Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 18. Oktober 2012
Weimar zeigt erneut Kunst aus der DDR
In Weimar eröffnet heute abend eine neue große Schau von Kunstwerken aus der DDR. Nach der umstrittenen Kunstaustellung von 1999 sollen die Arbeiten diesmal einen würdigen Rahmen erhalten. Im Neuen Museum werden rund 280 Werke aus Malerei, Grafik, Fotografie, Installation und Skulptur gezeigt, die in der Zeit zwischen 1945 und 1989 in Ostdeutschland entstanden sind. Die große Sonderausstellung hat den Titel "Abschied von Ikarus - Bildwelten in der DDR - neu gesehen" und läuft bis zum 3. Februar. Man wolle kein endgültiges Bild über Kunst in der DDR zeigen, sagte Weimars Museen-Generaldirektor Wolfgang Holler zur Vorbereitung des Projektes. Die Werke sollten vielmehr sachlich und unpolemisch aus heutiger Perspektive betrachtet werden können. -
1999 war DDR-Kunst im damaligen unsanierten Mehrzweckgebäude präsentiert worden. Die Art und Weise der Darbietung hatte bei Besuchern und Experten für Empörung gesorgt.
(wk)
Stadtrat beschließt neue Kunstfestkonzeption
Wie es mit dem Kunstfest nach dem Weggang von Nike Wagner weitergehen soll, ist jetzt auch vom Stadtrat beschlossen. Eine große Mehrheit war dafür, das Festival ab 2014 vom Deutschen Nationaltheater organisieren zu lassen. Gleichzeitig soll das Fest künftig ein größeres Publikum erreichen und Höhepunkt des Weimarer Sommers sein. Zustimmung fand auch der Zusatz der CDU-Fraktion, dem DNT einen Beirat an die Seite zu stellen. Der soll vor allem bei der Bestellung des Kurators mitbestimmen. In das Gremium seien ein Vertreter der Stadt, des Landes Thüringen und Vertreter der Weimarer Kultureinrichtungen zu berufen, so die CDU-Forderung. Keine Mehrheit fand der FDP-Antrag, die städtische Förderung und damit auch die Gelder des Freistaates für das Kunstfest zu kürzen. Oberbürgermeister Stefan Wolf sagte, was durch die Anbindung ans DNT an Kosten gespart werde, würde gebraucht, um die zurückgehenden Sponsorengelder aufzufangen. Ohne Nike Wagner werde man auf drei Viertel der bisherigen Drittmittel verzichten müssen.
(wk)
Neuer Energieverband der Kommunen nimmt Sitz in Weimar
Der Energie-Zweckverband, der künftig für die Strom und Gasversorgung Thüringens verantwortlich sein soll, wird seinen Sitz in Weimar haben. Das wurde zum gestrigen Gründungsbeschluß im Stadtrat mitgeteilt. Mit dem einstimmigen Votum gehört die Kulturstadt nun gemeinsam mit vier anderen Städten zu den Gründungsmitgliedern des Kommunal-Verbandes. Damit ist auch Weimars Oberbürgermeister für den Aufsichtsrat vorgesehen. Grund für die bevorzugte Stellung sei die Nähe zum Landesverwaltungsamt, hieß es. Außerdem könne Weimar bei seiner Lage gut zwischen kleinen Gemeinden und Kommunen mit Stadtwerken vermitteln. Noch im November sollen möglichst alle Städte und Gemeinden dem Verbund beitreten. -
Der Kommunale Energiezweckverband soll bis Jahresende die von Eon-Thüringen angebotenen Geschäftsanteile erwerben. Damit wäre die gesamte Energieversorgung in Thüringen über die Stadtwerke in kommunaler Hand. Oberbürgermeister Stefan Wolf sprach von einer historischen Entscheidung. Es sei der bisher größte Fall der Kommunalisierung eines Unternehmens.
(wk)
13-Jähriger wird von einem Linienbus schwer verletzt
Ein 13-Jähriger ist gestern in Weimar von einem Linienbus schwer verletzt worden. Der Junge war von dem Bus auf seinem Schulweg in der Schopenhauer Straße erfaßt worden als er die Fahrbahn an der Fußgängerampel überqueren wollte. Dabei fuhr der Bus dem Schüler mit dem rechten Vorderrad über beide Füße. Laut Polizei hatten beide Ampeln grün. Der Fahrer habe den Jungen beim Rechtsabbiegen offensichtlich übersehen. Gegen den 60-Jährigen werde wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt. Der schwer verletzte Schüler wurde ins Weimarer Klinikum gebracht.
(wk)
Schneider fordert mehr Geld für die Klassik-Stiftung
Die Bundesregierung soll im nächsten Jahr mehr Geld für die Klassik Stiftung Weimar bereitstellen. Das hat jetzt der Erfurt-Weimarer SPD-Bundestagsabgeordnete Carsten Schneider gefordert. Wie schon das Land Thüringen müsse auch der Bund mehr Verantwortung für das klassische Erbe in Weimar übernehmen, so Schneider vor der heutigen Beratung des Bundes-Kulturetats. Der Freistaat werde seine Förderung im kommenden Jahr aufstocken, da müsse die Bundesregierung in gleicher Höhe nachziehen. Das bedeute, daß im kommenden Jahr auch 10,1 Millionen Euro Bundesmittel an die Klassik-Stiftung gehen müßten. Die Förderung vergleicht der SPD-Haushaltspolitiker mit der für die Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Die erhalte 2013 über 194 Millionen Euro. Dieser Unterschied bei den beiden wichtigsten nationalen Kulturstiftungen sei nicht zu rechtfertigen, so Schneider.
(wk)
Tasifan sucht Gasteltern für Artisten aus Kambodscha
Weimars Kinderzirkus Tasifan sucht noch Gasteltern für junge Artisten aus Kambodscha. Die etwa 20-jährigen Jugendlichen kommen am Sonntag mit einer Zirkustruppe aus Battambang nach Weimar. Sie treten hier am Dienstag im mon ami und am Freitag bei der Thüringisch-Kambodschanischen Gesellschaft auf. Von Montag bis Donnerstag nehmen die jungen Zirkuskünstler in den Vormittagszeiten an Kursen bei Tasifan teil. Die Unterbringung bei den Gastfamilien sollte von Sonntagabend bis Freitag früh möglich sein. Die Muttersprache der Jugendlichen sei Khmer, sie würden nur wenig englisch und französisch sprechen, heißt es vom Zirkus Tasifan. Dort können mögliche Gasteltern ihr Interesse bei Astrid oder direkt beim Chef Dirk Wendelmuth anmelden.
(wk)
Stadtmuseum zeigt Geschichte der Thüringer Polizei
Zur Geschichte der Thüringer Polizei in der Weimarer Republik wird am späten Nachmitag eine Sonderausstellung im Stadtmuseum eröffnet. Auf 18 Tafeln wird die Polizeigeschichte von 1920 bis 1933 dargestellt. Vom Kaiserreich bis zur Zerstörung der neuen Demokratie habe die Polizei "überwiegend krisenhafte Rahmenbedingungen" gehabt, heißt es in der Einladung zur Ausstellungseröffnung. Oft hätten die Ordnungskräfte "am Rande des Bürgerkrieges gestanden". -
Bei der Schau handelt es sich um eine Wanderausstellung des Bildungszentrums der Thüringer Polizei Meiningen. Sie ist in der Bertuchstraße bis zum 3. Februar zu sehen.
(wk)