Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 16. Januar 2008
Der Stadtrat will heute den Haushalt 2008 beschließen. Über alle strittigen Punkte sei in den vorhergegangenen Ausschußsitzungen Einigkeit zwischen den Fraktionen erzielt worden, hieß es gestern im Rathaus. So könnte es die kürzeste Haushaltsitzung werden, die es je gegeben habe, sagte Oberbürgermeister Stefan Wolf. Hintergrund für die Einigkeit sei auch die verbesserte Wirtschaftslage, hieß es. So hätten etliche Wünsche nach höheren Zuschüssen erfüllt werden können. Profitieren würden davon unter anderen Sportvereine, die Weimarhalle, Arbeitslosenprojekte und Pläne für Straßenbeleuchtung und Radwege. Finanziert werden soll jetzt auch ein beitragsfreises Kindergartenjahr. Allerdings nicht mehr das letzte, wie schon einmal beschlossen, sondern das erste Kitajahr, wie es immer die Grünen gefordert hatten. Auch die lang diskutierte Kulturstadtanleihe werde planmäßig getilgt, hieß es weiter. (wk)
Mit der Silbernen Ehrennadel der Stadt sind gestern die Weimarer Felicitas Fehling, Dieter Höhnl und Winfried Simmat geehrt worden. Damit wurde auf dem OB-Neujahrsempfang ihr besonderes ehrenamtliches Engagement gewürdigt. Felicitas Fehling habe sich für das Projekt "NaturSpielGarten" in der Kita "Benjamin Blümchen" in außerordentlicher Weise engagiert, hieß es. Dafür habe sie mehr als 700 unbezahlte Arbeitsstunden geleistet. Dieter Höhnl wurde für seine Verdienste als Vorsitzender des Freundeskreises des Goethe- National-Museums geehrt. Er habe Hervorragendes für die Stadt Weimar und die klassischen Gedenkstätten geleistet. Winfried Simmat erhielt die Nadel für sein langjähriges Engagement in der Sportförderung. Neben seiner beruflichen Tätigkeit als Sportpädagoge sei er seit 50 Jahren ununterbrochen ehrenamtlicher Übungsleiter im Vereinssport. (wk)
Die für heute angekündigte Diskussion in der ACC-Galerie zur umstrittenen Lehre Rudolf Steiners wird ohne Waldorfpädagogen stattfinden. Die Art der Auseinandersetzung, wie sie der Diskussionspartner Peter Bierl pflege, würde nicht seiner Absicht entsprechen, Brücken zu bauen, so der Weimarer Waldorflehrer Dieter Gerth. Die Veranstaltung würde als eine sachlich nicht gerechtfertigte Vorverurteilung der Steiner-Lehre angekündigt. - Grundlage der Diskussion soll das Buch "Wurzelrassen, Erzengel und Volksgeister" des Steiner-Kritikers Peter Bierl sein. Darin will der Autor beweisen, daß die der Waldorfpädagogik zugrundeliegende Weltanschauung Steiners antihumanistisch und irrational ist. Sie würde autoritäre und faschistische Entwicklungen ideologisch vorbereiten, so Bierl. Dem hat der Bund Freier Waldorfschulen bereits in verschiedenen Stellungnahmen widersprochen. - Der Münchner Bierl und sein Buch werden heute abend im ACC von Historiker Justus Ulbricht vorgestellt. Die Veranstaltungsreihe heißt "Weiterreden, wo andere kneifen". (wk)
Verbraucherzentrale rät vor der Stromsperre zum Gespräch
Stromkunden mit Zahlungsrückständen sollten rasch das Gespräch mit dem Energieversorger suchen. Das sagte heute Ramona Siefke von der Verbraucherzentrale Erfurt gegenüber RadioLOTTE Weimar. Bevor das Licht ausgeht, könnte auch die Hilfe der ARGE, des Sozialamtes oder der Schuldnerberatung beansprucht werden. Die würden Darlehen gewähren. Mit einer Abschlagszahlung könne das Abstellen des Stromes verhindert werden. -
Hintergrund ist die Mitteilung der Weimarer Stadtwerke, daß immer mehr Weimarer ihren Strom nicht bezahlten. Im letzten Jahr sei die Zahl gesperrter Stromanschlüsse in Weimar sprunghaft angestiegen. Über 1000 Kunden sei 2007 der Strom abgestellt worden. Dabei sei es erst ein Jahr zuvor mit 675 Verbrauchern die niedrigste Zahl der letzten 6 Jahre gewesen. Der Grund für den sprunghaften Anstieg sei die schlechte Zahlungsmoral, so eine Sprecherin der Stadtwerke gegenüber RadioLOTTE Weimar.
(mih/wk)
"Yiddish Summer" erhält Europa-Förderung
Das Weimarer Festival "Yiddish Summer" ist unter mehr als 1000 Anträgen als eines von acht deutschen Projekten zur EU-Förderung ausgewählt worden. Damit sei für die nächsten zwei Jahre die Grundfinanzierung gesichert, sagte Oberbürgermeister Stefan Wolf gestern auf seinem Neujahrsempfang. -
In seiner Rede stellte Wolf die bedeutenden Ereignisse des vergangenen Jahres als große Chance für Weimar dar. Dazu gehörten die Wiedereröffnung der Anna-Amalia-Bibliothek, das Staatstheater Weimar und die 90-Millionen-Förderung für Schloß, Goethe-Schiller-Archiv und Bauhausmuseum. Für das neue Jahr kennzeichnete er die Bach-Ehrung, die Beteiligung bei "entente florale" und die Errichtung einer politischen Bildungakademie als Höhepunkte im Kulturleben der Stadt. Kommunalpolitisch werde sich das Augenmerk auf die Plattenbausiedlung von Schöndorf richten. Dort würde das Förderprojekt "Soziale Stadt" Verbesserungen bringen. In Sachen Wirtschaft kündigte Wolf für den April eine China-Reise an, bei der ihm Unternehmer gern begleiten dürften.
(wk)
Nutzungskonzept rettet Baudenkmal Marienstraße
Das als Baudenkmal ausgewiesene Haus in der Weimarer Marienstraße 4 bis 6 muß nicht abgerissen werden. Wie gestern Baudezernent Christoph Schwind mitteilte, könne die Stadt jetzt ein finanzierbares Nutzungskonzept vorlegen. Auf die Besitzerin, die sich bisher weigerte, das Gebäude zu sanieren, sei rechtlicher Druck ausgeübt worden. Jetzt könne das Haus mit Hilfe der Denkmalförderung gerettet werden. Dann wolle das Studentenwerk darin Wohnungen verwalten. -
Noch im Juni hieß es, daß die denkmalgerechte Wiederherstellung des total verfallenen Gebäudes aus Kostengründen nicht mehr möglich sei.
(wk)