Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 12. Mai 2005
Der Berliner Schriftsteller Christoph Meckel wird heute in Weimar mit dem Schiller-Ring 2005 ausgezeichnet. Der Preis wird alle drei Jahre von der Deutschen Schillerstiftung verliehen. Er ist mit 30-tausend Euro dotiert. Zum 200. Todestag von Friedrich Schiller werde Meckel für seine "eindringlichen Gedichte, Erzählungen und Romane" gewürdigt, heißt es zur Begründung. Besonders wird der 69-jährige Meckel auch für die Übersetzung zeitgenössischer Literatur aus Israel geehrt. Zuletzt erhielt der Weimarer Dichter Wulf Kirsten den Schiller-Ring. (mh/wk)
Die städtische Ko-Finanzierung der Netzwerkstelle gegen Rechtsextremismus ist gesichert. Der Werks-Ausschuß der Volkshochschule hat gestern einmütig beschlossen, die entsprechenden Haushaltsmittel in vollem Umfang auszureichen. Dabei handelt es sich um 10.000 Euro, die dafür im Haushaltsplan auch vorgesehen waren. Das Geld war auf Initiative von CDU und weimarwerk in die Verantwortung der Volkshochschule gegangen. Mit der Umwidmung hatten die Koalitionäre ihr Misstrauen gegenüber der Arbeit der Netzwerkstelle ausdrücken wollen. So war aber auch die Ausreichung anderer Fördermittel und damit der Bestand der Netzwerkstelle gefährdet. Der gestrige Beschluß des Werks-Ausschusses ist mit Zustimmung aller Stadtratsparteien zustandekommen. (mh/wk)
CDU und weimarwerk will Schul-Immobilien privatisieren
Die Stadträte von CDU und weimarwerk wollen die Weimarer Schul-Immobilien privatisieren. So könnten die Schulen zunächst ohne städtische Mittel in Stand gesetzt und renoviert werden. Darüber haben die Koalitionäre gestern die Medien informiert. Die Kosten für die Schulsanierung von 30 bis 40 Millionen Euro sollen private Investoren aufbringen. Die Stadt würde die Schulräume mieten und so den Aufwand für die Immobilien-Besitzer re-finanzieren. Damit würden sich die Kosten für die Stadt auf einen längeren Zeitraum verteilen. Allerdings hätte die Stadt dann höhere laufende Ausgaben. Um die zu erwirtschaften, sollen Erlöse aus dem Verkauf der Hufelandklinik gewinnbringend in einem Fonds angelegt werden. Das sogenannte Fonds-Modell geht davon aus, daß ab einer Anlage von 10 Million Euro die Banken Groß-Kunden-Konditionen gewähren.
(wk)
Gestern wurde der Grundstein für das künftige Gefahren-Schutzzentrum gelegt. Die neue Haupt-Feuerwehr- und Rettungswache entsteht im Industrie- und Gerwerbegebiet an der Kromsdorfer Straße. Auf dem Grundstück der Werks-Feuerwache des ehemaligen Weimar-Werks werden die Berufsfeuerwehr, der Rettungsdienst und der Katastrophenschutz zusammengefaßt. Außerdem werden dort die Freiwillige Feuerwehr Mitte, das städtische Brandschutz-Amt sowie der Johanniter-Rettungsdienst untergebracht. Dazu ist noch ein Zentrum für Großschadenslagen vorgesehen. Zwei Fahrzeughallen werden 28 Einsatzfahrzeuge aufnehmen können. Für den Neubau sind insgesamt acht komma fünf Millionen Euro eingeplant. Im September 2006 soll er übergeben werden. Dann ist die alte Feuerwehranlage in der Erfurter Straße 80 Jahre alt. Sie wird wegen ihres maroden Zustandes abgerissen. Das Grundstück will die Stadt zum Verkauf ausschreiben. (wk)
Fusion der Weimarer Marketing-Gesellschaften soll zum 1. Juli erfolgen
Weimars Kulturstadt-GmbH und die Tourismus-Service-Gesellschaft cwt sollen zum 1. Juli zusammengehen. Das haben jetzt die Aufsichtsräte der Gesellschaften beschlossen. Oberbürgermeister Volkhardt Germer sei als Vertreter der Stadt aufgefordert, dem zuzustimmen. Der Stadtrat solle in seiner Sitzung am 25 Mai den Beschluß fassen. Darüber wurde gestern im Wirtschaftsausschuß informiert. Hintergrund der geplanten Fusion ist, daß beide Gesellschaften ähnliche bis gleiche Aufgaben haben. Der Zusammenschluß könne Kräfte bündeln und Kosten sparen, hieß es. Ein Name für die neue Gesellschaft sei aber noch nicht beschlossen.
