringend nach Geldgebern gesucht werden, forderte der Vorsitzende des Thüringer Museumsverbandes, Günter Schuchardt, gestern im MDR. Im Bundesdurchschnitt kommen etwa zehn Prozent der Kulturförderung aus Unternehmen und deren Stiftungen. In Thüringen sei der Betrag aber deutlich niedriger, sagte dazu ein Sprecher des Kultusministeriums. (jm)
Das von der CDU-Landesregierung geplante Verbot rechter Aufmärsche in der Nähe der KZ-Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora ist weiter umstritten. Die SPD-Fraktion unterstützte gestern im Landtag das Vorhaben. Das geplante Gesetz sei richtig und maßvoll, sagte ein SPD-Abgeordneter. Dagegen befürchtet die PDS Einschnitte in demokratische Grundrechte. Zunächst sollte auch der Weimarer Theaterplatz in das Verbot rechter Aufmärsche einbezogen werden. Dagegen gibt es aber nun rechtliche Bedenken. (jm)
Das Reiterstandbild des Großherzogs Carl-August wird voraussichtlich Mitte Mai wieder auf den Platz der Demokratie zurückkehren. Das teilte jetzt die Stadtverwaltung mit. Seit gestern wird der Sockel von einer Erfurter Firma wieder aufgebaut. Das Denkmal selbst wird zur Zeit von einem Mellinger Restaurator gereinigt und konserviert. Das Denkmal des Großherzogs mußte 2002 abgebaut werden. Der Grund waren die Bauarbeiten am neuen Tiefenmagazin der Anna-Amalia-Bibliothek. (jm)
Oberbürgermeister eröffnete Ausstellung in Paris
Weimars Oberbürgermeister Volkhardt Germer hat gestern in Paris die Ausstellung "Vergessene Frauen von Buchenwald" eröffnet. Die Exposition wurde von der Historikerin Irmgard Seidel konzipiert und war schon 2002 in der Gedenkstätte Buchenwald zu sehen. In ihr werden die Lebenswege von 24 weiblichen KZ-Häftlingen nachgezeichnet.
Zur Ausstellungseröfnung war Germers Pariser Amtskollege ebenso anwesend wie zahlreiche Botschafter.
(jm)
Die sogenannte Juniorprofessur ist nun auch in Thüringen rechtlich abgesichert. Der Landtag beschloss gestern in Erfurt einstimmig das Einführungsgesetz. Die Juniorprofessur soll jungen begabten Wissenschaftlern den Weg zur ordentlichen Professur verkürzen. Thüringen hatte zunächst mit Bayern und Sachsen vor dem Bundesverfassungsgericht gegen die Juniorprofessur geklagt. Sie sahen durch die Initiative von Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn die Bildungshoheit der Länder gefährdet. Grünen-Landessprecherin Katrin Göring-Eckardt begrüßte unterdessen die Einführung der Juniorprofessur trotz der damaligen Klage. Sie kritisierte aber, dass die Landesregierung im Gegensatz zum Bund keine Mittel in den Haushalt einstelle, um die entsprechenden Stellen zu fördern. (jm)
Kubus wird abgerissen
Der Kubus im Park an der Ilm wird nun doch abgerissen. Das teilten gestern die Weimarer Stadtwerke mit. Als Grund wurden zu hohe Kosten genannt. Das Holzbauwerk sollte zunächst zerlegt und am Kirschberg wieder aufgestellt werden. Eine Firma zog aber ihr günstiges Angebot zur Kubusumsetzung wieder zurück. Andere verlangten den mehrfachen Preis. Das Deutsche Nationaltheater forderte zusätzlichen Schallschutz und eine bessere Beleuchtung im Kubus. Auch das Weimarer Umweltamt habe zusätzliche Auflagen erteilt, hieß es aus den Stadtwerken.
Der Kubus entstand Anfang der 90er Jahre auf Anregung des ehemaligen Kunstfest-Intendanten Bernd Kaufmann und stand zunächst im Innenhof des Weimarer Schlosses.
(jm)
Pariser Filmfestival in Weimar zu Gast
Das Pariser Film-Festival »Très Courts« gastiert ab heute zum ersten mal in Weimar. Gezeigt werden Produktionen mit einer Dauer von weniger als drei Minuten. Nach Angaben der Bauhaus-Universität sind es die ersten Ultrakurzfilm-Festspiele außerhalb des französischen Sprachraums. Bis zum Sonntag werden 50 internationale Filme dieser Art sowie 15 Produktionen von Studenten der Bauhaus-Uni gezeigt. Das erste »Très Courts«-Festival wurde 1999 in Paris organisiert. Inzwischen findet es in 27 französischsprachigen Städten statt.
(tv/ob)
