Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 27. November 2015
Stadt muß Zwangsgeld an Frauenplan-Wirt zurückzahlen
Das Anfang September vergangenen Jahres von einem Gastwirt am Frauenplan erhobene Zwangsgeld muß die Stadt zurückzahlen. Das hat jetzt das Verwaltungsgericht Weimar entschieden. Auch die Verfahrenskosten habe die Stadt zu begleichen, berichtet heute die Presse. Das Vorgehen der Stadt sei rechtswidrig gewesen. -
Die Stadtverwaltung hatte dem Wirt über 3.000 Euro in Rechnung gestellt für den Rückbau und Abtransport seiner nicht genehmigten Terasse. Die hatte der Gastronom wegen der Straßenbauarbeiten auf dem Frauenplan auf die Wiese gestellt. Die Stadt meinte als Eigentümerin der Fläche unverzüglich vorgehen zu müssen. Laut Gerichtsurteil hätte in dem Fall aber das Thüringer Straßengesetz gegolten. Demnach wäre es um die Sondernutzung einer öffentlichen Verkehrsfläche gegangen. Das bedeute: Es hätte "nach Ermessen" gehandelt werden müssen. Das schließe unter anderem ein, den Wirt selber zum Abbau aufzufordern.
(wk)
Bündnis gegen Rechts kritisiert erneut Fernsehsender Salve-TV
Weimars Bündnis gegen Rechtsextremismus hat erneut in scharfer Form den Fernsehsender Salve-TV kritisiert. Der Privatsender biete weiterhin eine Plattform für Neue und Extreme Rechte, heißt es in einer heute verbreiteten Erklärung. So werde ohne journalistische Aufklärung Filmmaterial des neurechten sogenannten "Institutes für Staatspolitik" ausgestrahlt. Dessen Mitbegründer sei einer der maßgeblichen Akteure der Neuen Rechten in Deutschland und mehrfach bei der Pegida als Hauptredner aufgetreten, erklärt Bündnissprecher Uwe Adler. Salve-TV wird aufgefordert, die weiterhin in der Mediathek des Senders abrufbaren Beiträge unverzüglich zu löschen. Dabei handele es sich um unkommentierte Berichte vom sogenannten "Zweiten Staatspolitischen Kongress" in Schnellroda. Verbreitet werde unter anderem eine Rede des NPD-Anwaltes Thor von Waldstein, früherer Vorsitzender des rechtsextremen Nationaldemokratischen Hochschulbundes und Mitinitiator der als rassistisch gewerteten "Bayerischen Liste für Ausländerstopp". -
Bereits im vergangenen Jahr hatte das Bündnis gegen Rechts Salve-TV wegen unreflektierter Beiträge von Rechtspopulisten kritisiert und die Zusammenarbeit mit dem Sender eingestellt. (wk)
Weimar-GmbH freut sich über "Goldene Mitgliedschaft"
Die weimar-GmbH freut sich über die "Goldene Mitgliedschaft" der Weimarhalle im "Green Globe"-Zertifizierungsprogramm. Das Prädikat "Green Globe" wird im Tourismusgeschäft für den sparsamen Umgang mit Ressourcen vergeben. Dazu gehören Wasserverbrauch, Schadstoffausstoß und Abfallbeseitigung. Ebenso werden der Umgang mit Beschwerden, der Einkauf von fair gehandelten Produkten sowie die Mitarbeiterschulung im Bereich Umweltschutz bewertet. Die Zertifizierung gilt immer für zwei Jahre. Mit der fünften Auszeichnung hintereinander erreichte die Weimarhalle nun die "Goldene Mitgliedschaft" in dem Zertifizierungsprogramm. Sie gehört damit zu den ausgezeichneten zehn Prozent der weltweiten Mitglieder.
(jp/wk)
Weimarer Musikstudent gewinnt Dirigierwettbewerb
Zum siebten Mal in Folge hat ein Student der Weimarer Liszt-Hochschule den Dirigierwettbewerb der Mitteldeutschen Musikhochschulen gewonnen. Der aus Ungarn stammende Gábor Hontvári überzeugte in Leipzig mit den Dirigaten von Robert Schumanns 4. Sinfonie in d-Moll sowie Joseph Haydns Sinfonie Nr. 104 in D-Dur. Der 22-Jährige ist in Weimar Masterstudent in der Dirigierklasse der Professoren Pasquet und Kahlert. In Ungarn arbeitete er als Dirigent bereits mit zahlreichen professionellen Orchestern zusammen. 2014 gewann Hontvári bereits den 1. Preis und den Publikumspreis beim Internationalen Wettbewerb für junge Chordirigenten in Budapest. Als nunmehriger Preisträger im Dirigierwettbewerb der Mitteldeutschen Musikhochschulen darf das junge Talent das MDR Sinfonieorchester öffentlich dirigieren.