Im Stadthaushalt sind bislang 1,1 Million Euro für die neue Gesellschaft vorgesehen. Damit würden aber noch 300 Tausend Euro fehlen. Das Geld soll auf dem freien Kapitalmarkt eingeworben werden, so der Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses Wolfgang Hölzer vom weimarwerk. Dies könne auch ein städtischer Kredit zu marktüblichen Zinsen sein.
(mh/wk)
Für den Weimarer Menschenrechtspreis sind bisher elf Einzelpersonen und Gruppen vorgeschlagen worden. Das teilte jetzt die Ausländerbeauftragte Helena Mühe mit. Die Vorgeschlagenen kommen unter anderem aus Dänemark, Tschetschenien, Nepal, Kuba und Tunesien. Wer von ihnen den Menschenrechtspreis bekommt, entscheidet das Vergabegremium am 28. Juni. (jm)
Deutscher Forstverein will Dachstuhl für Anna-Amalia-Bibliothe finanzieren
Den neuen Dachstuhl für die Anna-Amalia-Bibliothek will der Deutsche Forstverein finanzieren. Dazu sind alle Waldbesitzer aufgerufen, Holz- oder Geld für das Dach bereitzustellen. Für den 17. September ist ein Spenden-Aktionstag geplant. Die Thüringer Landesforstverwaltung will 100 Kubikmeter Fichtenholz zur Verfügung stellen. Insgesamt würden 200 Kubikmeter benötigt.
Sollte mehr Holz eingehen, soll es zugunsten der abgebrannte Bibliothek verkauft werden.
Der Deutsche Forstverein tagt vom 15. bis 18. September in Weimar.
Die beiden Container des Weimarer Kunstprojektes "Zermahlene Geschichte" werden zur Stunde vor dem Marstall abgebaut. Damit hat sich das Thüringische Hauptstaatsarchiv gegen den Künstler Horst Hoheisel durchgesetzt. Hoheisel und sein Partner Andreas Knitz hatten 1997 das ehemalige Verwaltungsgebäude und das Gefängnis der Gestapo in einer Kunstaktion zerschreddert und den Schutt in je einem Container vor dem Marstall ausgestellt. Der Schutt ist inzwischen auf dem Hof des Marstalls ausgelegt, auf den Grundrissen der ehemaligen Gestapo-Gebäude. Damit ist die Existenz der "Zermahlenen Geschichte" weiterhin gesichert. Künstler Hoheisel hatte die Container dennoch stehen lassen wollen, als Hinweis auf sein Werk. (mh)
Der Weimarer Schüler René Reichenbach vom Fallersleben-Gymnasium hat eine Anerkennung bei der Bundes-Mathematik-Olympiade errungen. Er wurde gestern gemeinsam mit 10 anderen Preisträgern aus Thüringen in Saarbrücken ausgezeichnet. Die Ersten bis Dritten Preise für Thüringen holten 5 Schüler aus Jena und je einer aus Gotha und Erfurt. Der Elftklässler Reichenbach war als Erster Preisträger der Thüringer-Mathe-Olympiade nach Saarbrücken delegiert worden. Im vergangenen Jahr konnte er einen zweiten Platz im Bundeswettbewerb erringen. (wk)