Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 12. November 2015
Weimar trifft sich zum 6. "Rendez-vous mit der Geschichte"
Mit einer Lesung von Thomas Gryszko hat vor einer Stunde das Programm des 7. "Rendez-vous mit der Geschichte" begonnen. In der Tee-Boutique Windischenstraße erfahren Interessierte, wie sich der Journalist und Autor Arthur Brehmer vor 100 Jahren die heutige Welt vorstellte. Das diesjährige Geschichtsfestival beschäftigt sich mit "Zukunftsvisionen gestern und heute". Dabei werden laut Ankündigung auch Versuche beleuchtet, Utopien des Zusammenlebens umzusetzen, wie den israelischen Kibbuzim oder den Kommunismus. Auch über die Hoffnungen der Menschen in den 19hundert80er Jahren und der "Wendezeit" soll es gehen. Unter dem Titel "Wohin?" wird zu rund 20 Veranstaltungen, Podien und Vorträgen, aber auch Filmen, Musik und Workshops eingeladen. Referenten sind Historiker, Kulturwissenschaftler und Gäste aus dem In- und Ausland. Die Eröffnungsveranstaltung ist morgen in der Musikschule Ottmar Gerster. Da unterhalten sich der Botschafter des Fürstentums Liechtenstein, Prinz Stefan und Thüringens Europaminister Benjamin-Immanuel Hoff über die kommunistische Vision, einmal ohne Geld auszukommen.
(wk)
"Weimar hilft!" sucht im Advent Gastgeberfamilien für Flüchtlinge
Das Deutsche Nationaltheater, die Flüchtlingberatung von Caritas und Diakonie sowie die Initiative "Weimar hilft!" suchen hiesige Familien, die zum 2. Adventssonntag, dem 6. Dezember eine Flüchtlingsfamilie einladen. Geplant ist, dass die Gastgeber ihre Gäste am Vormittag in ihren Wohnungen zum gemeinsamen Mittagessen in der Gastfamilie abholen. Anschließend hätten sie Zeit zum gegenseitigen Austausch und gemeinsamen Unternehmungen. Das könnte zum Beispiel ein Besuch beim Nikolausmarkt im Bienenmuseum sein, sagte heute Initiativensprecher Martin Kranz bei RadioLOTTE Weimar. Zum Abschluss des Besuches könne am Nachmittag im DNT gemeinsam das Weihnachtsmärchen "Die Schneekönigin" besucht werden. Ausreichend Karten seien bereits reserviert, für die Flüchtlingsfamilien zum reduzierten Preis von 6,50 Euro. Insgesamt sollten es 50 Familien sein, die Flüchtlingsfamilien einladen. Die Hälfte davon hätte sich schon bereit erklärt, darunter 15 Familien von Mitgliedern der Staatskapelle, teilte Kranz mit. Wer sich noch an der Aktion beteiligen möchte, kann sich per email an die Initiative "Weimar hilft!" wenden.
(wk)
Oberbürgermeister fordert erneut, Biram Dah Abeid freizulassen
Oberbürgermeister Stefan Wolf hat erneut gefordert, Weimars Menschenrechtspreisträger von 2011, Biram Dah Abeid und seine Mitstreiter freizulassen. Vor allem müsse ihm sofort die nötige medizinische Behandlung zukommen, so Wolf in einem Schreiben an die mauretanische Botschaft. Grund ist die gestrige Mitteilung der Gesellschaft für bedrohte Völker, nach der Biram im Gefängnis schwer erkrankt ist. Der Kämpfer gegen die Sklaverei in Mauretanien müßte dringend zur medizinischen Behandlung in die Hauptstadt verlegt werden. Dies würden die Behörden aber bisher verweigern. -
Biram Dah Abeid war vor einem Jahr bei einer Protestaktion gegen Sklaverei und Landraub zusammen mit sieben weiteren Aktiven verhaftet worden. Biram und ein Mitstreiter wurden wegen "Rebellion" zu zwei Jahren Haft verurteilt. Sie hatten einen nicht genehmigten Demonstrationszug angeführt. Proteste gegen das Urteil von Menschenrechtsorganisationen aus aller Welt fanden bei der Regierung von Mauretanien kein Gehör.
(wk)
Frank Lange will Landes-Chef der Linke werden
Weimars stellvertretender Kreisvorsitzender der Linke, Frank Lange, will Thüringens Landes-Chef der Partei werden. Wie der 46-jährige Unternehmer gestern mitteilte, werde er am Sonntag auf dem Parteitag in Gotha gegen die wiederkandidierende Landesvorsitzende Susanne Hennig-Wellsow antreten. Als Grund für seine Bewerbung gibt Lange an, daß Hennig-Wellsow gleichzeitig Fraktionsvorsitzende der Linke im Landtag sei. Die Trennung von Amt und Mandat sei lange Zeit Teil der Identität der Linken gewesen. Weiteres Motiv sei die aktuelle Kulturpolitik der Erfurter Staatskanzlei, so der Kandidat aus Weimar. Die Partei müsse sich hier stärker mit eigenen Vorstellungen in die Diskussion zur Umgestaltung der Thüringer Theater- und Orchesterlandschaft einbringen. -
Lange ist in Weimar Sprecher der Initiative "Kein halbes DNT!".
(wk)
Fundbüro versteigert Fahrräder
Das Fundbüro bringt wieder Fahrräder unter den Hammer. Die öffentliche Versteigerung ist für heute 16 Uhr in der Cafeteria und im Wartebereich Bürgerbüro Schwanseestraße angesetzt. Eine halbe Stunde vorher können die über 30 Damen- und Herrenfahrräder, auch Roller für Kinder, besichtigt werden. Die abgegebenen Fundsachen haben im letzten Vierteljahr wieder erfolglos auf ihre eigentlichen Besitzer gewartet. -
Für die Versteigerung weist das Fundbüro darauf hin, daß das Rad nach dem Zuschlag sofort bar zu bezahlen ist.
(wk)
RadioLOTTE erhält als Leuchtturmprojekt Publikumspreis
Das Bürgerradio "Lotte in Weimar" ist bei der gestrigen Tagung des Bundesverbandes Bürger- und Ausbildungsmedien in Berlin ausgezeichnet worden. Gewürdigt wurde die Vor-Ort-Berichterstattung mit der Senderikscha des Stadtradios. Besondere Erwähnung fand dabei die zweimalige Sendung vom NSU-Prozeß aus München. Das RadioLOTTE-Projekt wurde unter den insgesamt 15 sogenannten "Leuchtturmprojekten", von den Tagungsteilnehmern zur Auszeichnung vorgeschlagen worden. Mit dem "Publikumspreis" erhielt "LOTTE" 250 Euro. -
Bei der Tagung ging es um die Zukunft der Bürgermedien. Gefragt wurde, welche Bedeutung die Bürgersender gerade in Zeiten des radikalen Medienwandels haben. Zentrale Forderung war, die Bürgermedien als 3. Säule der Medienordnung
von der Politik sicher aufzustellen. RadioLOTTE war dabei und sendet eine Aufzeichnung von der Tagung heute von 10 bis 12 Uhr.
(wk)