Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 24. März 2009
Polizei erfaßt in 2008 weniger Straftaten als im Vorjahr
Im Jahr 2008 sind in Weimar weniger Straftaten angezeigt worden als noch im Vorjahr. Gleichzeitig sind die Täter bei Gewaltdelikten brutaler geworden. Das geht aus der gestern für die Stadt vorgestellten Kriminalstatistik hervor. Danach sind im Jahr 2008 fast 1.000 Fälle weniger registriert worden, das seien über 15 Prozent weniger als 2007, hieß es. Neben geschwundener Anzeigebereitschaft von Straftaten seien auch die Sammelverfahren Grund für den Zahlenrückgang. Außerdem seien alle angezeigten Delikte aus der Bandido-Szene an das Landeskriminalamt gegangen. -
Die Aufklärungsquote konnte im Jahr 2008 im wesentlichen gehalten werden. Im Bereich der Polizei-Inspektion lag sie bei knapp 54 Prozent, die Kriminalpolizei hat drei Viertel aller Fälle aufgeklärt. Unerfreulich sei der Anstieg bei den Straftaten von Jugendlichen unter 14 Jahren, hieß es weiter.
(wk)
Jury kürt Preisträger für Weimarer Wirtschaftspreis
Eine Jury hat gestern abend die Preisträger für den 4. Weimarer Wirtschaftspreis gekürt. Für die diesmal fünf Kategorien lagen fast doppelt soviel Anträge vor als zuletzt 2007. 25 Unternehmen aus Weimar und 19 aus dem Weimarer Land waren vorgeschlagen worden oder hatten sich selbst beworben. Wer die Trophäen erhält, soll bis zur feierlichen Preisverleihung am 22. April in der Weimarhalle geheim bleiben. Die Festrede an diesem Abend soll der Chefvolkswirt der DekaBank Ulrich Kater halten. Das Thema ist die aktuelle Wirtschaftskrise.
(wk)
Attac protestiert gegen Bau-Symposium der Bauhaus-Uni
Attac Thüringen will morgen auf dem Theaterplatz gegen das an der Bauhaus-Uni beginnende 9. Betriebswirtschaftliche Symposium-Bau protestieren. Die Veranstaltung ziele auf die Förderung von Public Private Partnerships so die Globalisierungsgegner. Die Teilprivatisierung öffentlicher Aufgaben verspreche nur eine kurzfristige Entlastung der öffentlichen Haushalte. Längerfristig würden sich die sogenannten PPP-Modelle aber als finanzielle Mehrbelastung für den Steuerzahler erweisen. Zudem schränke die Privatisierung demokratische Kontrollmöglichkeiten ein, so die Kritiker weiter. Bisherige PPP-Projekte hätten zu Lohndumping, Auftragsverlust für den lokalen Mittelstand und Insolvenz geführt.
(wk)
Der seit drei Jahren geschlossene Rastenberger Tunnel soll in der ersten Mai-Woche wiedereröffnet werden. Den bereits im letzten September angekündigten Termin hat jetzt Oberbürgermeister Stefan Wolf bestätigt. Die Fußgängerunterführung vom Hauptbahnhof zur Rießnerstraße wird seit November wieder begehbar gemacht. - Der Tunnel war aus Sicherheitsgründen geschlossen worden. Nachdem die Bahn als Eigentümerin kein Geld für die Sanierung geben wollte, konnten im vergangenen Jahr Fördermittel des Landes eingesetzt werden. (wk)
Medien-Studierende und eine Absolventin der Bauhaus-Uni haben an Dreharbeiten zu einer ARD-Fernsehproduktion mitgewirkt. Sie waren in dem Film "Hungerwinter 46" in den verschiedensten Gewerken eingesetzt. Die Studentin Susan Maria Hempel sowie die Absolventin Lena Liberta gaben sogar ihr öffentlich-rechtliches Schauspieldebüt. "Hungerwinter 46" wird ein fiktionales Fernsehspiel für die Hauptsendezeit in der ARD. Der abendfüllende Film soll erstmals zu Weihnachten ausgestrahlt werden. (wk)
In Apolda ist die Adolf-Hoelzel-Ausstellung zu Ende gegangen. Mit fast 4000 Besuchern sei das Kunsthaus erfolgreich ins Jahr 2009 gestartet, teilte der Verein Apolda-Avantgarde mit. Die Hölzel-Schau war kurzfristig als Ersatz für das nicht zustande gekommende Oskar-Schlemmer-Projekt organisiert worden. Ab dem 4. April wird mit dem Ungarn Laszlo Moholy-Nagy doch noch ein Bauhaus-Meister präsentiert. (wk)
Eine Delegation aus Vietnam ist heute zu Gast im Thüringer Landtag. Die siebenköpfige Gruppe unter Leitung des stellvertretenden Innenministers Van Tat Thu beschäftigt sich auf einer Studienreise vor allem mit dem föderalen Aufbau der Bundesrepublik, wie eine Landtagssprecherin in Erfurt mitteilte. Geplant sind Gespräche mit den Vorsitzenden von Innenausschuss und Petitionsausschuss. Bei einem Abendessen soll über die Dezentralisierung der Verwaltung und die Stärkung der Partizipation der Bürger gesprochen werden. (ddp/srk)
Die Umsätze im Thüringer Einzelhandel sind zu Jahresbeginn leicht zurückgegangen. Wie das Landesamt für Statistik heute mitteilte, setzte die Branche im Januar preisbereinigt 1,8 Prozent weniger um als im selben Monat des Vorjahres. Das nominale Minus lag bei 1,5 Prozent. Bundesweit verringerten sich die Erlöse real um 1,3 Prozent und nominal um 1,2 Prozent. Die Zahl der Beschäftigten sank in Thüringen um 0,6 Prozent. (ddp/srk)
Für den morgigen Stadtrat haben die Grünen einen Änderungsantrag mit insgesamt 14 Punkten zum Verkehrsentwicklungsplan eingebracht. So will die Fraktion konkrete Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung etwa der Haußknechtstraße oder des Untergrabens in dem Papier formuliert wissen. Auch vermißt sie Maßnahmen zur Verminderung des Schwerverkehrs oder der Verbesserungen der ÖPNV-Anschlüsse am Bahnhof in den Abendstunden. „Mit dem 14. Punkt weisen wir die Stadtverwaltung schließlich darauf hin, daß auch Verkehrsteilnehmende nicht immer nur männlich sind“, teilt die Grüne Stadtätin Petra Streit mit. Dem sollte die Verwaltung durch Nennung beider Geschlechter, besser noch durch eine geschlechtsneutrale Formulierung in einem solchen Papier gerecht werden, heißt es weiter. (srk)