(jp)
DNT hebt Albrechts "Schneekönigin" aus der Taufe
Das Deutsche Nationaltheater hebt jetzt das Opernwerk ihres früheren Generalmusikdirektors George Alexander Albrecht aus der Taufe. Zur Uraufführung kommt morgen eine Familienoper nach dem Märchen "Die Schneekönigin". Das Libretto lieferte Peter Truschner, der die Andersen-Vorlage in Reime übertrug. Es gehe in der Aufführung um ein zeitlos-aktuelles Thema, heißt es in der Ankündigung: Die Befreiung des Egoismus durch die Liebe. Albrecht habe die Musik fast durchweg tonal komponiert, nur die Königin- und Eispalast-Szenen atonal. Das Geschehen werde vom Chor kommentiert, der aber auch aktiv daran teilnehme: als Blumen, Raben, Räuber, Schneeflocken, Wind und Eiskristalle. -
Die Oper ist laut DNT für Kinder ab 6 Jahren geeignet. Die Inszenierung dauert 90 Minuten.
(wk)
Uni-Professor Bargstädt wird ins Fachkollegium der DFG gewählt
Der Bauhaus-Uni-Professor Hans-Joachim Bargstädt darf für die kommenden vier Jahre in der Deutschen Forschungsgemeinschaft mitentscheiden. Der Dozent an der Fakultät Bauingenieurwesen wurde jetzt in das DFG-Fachkollegium "Architektur und Bauwesen" gewählt. Dort sind unter anderem die eingehende Förderanträge wissenschaftlich zu bewerten. Für die Besetzung von über 600 Plätzen in insgesamt 48 Fachkollegien der DFG hatten an die 50-tausend Wissenschaftler ihre Stimmen abgegeben.
(wk)
Buchkünstler laden zur 5. Biennale
Die "Biennale Buchkunst Weimar" ist am Wochenende im Seminargebäude der Weimarhalle zu erleben. Zum fünften Mal zeigen Buchkünstler aus Deutschland und anderen Ländern aktuelle Produktionen und neueste Entwicklungen. Diesmal sind Kunstbücher aus Spanien, Frankreich und Russland dabei. Demonstriert wird bei der 5. Biennale die Herstellung hochwertiger Papiere. Dazu gehörten Marmorpapiere, heißt es, in ihrer ganzen Vielfalt von Farben, Mustern und Einsatzgebieten. -
Die Buchkunst-Schau wird seit 2007 alle zwei Jahre von der Weimarer Kalligraphin und Buchkünstlerin Gudrun Illert organisiert.
(wk)
"Café Gedanken frei" präsentiert Alan Bern
Das "Café Gedanken frei" präsentiert morgen Alan Bern. Der Programmdirektor des "Yiddish Summer" und Initiator der "Other Music Academy" wirke über die Stadt Weimar hinaus, heißt es in der Einladung. Der Komponist, Pädagoge und Philosoph stehe für einen interkulturellen, künstlerischen Austausch jenseits von einer schnell-lebigen Konsumkultur. Man werde einen Rückblick auf seine Weimarer Zeit werfen und neugierig auf Zukunftsmusik machen. -
Die Veranstaltung ist für Morgennachmittag in der Eckermann Buchhandlung angesagt.
(wk)
Gysi, Diestel und Eppelmann diskutieren über Deutsche Einheit
Im sogenannten "Weimar-Dialog" treffen am Sonntag Linke-Politiker Gregor Gysi, Rechtsanwalt Peter-Michael Diestel und Pfarrer Rainer Eppelmann zusammen. Im Studienzentrum der Anna-Amalia-Bibliothek wollen sie der Frage nachgehen, ob nach der ersten Bundestagswahl im Dezember 1990 zusammenwuchs, was zusammen gehört. Der "Weimar-Dialog" ist eine Gesprächsreihe zum 25. Jahrestag der deutschen Wiedervereinigung mit Zeitzeugen. Sie wird von der Klassik-Stiftung, der Kulturdienst-GmbH und der Thüringischen Landeszeitung veranstaltet.
(wk)